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20 Science Fiction Stories

20 Science Fiction Stories

Titel: 20 Science Fiction Stories
Autoren: diverse
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Unterhaltung. Wir konnten über keines der Dinge sprechen, die uns beide wirklich interessierten, denn dann hätten wir sie ausgeschaltet. Und Durward und sie konnten auch nicht über Dinge sprechen, die sie (vermutlich) gemeinsam hatten, denn daran hätte ich mich wiederum nicht beteiligen können. Er stellte sie als Peggy vor und erklärte, daß sie miteinander verlobt seien. Danach saßen wir drei beisammen und plauderten über nichtssagende Dinge wie das Wetter und die Nachrichten.
    Ich habe die Angewohnheit, vor mich hinzustarren, wenn ich mich langweile, und ich fürchte, daß ich ohne das geringste Interesse andauernd auf das Mädchen gestarrt habe. Auf jeden Fall muß ich sie gerade in dem Augenblick angestarrt haben, als das seltsame Erlebnis begann. Ganz plötzlich, ohne jedes Anzeichen von Schwächegefühlen oder Übelkeit, fand ich mich an einem völlig anderen Ort wieder. Der vertraute Raum verschwand; Durward und Peggy waren nicht mehr da. Ich war allein. Und ich stand aufrecht.
    Mein erster Gedanke war der, daß mit meinen Augen irgendwas nicht stimmte. Es war nicht dunkel, noch nicht einmal dämmrig, trotzdem schien alles seltsam verschleiert. Es schien sich um Tageslicht zu handeln, trotzdem konnte ich keinen Himmel sehen. Möglicherweise war es der Himmel eines sehr konturenlosen, trüben, grauen Tages, aber jede Art von Entfernung fehlte. »Unbestimmbar«, war das Wort, mit dem ich diesen Zustand beschrieben hätte. Weiter unten und näher bei mir nahm ich aufrechte Gestalten wahr, deren Farbe grünlich schien, aber es war ein sehr trübes, schmutziges Grün. Ich blickte sie eine ganze Weile an, bevor ich darauf kam, daß es Bäume sein könnten. Ich trat dichter heran und untersuchte sie, doch der Eindruck, den sie auf mich machten, ist nicht leicht zu beschreiben. »Eine Art Bäume«, oder »So Bäume, wenn man das einen Baum nennen will«, oder »Eine Andeutung von Bäumen« – das würde vielleicht am nächsten kommen. Es war die lächerlichste, schäbigste Entschuldigung für Bäume, die man sich nur denken kann. Sie hatten keine echte Struktur, selbst keine echten Blätter; sie sahen eher aus wie Laternenpfähle mit großen, formlosen Klümpchen verschossenen Grüns oben darauf. Die meisten Kinder konnten bessere Bäume aus der Erinnerung heraus malen.
    Während ich sie näher betrachtete, fiel mir zum erstenmal das Licht auf: ein beständiges silbriges Strahlen, dessen Ursprung irgendwo in diesem unechten Wald sein mußte. Sogleich lenkte ich meine Schritte dorthin und bemerkte erst jetzt, worauf ich ging. Es war angenehm, weich und kühl und paßte sich den Füßen an; wenn man aber hinunterschaute, war man enttäuscht. Nur in ganz entfernter Weise hatte es die Farbe von Gras; wenn es sich überhaupt mit Gras vergleichen ließ, war es die Farbe, die Gras an einem sehr trüben Tag hat, wenn man es ansieht und dabei an etwas ganz anderes denkt. Aber es bestand nicht aus einzelnen Halmen. Ich bückte mich, doch je näher ich hinschaute, um so verschwommener schien es zu werden. In der Tat war es von der gleichen schmierigen, unfertigen Beschaffenheit wie die Bäume: unecht.
    Allmählich drang das Erstaunliche meines Erlebnisses ganz in mein Bewußtsein ein. Und damit Furcht, und noch stärker als alles andere eine Art Ekel. Ich bezweifle, daß das jemand ohne diese persönliche Erfahrung voll und ganz begreifen kann. Mir war, als hätte man mich plötzlich aus der wahren, hellen, konkreten und verschwenderisch vielseitigen Welt in eine Art zweitrangiges Universum verbannt, das alles in allem auf die billigste Art zusammengebastelt war; von einem Imitator. Trotzdem ging ich weiter, dem silbrigen Licht entgegen.
    Hier und da waren in dem unechten Gras Flecken, die aus der Entfernung wie Blumen aussahen. Aber jeder dieser Flecken erwies sich als genauso schäbig wie die Bäume und das Gras. Es war nicht zu erkennen, welche Sorte sie darstellen sollten. Und sie besaßen auch keine richtigen Stengel oder Blätter; sie waren mehr oder weniger unförmige Gebilde. Was die Farben anbetraf, so hätte ich sie mit einem billigen Kinder-Malkästen weitaus besser hingekriegt. Ich wollte daran glauben, daß ich träumte, aber ir gendwie wußte ich, daß ich das nicht tat. Meine wahre Überzeugung war, daß ich gestorben war. Ich wünschte – mit einer Intensität, wie ich noch nie zuvor gewünscht hatte –, daß ich ein besseres Leben geführt hätte.
    Wie Sie sehen, bildete sich in meinen Gedanken eine
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