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20 Science Fiction Stories

20 Science Fiction Stories

Titel: 20 Science Fiction Stories
Autoren: diverse
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jetzt, aber er mußte seine letzte Karte noch ins Spiel werfen. Mit kühler Stimme sagte er: »Ihr irrt euch. Die amerikanischen Bomber kommen nicht mehr.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Weil ich ein Amerikaner bin.«
    Es war totenstill. Smith hörte deutlich das Zurückschnappen eines Karabinerabzugs. Mit einem unerforschlichen Ausdruck ruhten die schrägen Augen des Kalmücken auf ihm. Dann grinste er unter seinem struppigen Bart und sagte etwas sehr schnell in einer asiatischen Sprache.
    »Der vozhd’ sagt: ›Das kann, muß aber nicht wahr sein.‹ Für ihn bist du ein Mann wie alle anderen.«
    »Aber –« begann Smith.
    »Aber wir gehen kein Risiko ein. In einer halben Stunde brennen wir das Dorf nieder; bis dahin habt ihr Zeit, eure Sachen zusammenzutragen. Diejenigen, die mit uns kommen wollen, sollen sich hinten auf dem Feld versammeln. Kryshka – das ist alles!«
    Smith ließ die Arme hängen. Einige der Dorfbewohner hatten sich schon auf den Weg zu dem angegebenen Versammlungsort gemacht.
     
    Ein Stückchen weiter draußen in der Steppe war kurgdn, ein uralter mit Gras bewachsener Grabhügel längst vergessener Menschen. Zivilisationen, Kriege und Katastrophen waren darüber hinweggefegt, aber er hatte sich nicht verändert. Hier war der höchste Punkt der Umgebung für viele Meilen. Von hier aus beobachtete Smith die glühende Asche der neuen Siedlung.
    Ringsherum war die Steppe, ungeheuer groß und dunkel im Zwielicht des Frühlingsabends. Tausende von Meilen, monatelange beschwerliche Fußmärsche – dann mußte man doch zu einem Ort kommen, wo es eine, wenn auch zweifelhafte, Sicherheit gab, und die Chance, ganz von vorn zu beginnen! Zeit und Raum – einmal hatte der Mensch sie erobert, aber jetzt war der Mensch wieder ein seltenes Tier in einer Welt, in der Zeit und Raum ihn verspotteten. In gewisser Hinsicht war Bogomazov gut dran: seine Ausbildung hatte ihn dazu befähigt, das, von dem er wußte, daß es wahr war, nicht zu glauben, so daß er niemals gezwungen war, die Bedeutung dessen, was geschehen war, zu erkennen – oder hatte er es doch erkannt – am Ende?
    Der Horizont im Westen war jetzt leer, jedenfalls konnten seine Augen nicht länger die schwarzen Pünktchen vor dem Sonnenuntergang erkennen, die schwarzen Pünktchen, zu denen die westwärts marschierende Horde geworden war. Über die Hälfte der Dorfbewohner waren mit ihnen gezogen – mit einigen Ausnahmen alle, die aus den Städten, den Fabriken gekommen waren; die Bauern blieben. Sie hatten sich um den alten Grabhügel gelagert.
    Hinter Smith fragte eine klagende Stimme: »Genosse Amerikaner – was sollen wir tun? Manche von uns glauben, daß wir weiter nach Süden gehen sollten, zu …«
    »Stört mich jetzt nicht!« sagte Smith schroff; aber als der Mann erschrocken schwieg, fügte er beschämt hinzu: »Morgen … morgen werden wir weitersehen.«
    Die sich entfernenden Schritte verschluckte der Grasboden. Unten am Fluß erstarben die letzten Funken. In weiter Ferne erschütterte ein trauriges Heulen die Steppe, wie es Smith noch nie gehört hatte – vielleicht war es das Klagen eines Wolfes.
    Im Westen verblaßte das Tageslicht, die Nacht brach an, und von Asien her breitete sich die Dunkelheit wie auf grenzenlosen Schwingen über ihnen aus.

C. S. Lewis Trugwelt
     
     
    Mit klarem Kopf und bei guter Gesundheit, wie ich glaube, setze ich mich jetzt, um 23 Uhr, nieder, um den seltsamen Vorfall von heute morgen, solange die Eindrücke noch frisch und unverwischt sind, niederzuschreiben.
    Es geschah in meinen Räumen in der Universität, in denen ich mich jetzt auch befinde, und begann auf ganz normale Art, nämlich mit einem Telefongespräch. »Hier ist Durward«, sagte die Stimme. »Ich spreche von der Portierloge aus. Ich halte mich für ein paar Stunden in Oxford auf. Darf ich hinüberkommen und Sie kurz besuchen?«
    Natürlich stimmte ich zu, Durward ist ein früherer Schüler von mir und ein sehr netter Bursche; ich würde mich freuen, ihn einmal wiederzusehen. Als er bei mir anklopfte, war ich ein wenig verärgert darüber, daß er eine junge Frau mitbrachte. Ich mag es nicht, wenn jemand, ganz gleich ob Mann oder Frau, so tut, als ob er mich allein zu sprechen wünschte, und dann einen Ehemann oder eine Ehefrau, einen Verlobten oder eine Verlobte auf mich losläßt. Man sollte wenigstens vorher gewarnt werden.
    Das Mädchen war weder besonders hübsch noch besonders häßlich, und natürlich ruinierte sie die
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