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2039 - Traumzeit

Titel: 2039 - Traumzeit
Autoren: Unbekannt
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immerwährende Regel des Seins gegeben ist: Es gibt keine Revolution ohne Opfer und keine Evolution ohne Geduld.
    HARXID DA ZOLTRAL: Die Mannax-Kommentare. In: Gesammelte Werke. Hakata, Starjoy 2441
     
    7.
     
    Austreibung
     
    Der fliegende Palast des Imperators hatte Subtor erreicht, den 20. Planeten, und schwenkte in einen niedrigen Orbit ein. Welch eine großartige, das Herz erwärmende Szenerie! So oder so ähnlich mussten sich die alten Imperatoren gefühlt haben, wenn sie sich dem Zentrum ihrer Macht genähert hatten - den unvergleichlichen Synchronwelten von Tiga Ranton.
    Der Ka'Marentis des Kristallimperiums erwartete Bostich I. bereits. Das CV-Embinium, das man über dunkle Kanäle erworben hatte, wurde bereits in die erste, soeben aus den unterirdischen Subtor-Robotfabriken laufende Produktserie verbaut.
    Jenes bläulich gefärbte dünne Haarnetz, das sich allein durch die Farbe von einem PsIso-Netz unterschied - Bostich trug selbstverständlich zum Schutz vor Morkhero Seelenquell ein PsIso-Netz -, war ein sogenanntes KrIso-Netz, ein Kristall-Isolationsnetz, Es handelte sich um eine technisch verbesserte Version, die bei verringertem Materialaufwand an CV-Embinium doppelt wirksam war.
    Aktakul übergab das erste KrIso-Netz an Bostich, der es in die Tasche steckte. Dann führte der Ka'Marentis seinen Freund per Holoschaltung die letzte gigantische Hyperkon-Schwerkraftstation vor, eine von insgesamt sieben, die an diesem Tag in Dienst gestellt wurde.
    Wenige Wochen noch, dachte Bostich zufrieden, dann wird Subtor für seinen Verwendungszweck bereit sein. Das ist die Meldung, auf die ich lange gewartet habe! Gaumarol Bostich I. da Arkon setzte als verbindlichen Termin, an dem Huhany'Tussan entstehen sollte, den 1. Prago des Tarman 21.423 da Ark, gleich dem 26. Dezember 1303 NGZ, fest. An diesem Prago wird das Imperium nach Jahrtausenden des Niedergangs wieder sein, was es einmal war, ja, es wird noch mehr sein. Endlich wird Tiga Ranton, das wahre Arkon der Drei Welten, wieder entstehen!
    Mehinda; abgeleitet von: Meh'in da Khasurn ("Linie/Zeichen von Kelch/Geschlecht") - eine aus dem Saft des Zharg-Strauches (s. Zhargnotah) gewonnene, cremige, meist in bläulichgrünlichen Tönen schimmernde Paste, die der Herstellung des rituellen arkonidischen Makeups dient.
    Das Tragen des M. ist nur den Adelsgeschlechtern erlaubt, das kostbare und in der Herstellung entsprechend aufwendige „Gor-Mehinda" (Kampf-Mehinda) darf allerdings nur ein Mitglied eines Mittleren oder Großen Kelches ausschließlich in der Zeit der KAYMUURTES auftragen. Das Muster und die Farbgebung des M. entsprechen der Heraldik des jeweiligen Khasurn ...
    GELLOR MA-KYNAAN: Institutionen des Großen Imperiums, ein Wegweiser für Karrierebewusste (Sonderausgabe für unsere terranischen Freunde); Arkon I, 19.016 da Ark Traumzeit: Feuchtkalte Nebelfetzen trieben durch die Nacht, die ihn umgab. Unter seinen Füßen knirschte Kies eines breiten Weges, flankiert von hochragenden Alleebäumen - so deutete er zumindest die Schatten in den Schwaden. Es war kalt. Merkwürdiges Zwielicht durchzog den Dunst.
    In seiner Faust hielt Bostich das Dagorschwert; es sollte ihm, als allegorisches Symbol, dabei helfen, dass dieses die letzte Traumzeit wurde. Das Gor-Mehinda bedeckte sein Gesicht. Er hatte zwar die Entstehung des Huhany'Tussan eingeleitet, doch er dachte nicht daran, vor sich selbst den Ruhm zu teilen. Er wollte nicht länger den toten Imperatoren zuhören, er wollte die Herrschaft nun für sich allein reklamieren.
    Im Kristall der Geschichte würde sein Name stehen, verknüpft mit dem Göttlichen Imperium - doch Bostich wollte auch selbst daran glauben, dass dies die Wahrheit war. In dieser Nacht war der Schlaf nur zögernd gekommen, denn es sollte die Nacht der Nächte sein.
    Er ging einige Schritte; das Kiesprasseln war, neben seinem Atem, das einzige Geräusch. Rau gefurcht ragte rechts ein Baumstamm auf, die Rinde glänzte dunkelnass. Undeutlich war ein Park auszumachen, der zu beiden Seiten an den Weg grenzte. Vereinzelte Schatten: weitere Bäume. An anderen Stellen sah Bostich Gitter, die rechteckige Parzellen umgaben; spitze Metallstäbe mit Schnörkeln hoben sich als verwaschene Silhouetten vom Nebel ab. Daneben lagen schräg und verkantet, teilweise von Unkraut überwuchert, wuchtige Steinplatten.
    Bilder der Totenwelt Hocatarr schossen durch Bostichs Kopf und versanken wieder, als er sich auf den Atemrhythmus des Dagor konzentrierte.
    Sanfte
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