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2039 - Traumzeit

Titel: 2039 - Traumzeit
Autoren: Unbekannt
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war das reine Experimentierfeld für den Ka'Marentis Aktakul. Auf Arkon II konstruierten seine besten Ingenieure das neue, flugfähige Flottenzentralkommando Ark'Thektran.
    KorraVir war wie geschaffen für den Imperator, der die sich verschiebenden Verhältnisse eiskalt zu seinen Gunsten ausnutzte. Ein erster wichtiger Schlag gelang mit der Eroberung des Hayok-Sternenarchipels, Ark'Tussan wurde niedergeworfen, schließlich folgte der Einmarsch in das Orion-Delta-System, auf Bostichs persönlichen Befehl. Einen vorläufigen Höhepunkt fand seine Strategie der „sanften" Machtergreifung durch den Schlag gegen Ertrus, der Terra nach Hayok einer weiteren wichtigen Ressource beraubte.
    Bostich I. sah die Herrschaft über die Milchstraße in greifbarer Nähe. Ein letztes Problem könnte jene Macht darstellen, die ich in seltener Übereinstimmung mit meinem Intimrivalen Rhodan als Gefahr erkenne: Morkhero Seelenquell!
    Ihm war klar, dass er sich vor jenem Seelenquell schützen musste; und zwar auch Arkon, obwohl das seltsame Wesen nur ein einziges Mal im Zusammenhang mit einer arkonidischen Flotte auf den Plan getreten war. Bostich wies Aktakul an, eine arkonidische Variante der PsIso-Netze zu entwickeln.
    Schutz gegen Morkhero Seelenquell bedeutete schließlich auch Schutz gegen die terranischen Monochrom-Mutanten, und Bostich I. wollte sich nie und nimmer in dieser Angelegenheit auf terranische Lieferungen verlassen. Wer weiß schon, welche Überraschungen mein „Freund" Rhodan in die gelieferten Netze einbauen lässt? Selbst Rückschläge konnten Imperator Bostich nicht von seinem Weg abbringen, die Explosion der GILGAMESCH, der schleppende Verlauf des Ertrus-Feldzugs...
    Wenn der Kristallschirm betriebsbereit ist, sobald die Bauarbeiten auf Subtor beendet sind und das neue Flottenzentralkommando Ark'Thektran sich flugfähig meldet, werde ich die Geburt des Göttlichen Imperiums verkünden.
    Bei alldem wurde Bostich in seinen Träumen tatkräftig von den toten Imperatoren unterstützt. Ihre Ratschläge - als Ersatz des weiterhin stillen Extrasinns dienten ihm als wertvolle Orientierungspunkte angesichts einer Aufgabe, die fast zu schwer für nur einen Arkoniden allein war, Nach all diesen Jahren fiel inzwischen auch ein Schatten auf diese „innere Zusammenarbeit". Bostich begann sich zu fragen, ob er nicht nur von einer Abhängigkeit in die andere geraten war.
    Inzwischen glaubte er, nicht länger den Rat seiner toten Freunde suchen zu müssen, sondern wünschte seine Entscheidungen allein zu fällen. Wenn das Kristallimperium zu alter Größe zurückgefunden haben würde, wenn der größte aller Imperatoren im Kristall der Geschichte Bostich hieß, wollte er sich nicht eingestehen müssen, er habe seine Erfolge lediglich fremder Hilfe zu verdanken: ein psychologisches Problem!
    Z war waren die toten Imperatoren eine Schöpfung aus ihm selbst, aber in seiner Gefühlswelt lebten und atmeten sie, drängten sich in seine Träume, manche mit äußerst kritischer Stimme ...
    Die toten Imperatoren waren ihm weiterhin erschienen. Er konnte sich gegen ihre Besuche nicht wehren, sowenig wie jeder andere ARK-SUMMIA-Absolvent gegen Kommentare seines Extrasinns. Dennoch: Allmählich wird die Situation unhaltbar!
    Unvermittelt wachte er auf, entstieg der Traumzeit.
    Die allegorische (und natürlich erfundene) Aussage des Heroen Tran-Atlan: „Wie wollen sie das Zhy erreichen, wenn sie nicht einmal das Mehinda ablegen wollen?" bewog die späteren Dagoristas dazu, mit den Traditionen des bereits allmählich erstarrenden Systems zu brechen und auf jegliche äußeren Zeichen einer adligen Herkunft zu verzichten.
    Dieser programmatische Entschluss erwies sich im Laufe der Jahre als ein zweischneidiges Katsugo: Man gewann zwar die Hochachtung der Essoya, doch diese schlug recht schnell in eine verklärte und abergläubische Verehrung der Tron'athorii Huhan-Zhy um (der „Hohen Sprecher des GöttlichÜbersinnlichen Feuers", wie die Dagoristas mitunter vom Volk beschrieben wurden).
    Auf der anderen Seite wurden durch eine solch drastische Maßnahme zahlreiche rechtschaffene, doch konservative Mitglieder des Adels abgeschreckt. In das so entstandene Vakuum konnten später destruktive und reaktionäre Elemente eindringen, die zuvor nur ein Schattendasein am Rande der arkonidischen Gesellschaft fristeten.
    Man hat leider nicht verstanden, dass auch Dagor nur einen Teil der uns zugänglichen Realität abbildet, dass auch für uns die
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