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054 - Todesfahrt um Mitternacht

054 - Todesfahrt um Mitternacht

Titel: 054 - Todesfahrt um Mitternacht
Autoren: A.F.Morland
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Atax, der auch Herrscher über die Spiegelwelt war, hatte Murdock Vidor, der Bestie aus dem Todesmoor, schon einmal die Rückkehr ermöglicht, aber Vidors zweites Wirken hatte nicht lange gewährt.
    Tony Ballard, der PSI-Professor Bernard Hale und dessen chinesischer Schüler Chao Kai hatten Vidor den Kampf angesagt und ihn besiegt.
    Die Bestie wäre für immer verloren gewesen, und das Todesmoor hätte sie nie mehr hergegeben, doch Atax, die Seele des Teufels, hatte beschlossen, die Feinde des Lichts zu organisieren.
    Unter seiner straffen Führung sollten sie gegen das Gute kämpfen und es bezwingen. Es sollte nicht jeder für sich allein entscheiden. Atax wollte die Entscheidungen für alle treffen und sie gezielt einsetzen.
    Der Plan war gut - dachte Atax.
    Aber er fand nicht die erhoffte Gegenliebe, denn jene, die Atax an sich binden wollte, liebten ihre Freiheit zu sehr. Sie wollten sie nicht aufgeben.
    Was sie bisher getan hatten, brauchten sie niemandem gegenüber zu verantworten. Wenn sie sich Atax unterordneten, würde das anders sein, dann mußten sie für ihr Tun Rechenschaft ablegen.
    Unterordnen! Das war das zweite, womit sie sich nicht so recht anfreunden wollten.
    Waren sie bisher ihre eigenen Herren gewesen, sollten sie auf einmal jemanden über sich haben… Das gefiel ihnen nicht.
    Zähe Verhandlungen waren hinter den schwarzen Kulissen im Gange. Die Gegenseite wußte nichts von Atax' gefährlichen Bestrebungen. Wenn es ihm gelang, die Feinde des Lichts zu organisieren, würde er schlagkräftiger werden, als er es jemals war.
    Die Frage war aber, ob Asmodis das recht war, denn soviel Macht in einer Hand konnte selbst für den Fürsten der Finsternis gefährlich werden. Es war ihm schon ein Dorn im Auge, daß sich Atax »die Seele des Teufels« nannte. Ein selbstgewählter Titel.
    Atax' Machtstreben war nicht mehr ganz nach dem Geschmack des Höllenfürsten, doch er wollte zunächst einmal zusehen. Es war ohnedies fraglich, ob es dem Herrscher der Spiegelwelt gelingen würde, all die verschiedenen Höllenwesen mit ihren stark ausgeprägten, unterschiedlichen Charakteren unter einen Hut zu bringen.
    Jedes Mitglied der Höllenstreitmacht hatte andere Interessen und Ambitionen. Wie wollte Atax sie alle in Einklang bringen?
    Nun, es war Atax' Angelegenheit, und niemand würde ihm dabei helfen. Im Gegenteil, nicht nur Asmodis, auch andere würden ihm höchst mißtrauisch auf die Finger sehen.
    Er war auf der Prä-Welt Coor gewesen und hatte ein erstes Gespräch mit Höllenfaust, dem Anführer der Grausamen 5, geführt. Zu einer Einigung zwischen Atax und den Magier-Dämonen war es nicht gekommen, aber niemand schlug die Tür zu.
    Sie blieb offen für neue Verhandlungen.
    Auch mit Mago, dem Schwarzmagier und Jäger der abtrünnigen Hexen, wollte Atax kürzlich ein Bündnis eingehen. Doch Mago, damals im Besitz des Höllenschwerts, lehnte aus einer Position der vermeintlichen Stärke ab.
    Mago konnte Atax vergessen. Der Schwarzmagier würde ihm nie verzeihen, daß er dafür sorgte, daß er das Höllenschwert verlor und sich dadurch nicht zum Herrscher von Protoc machen konnte. [1]
    Er hatte sich mit Mago einen Todfeind geschaffen, und er wußte, daß er sich vorsehen mußte und sich keine Blöße geben durfte, denn Mago lag bestimmt auf der Lauer und wartete auf den Augenblick, wo er sich für das rächen konnte, was er ihm angetan hatte.
    Eine definitive Zusage hatte Atax bisher nur von Cuca, der schwarzen Hexe, bekommen, doch er wußte, daß ihr Wort nicht viel wert war. Cuca war wankelmütig und unzuverlässig.
    Wenn ein Gegner auftauchte, der stärker war als Atax, würde sie sich ohne Gewissensbisse ihm anschließen und ihren einstigen Verbündeten verraten.
    Atax ließ seinen Blick über das düstere Todesmoor schweifen. Er hatte einen großen transparenten Körper, der von violett schillernden Adern durchzogen war. Dieses zeitweilig spiegelnde Ungeheuer konnte sein Aussehen nach Belieben verändern, eine Fähigkeit, die auch Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern, meisterhaft beherrscht hatte.
    Die Seele des Teufels starrte auf die Stelle, wo Murdock Vidor versunken war.
    Dort unten lag die Bestie, eingehüllt in zähen Schlamm, verloren für immer und ewig - ausgeschaltet, vernichtet…
    Ein böses Grinsen huschte über Atax' Gesicht.
    Die Menschen glaubten, endlich von Murdock Vidor erlöst zu sein, und aus eigener Kraft hätte er sich auch nicht mehr erheben können, aber nun hatte er einen
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