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1952 - Alarm für Alashan

Titel: 1952 - Alarm für Alashan
Autoren: Unbekannt
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fragte der Bürgermeister. „Was bleibt mir anderes übrig?" sagte Gia. Sie erhob sich, was sie normalerweise vermied, um nicht auf ihre gebeugte Haltung aufmerksam zu machen, und schritt auf und ab. „Außerdem spricht die Statistik eindeutig für uns."
    „Inwiefern?"
    „In ganz DaGlausch gibt es jeweils immer zwei- bis dreitausend Bebenzonen. Bei etwa dreißig Milliarden Sternen ist die Gefahr, dass es ausgerechnet die eigene Sonne erwischt, also ausgesprochen gering. Um genau zu sein, eins zu zehn Millionen."
    „Andererseits hat es hier in dieser Gegend schon seit hundert Jahren kein Kesselbeben mehr gegeben", warf Stendal ein. „Was willst du damit sagen?
    Dass es diese Region, statistisch gesehen, allmählich mal wieder erwischen müsste?"„Ich glaube nur den Statistiken, die ich selbst gefälscht habe.
    Aber wie dem auch sei ... Tess Qumisha hat Störmengords Gedanken gelesen, und er vermutet zumindest, dass es hier zu einem Beben kommen wird.
    Was wollen wir im Ernstfall also unternehmen?"
    „Was können wir unternehmen?"
    „Eins ist klar", sagte Stendal. „Wir können die Bevölkerung von Alashan unter keinen Umständen aus eigener Kraft evakuieren. Dazu fehlt es uns einfach an den notwendigen Raumschiffskapazitäten. Rhodan ist mit der GOOD HOPE In auf seiner Irrsinnsmission unterwegs, und die ALVAREZ befindet sich auf einem Handelsflug. Wir haben versucht, sie per Hyperfunk zurückzurufen, bekommen aber wegen der chaotischen Bedingungen in DaGlausch keine Verbindung. Sie ist zu weit entfernt."
    „Und selbst falls wir sie zurückbeordern können, was sollten wir damit anfangen? Das Wrack eines Kugelraumers von zweihundertachtzig Metern Durchmesser, mühsam flugfähig gemacht, indem wir die SCHUMAN ausgeschlachtet und alle möglichen Ersatzteile eingebaut haben ... Wir können keine zweihunderttausend Passagiere in das Schiff packen, selbst wenn sie sich so klein wie möglich machen."
    „Ist es möglich, dass wir uns mit unseren technischen Mitteln vor einem Kesselbeben schützen?" fragte Stendal. „Was uns hier in Alashan zur Verfügung steht, ist allem anderen in DaGlausch weit überlegen ... von Shabazzas Arsenal einmal. abgesehen. Vielleicht können wir die Stadt mit einem Paratronschirm überspannen?
    Oder den ganzen Planeten in einen hüllen?" Gia nickte. „Die zweite Möglichkeit können wir aufgrund der gegebenen technischen Beschränkungen wohl ausschließen, aber ich lasse die TLD-Syntronik Simulationen fahren und die nötigen Berechnungen anstellen. Wir müssen nach jedem noch so dünnen Strohhalm greifen. Vielleicht könnten wir ja gemeinsam mit den Thorrimern eine Evakuierung schaffen ..."
    Stendal schüttelte den Kopf. „Sie werden jede Raumschiffseinheit für die eigene Bevölkerung benötigen. Wir können von ihnen nicht verlangen, uns vom Planeten wegzubringen und ihre eigenen Leute zurückzulassen. Genügend Transmitter-Kapazität haben wir auch nicht." Er kniff die Augen zusammen. „Oder spekulierst du doch auf die Thorrimer? Zutrauen würde ich dir so etwas ja ..."
    „Allmählich bin ich deiner haltlosen Vorwürfe und Unterstellungen überdrüssig", unterbrach die TLD-Chefin ihn kalt. „Und noch eins müssen wir klären", fuhr der Bürgermeister fort. „Informieren wir die Bevölkerung, oder behalten wir die Nachricht vorerst für uns?"
    Gia de Moleon nahm wieder hinter ihrem Schreibtisch Platz, faltete die Hände und legte sie auf die Tischplatte. Ganz starr saß sie da. „Noch haben wir keine Gewissheit", sagte sie. „Ich halte es für unverantwortlich, die Bürger Alashans aufgrund einer bloßen Vermutung in Panik zu versetzen.
    Wir sollten schweigen, bis wir mit Eismer Störmengord gesprochen haben." Navajo überlegte kurz. „Einverstanden", sagte er dann. „Bis wir mit Störmengord gesprochen haben. Damit kann ich leben. Aber keinen Tag länger."
    „Das werden wir entscheiden", sagte Gia de Moleon, „sobald es soweit ist."
    Und nun war es soweit. Fünf Tage des quälenden Wartens bis zu Eismer Störmengords Rückkehr von seinem „Testflug". Die Tür zu Gia de Moleons Büro wurde geöffnet, und ihr Büroleiter streckte - diesmal in persona - den Kopf hinein. Bevor der junge Mann etwas sagen konnte, drängte der Bebenforscher aus dem Volk der Goldner sich an ihm vorbei. „Was hat das zu bedeuten?" sagte der Zwerg aufgebracht. „Wieso werde ich sofort nach der Landung hierher eskortiert wie ein Schwerverbrecher?" Die TLD-Chefin ließ sich nichts anmerken,
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