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1952 - Alarm für Alashan

Titel: 1952 - Alarm für Alashan
Autoren: Unbekannt
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vertraute Stimme. „Perry", sagte Mondra Diamond. Er nickte Bull und den beiden anderen zu. „Entschuldigt mich bitte kurz", sagte er und ging zu ihr. Gemeinsam schlenderten sie langsam weiter, fort von den anderen. „Ich weiß, wir haben seit unserem Gespräch vor über zehn Tagen kaum ein Wort miteinander wechseln können, und wir müssen uns über vieles unterhalten, aber die Umstände ..."
    „Ferry", unterbrach sie ihn, „ich möchte keine große Abschiedsszene."
    Entgeistert sah sie der Unsterbliche an. „Ich habe mir ein kleines Apartment in Alashan genommen", sagte sie. „Und ich möchte dich vor dem Start der SOL nicht mehr sehen."
    „Aber ..."
    „Ich weiß, was für dich auf dem Spiel steht, und ich möchte dich in keiner Weise behindern."
    „Aber du behinderst mich nicht", sagte er. „Ich möchte bei dir sein. Mit dir zusammensein. Mit der Mutter meines ungeborenen Kindes. Ich möchte, dass du bei mir bleibst."
    „Nein, Perry." Sie schüttelte nachdrücklich den Kopf. „Ich bin jetzt schwanger, und ich glaube, dass ich ... dass wir ... ein ganz besonderes Kind bekommen werden. Ich werde den Flug nicht mitmachen. Ich werde das Leben unseres ungeborenen Sohnes nicht in der SOL aufs Spiel setzen."
    „Aber ..." Sie nahm seine Hände in die ihren. „Du hast eine Verantwortung übernommen, der du dich nicht entziehen kannst. Deine erste Aufgabe ist die Rettung Thoregons. Wir haben darüber gesprochen, Perry, und ich habe lange darüber nachgedacht. In erster Linie bist du nicht mehr der Mensch, sondern der Sechste Bote. Und du weißt, dass der Untergang Thoregons mit hoher Wahrscheinlichkeit auch das Ende für Alashan, für mich und deinen Sohn bedeuten wird." Perry Rhodan, Sofortumschalter, Unsterblicher, Sternenprinz. Sprachlos vor Schmerz. Ohne Worte. Hätte er jetzt den Mund geöffnet, hätte er lediglich ein gutturales Stöhnen ausstoßen können.
    Sie hatten Klarheit geschaffen und einen Anfang gemacht, doch die Probleme, die sie erwarteten, hatten sie bereits eingeholt. Er fragte sich, woher Mondra die Kraft nahm, ihm diese Mitteilung zu machen. Und er fragte sich, wo er die Kraft finden sollte, ihre Trennung zu bewältigen. In diesem Augenblick fühlte er sich nicht minder hilflos wie in jenem, in dem er am Berg der Schöpfung die Entscheidung hatte treffen müssen, ob er die Antwort auf die Dritte Ultimate Frage hören wollte oder nicht. „Sorge für mich und dein ungeborenes Kind, Perry, indem du den Untergang Thoregons abwendest. Und komm dann zurück zu uns! Wir werden hier auf dich warten."
    Er wusste, wie schwer es ihr fallen musste, diese Worte zu sprechen. Und er wusste keine Antwort darauf. Doch, eine schon. Er beugte sich vor und küsste sie. Und es war ihm völlig gleichgültig, ob alle Anwesenden in der Zentrale sie dabei beobachteten. Aber der Kuss war nicht süß. Dazu war der Schmerz zu groß. Es war ein Kuss der Verzweiflung.
     
    EPILOG
     
    MONDRA DIAMOND
    21. August 1290 NGZ
     
    Die riesenhafte Hantel der SOL steigt in den Himmel von Thorrim, langsam, majestätisch, ein unglaublicher Körper, der von keinem Lebewesen auf dieser Welt ohne technische Hilfsmittel in voller Größe zu überblicken ist. Den Befehl über das Schiff hat Perry, der Vater unseres Kindes. Und der Schmerz in meinem Bauch ist sehr kurz, aber fast unerträglich heftig. Werde ich verrückt? War ich der Anspannung der letzten Tage und Wochen doch nicht gewachsen? Leide ich unter Depressionen und Phantasievorstellungen, wie sie für Schwangere vielleicht nicht unüblich sind?
    Bin ich denn noch Herrin meiner Sinne? Die untere Wölbung der SZ-2 wird kleiner, und es hat den Anschein, als würde sie von winzigen Wolkenfäden umschmeichelt, von luftigen Wattebäuschchen, die ihre geheimnisvolle Hülle aus Carit putzen. Gewiss ist es für eine Schwangere nicht ungewöhnlich, dass sich ab und an einmal ein Schmerz in ihrem Leib regt, vor allem bei der ersten Schwangerschaft, wenn man noch nicht vertraut ist mit den Veränderungen, die sich im Körper vollziehen. Aber bei mir ist es etwas anderes. Glaube ich zumindest.
    Wenn ich nicht den Verstand verliere oder unter Depressionen oder pathologischen Einbildungen leide. Mein nicht einmal zehn Wochen altes Kind denkt. Und es spricht mit mir. Steht mit mir in einem telepathischen Kontakt, den ich mir nicht erklären kann. Oder nur damit, dass ich nicht mehr zurechnungsfähig bin. Du musst unter allen Umständen an der Reise der SOL teilnehmen! Du darfst den
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