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Der kleine Drache Kokosnuss/schwarze Ritter

Der kleine Drache Kokosnuss/schwarze Ritter

Titel: Der kleine Drache Kokosnuss/schwarze Ritter
Autoren: I Siegner
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Flug in das Reich der Ritter
    O nkel Ingmar, fliegst du in den Urlaub?«, fragt Kokosnuss. Onkel Ingmar packt nämlich gerade seine Flugkoffer.
    »Schön wär’s!«, brummt der große Drache. »Ich muss zum Wachdienst ins Reich der Ritter.« »Ins Reich der Ritter? Wo ist das denn?«, fragt Kokosnuss neugierig.
    »Hast du noch nie etwas vom Drachenbaum im Reich der Ritter gehört?«
    »Hör ich zum ersten Mal!«
    Da erklärt Onkel Ingmar dem kleinen Feuerdrachen, was es mit dem Drachenbaum auf sich hat: »Weit entfernt von der Dracheninsel liegt das Reich der Ritter. Inmitten des Reiches steht auf einem Berg ein uralter Apfelbaum. Unterhalb des Berges erhebt sich eine Ritterburg. Seit Drachengedenken wollen die Burgherren den Apfelbaum fällen, um auf dem Berg einen Turm zu errichten. Doch die Drachen halten Wache
und geben Acht, dass dem Baum nichts geschieht. Deshalb heißt der Apfelbaum auch Drachenbaum. Die Ritter aber versuchen bis heute, die Drachen zu verjagen und den Baum zu fällen.«
    Kokosnuss staunt. »Onkel Ingmar, nimmst du mich mit zu den Rittern?«
    »Mitnehmen? Aber du kannst doch noch gar nicht richtig fliegen. Und außerdem sind die Ritter sehr ungemütliche Gesellen und für kleine Drachen ist es dort enorm gefährlich.«
    »Och bitte, Onkel Ingmar, ich kann doch auf deinem Rücken mitfliegen und außerdem sind Ferien. Ich werde auch so brav wie möglich sein, versprochen!«
    »Tja, also, wenn du willst, aber... also, wenn deine Eltern nichts dagegen haben, wäre ich einverstanden. Aber dann ruckizucki, ich will nämlich gleich losfliegen!«
    Kokosnuss spurtet davon, und gerade als sich Onkel Ingmar die Koffer auf den Rücken schnallt, ist er wieder zurück und ruft: »Ich darf! Und

    Matilda möchte auch gerne mitkommen. Ihre Eltern haben es erlaubt.«
    Da erst bemerkt Onkel Ingmar das kleine Stachelschwein, das schüchtern hinter Kokosnuss hervorlugt.
    »Also gut«, brummt Onkel Ingmar. »Aber haltet euch gut fest!«
    Kokosnuss und Matilda klettern in einen der beiden Koffer. Der große Drache breitet seine Flügel aus und steigt in den Himmel auf. Er fliegt hinweg über den Ozean, weiter über Felder und Wälder, über Seen und Flüsse, über Berge und Täler, einen ganzen Tag und eine ganze Nacht lang. Kokosnuss und Matilda machen es sich im Koffer bequem. Als Onkel Ingmar die Berge zum Reich der Ritter überquert, sind die beiden tief und fest eingeschlafen.

Am Drachenbaum
    A ls Kokosnuss aufwacht, strahlt die Sonne in den Koffer hinein. Plötzlich – Pluff! – fällt ein großer roter Apfel direkt vor ihm ins Gras. »Siehst du«, schmunzelt Onkel Ingmar, »das ist dein Begrüßungsapfel. Der Baum mag wohl kleine Drachen.«
    Da steckt Matilda ihren Kopf aus dem Koffer: »Mag er auch Stachelschweine?«
    Pluff! – Noch ein Apfel.
    »Auch Stachelschweine«, grinst Onkel Ingmar. Kokosnuss und Matilda staunen: Der Stamm des mächtigen Apfelbaums ist breiter als ein ausgewachsener Feuerdrache. Das dichte Laub ist tiefgrün und seine Äpfel sind leuchtend rot. Am Fuße des Drachenbaumberges erhebt sich eine gewaltige Burg mit breiten Türmen und einem Wassergraben. An einem Fluss unterhalb der Burg liegt ein Dorf.
    Da fällt Kokosnuss’ Blick auf einen Punkt am Himmel. Aufgeregt springt er aus dem Koffer: »Onkel Ingmar, da fliegt ein Drache!«

    Onkel Ingmar gähnt und brummt: »Das ist Ole, der hatte vor mir Wachdienst. Jetzt darf er nach Hause fliegen. Und nun sei ein lieber kleiner Drache und lass mich schlafen, der Flug war sehr anstrengend.«
    »Schlafen?«, erwidert Kokosnuss empört. »Aber du kannst doch nicht einfach schlafen, du musst doch Wache halten!«
    Onkel Ingmar öffnet ein Auge: »Wird schon keiner kommen. Falls doch, kannst du mich ja wecken.«

    »A-Aber«, stottert Kokosnuss, »so ein Ritter kann doch jeden Moment hier aufkreuzen!«
    »I wo, keine Sorge. Die Ritter haben viel zu viel Angst vor uns Drachen.«
    »Aber ich dachte, die Ritter wollen uns Drachen verjagen!«, ruft Kokosnuss.

    »Hm«, brummt Onkel Ingmar, »bei Ole kam mal einer vorbei. Aber als Ole ein Auge aufgemacht hat, ist der gleich wieder davongelaufen.«
    »Ich dachte, die Ritter sind gefährlich!«
    »Gefährlich ist etwas übertrieben. Einmal kam einer, der hat sich was getraut. Er rannte mit gezücktem Schwert auf den wachhabenden Drachen zu. Doch der hat ihm mit einem Feuerstrahl die Rüstung verkohlt. Hihi. Seitdem heißt dieser Ritter der ›schwarze Ritter‹. Aber sonst ist hier nicht so viel
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