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2380 - Es kam aus der Sonne

Titel: 2380 - Es kam aus der Sonne
Autoren: Unbekannt
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nicht weiterreden. Was die vier Menschen sahen, verschlug ihnen die gerade wieder gefundene Sprache.
    Denn das Podest in der Mitte der Halle lag plötzlich in hellem, ruhigem Licht, und alles wirkte völlig klar. Die sieben Blöcke schwebten einen Meter über der Stelle, an der sie eben noch verankert gewesen waren. Nur Nuskoginus' Gefängnis stieg weiter... ... und verschwand in einem weißen lautlosen Blitz. „Es ist weg!", rief Nurnberg. „Als sei es teleportiert ..."
    Ja, dachte Blondall fassungslos. Aber es war nicht real. Er ... sie bildeten es sich nur ein. Kollektive Hysterie ...
    Der nächste Block - laut Plan enthielt er den Mächtigen Deltoro - stieg ebenfalls ... und verschwand in dem gleichen weißen Blitz.
    Mitsamt dem Mächtigen ... „Es ist wahr", flüsterte der Captain. „Die Wasserstoffatmer-Mächtigen fliehen. Sie spüren, dass die SEOSAMH untergeht ... und bringen sich in Sicherheit ..."
    „... noch einmal die Gelegenheit bekomme zu studieren, lasse ich mir mehr Zeit ..."
    Elissa klang fast hysterisch vor Anspannung. „... war mir eine Ehre, mit euch zusammenzuarbeiten." Dieses unvermeidliche Fazit kam von Ambu. „Obwohl ich zugeben muss, dass nicht eben geringes Interesse am Ergebnis dieses Experiments mich veranlasst, einen letalen Ausgang ... noch eine Weile ..."
    Es geschah tatsächlich, vor ihren Augen.
    Captain Blondall versuchte es zu begreifen ... und sah plötzlich die ungeheuerliche Konsequenz.
    Die sieben Mächtigen brachten sich in Sicherheit, mitsamt ihren Gefängnisblöcken. Sie flohen aus der SEOSAMH. Er wusste nicht, wohin sie gingen.
    Aber er wusste, dass die SEOSAMH dem Untergang geweiht war und dass die vier Menschen hier mit Sicherheit sterben würden, wenn sie nicht... „Das ist unsere Chance", sagte er rau. „Versteht ihr nicht? Die sieben Mächtigen fliehen, und wir können es auch ..."
    „Du redest wirr", sagte Yvitte. „Was meint du mit ... Chance ...?"
    Unscrow schwebte höher ... und auch dieser Mächtige aus dem Volk der Gyshanian verschwand in einem weißen Blitz... „Es sind nur noch vier", sagte Blondall schnell. Der Captain hatte keine Zeit für lange Erklärungen; mit unnatürlicher Klarheit sah er die einzige Lösung vor sich. „Wir müssen uns an sie dranhängen."
    „Du bist verrückt!", rief Yvitte schrill. „Nein!" Nurnberg verstand sofort. „Er hat recht! Wenn wir uns an die Blöcke klammern und mit ihnen fortteleportieren können, können wir uns vielleicht ebenfalls in Sicherheit bringen."
    Blondall nickte. „Aber schnell." Er schwebte auf den nächstbesten Block aus Ysalin Afagour zu. „Sie können jeden Moment entmaterialisieren. Ich habe keine Ahnung, wo wir mit ihnen herauskommen - aber hier würden wir sterben!"
    Der Captain erreichte den bereits in die Höhe steigenden Block, streckte die Hände aus, berührte ihn... „Komm zurück!", schrie Yvitte Ghasty. „Das ist kompletter Wahnsinn!"
    „Es ist unsere einzige Chance!", rief er zurück. „Er hat recht!", sagte nun auch Aar. „Kommt schnell!"
    Und sie kamen. Jeder schnappte sich seinen Sarg.
    Captain Ikaro Blondall wandte seinen Blick von den Gefährten ab. Dann hangelte er sich auf den Block, klammerte sich daran fest.
    Das Letzte, was er von der Welt sah, war Konferges Wasserstoffatmer-Gesicht, das durch die Schwaden nur undeutlich zu erkennen war. Was mochte in seinem braunen Tapirschädel vor sich gehen?
    Würde er es gutheißen, was er mit ihm tat?
    Schließlich folgte der weiße Blitz, geblendet schloss Blondall die Augen. Er fühlte ein Zerren in all seinen Gliedern, als zerreiße sein ganzer Körper in zwei Hälften...
     
    *
     
    Sie hatten es fast geschafft. Endlich, dachte Jones. Überall brannte es, überall erfolgten Detonationen und stürzten ganze Sektoren ein. Die Strahlung und Hitze hätten die Schutzanzüge längst überlasten müssen, fast alle Marken waren im roten Bereich.
    Aber noch hielten sie, noch garantierten sie das Leben ihrer Träger.
    Taboko Jones hatte seine kleine Gruppe zusammengehalten. Alle vier waren noch bei ihm, auch wenn sie zweimal beinahe getrennt worden wären.
    Der junge Major hatte keinen im Stich gelassen. Er hatte sich unter Kontrolle und schaffte es, nicht an jene anderen vier zu denken, die er sich selbst hatte überlassen müssen.
    Im Schiffsverbund waren ihnen keine anderen Terraner mehr begegnet. Die Männer und Frauen befanden sich bereits in Sicherheit - falls man in der Nähe von der SEOSAMH überhaupt von Sicherheit sprechen
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