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1952 - Alarm für Alashan

Titel: 1952 - Alarm für Alashan
Autoren: Unbekannt
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Bebenforscher ist beendet. Wahrscheinlich hältst du deine Existenz nun für sinnlos. Aber es könnte neue Aufgaben für dich geben.
    Wir bieten dir an, in Alashan zu bleiben und Bürger unserer Nation zu werden."
    „Du musst dich nicht sofort entscheiden", fügte die TLD-Chefin hinzu. „Denk in aller Ruhe darüber nach und lass es uns wissen, wenn du zu einem Entschluss gekommen bist." Der Goldner wand sich geradezu auf seinem Sessel. Sein Blick wirkte seltsam fahrig, huschte unentwegt von einem Gesprächspartner zum anderen und dann wieder ins Leere. Das lag nicht nur daran, dass Eismers räumliches Sehvermögen empfindlich eingeschränkt war - dafür war im Übrigen seine Nase mit der ausgeprägten Höckerform verantwortlich, die extrem weit hervorstach. „Wie ich schon sagte", meinte er schließlich, „vielleicht komme ich auf euer Angebot zurück, vielleicht aber auch nicht. Ich überlege es mir."
    „Gut", sagte Gia de Moleon. Die Alashaner und der Goldner weil ten in Gias Büro im 98. Stockwerk des TLD-Towers. Ein kleines Hologramm über einem Display auf ihrem Schreibtisch zeigte den Nachthimmel über Alashan. Der auffallendste Stern darin war Tak, ein planetenloser roter Riese, der sich etwa anderthalb Lichtjahre vom Thorrtimer-System entfernt befand. Stendal Navajo fragte sich, wieso die TLD-Chefin sich ausgerechnet solch ein Holo zeigen ließ. Da der Tower unterirdisch angelegt war, verfügte ihr Büro über keine Fenster, doch der Bürgermeister konnte sich nicht vorstellen, dass Gia Sehnsucht nach einer natürlichen Umgebung entwickelt hatte. Wie eine Spinne saß sie im feinmaschigen Netz der Macht, das sie in langen Jahren als Leiterin des Geheimdienstes gestrickt und bewahrt hatte, nachdem der ehemalige Stadtteil von Terrania über dreiundzwanzigeinhalb Millionen Lichtjahre hinweg in diese Galaxis versetzt worden war.
    Auch noch, nachdem sie ihm bei der Wahl zum Bürgermeister der jungen Nation Alashan unterlegen war. Stendal Navajo hielt nicht viel von Gia de Moleons Zielen und Methoden auch wenn er ihre Intelligenz und Sachkenntnis anerkennen musste. Mit ihren über 130 Jahren wirkte sie zwar wie eine vorzeitig ergraute, leicht gebeugte alte Dame, und sie konnte auch sehr liebenswürdig sein, wenn sie wollte, doch sie verfügte über einen messerscharfen Verstand und setzte ihren Willen eiskalt durch. So leicht wurde man nicht zur Leiterin des terranischen Geheimdiensts ernannt. Dazu waren gewisse Qualifikationen und Fähigkeiten erforderlich. Ebenso Machtinstinkt und eine gewisse Skrupellosigkeit.
    Als ehemaliger TLD-Agent machte Stendal keinen Hehl aus seiner Auffassung, Gia habe als Chefin der Organisation in der Milchstraße ebenso viele Brände gelegt wie gelöscht. Aus diesem Grund war er damals aus dem Geheimdienst ausgeschieden. Doch um der Wahrheit Genüge zu tun: Trotz aller Spannungen und unterschiedlicher Auffassungen funktionierte die Zusammenarbeit zwischen ihm und der Leiterin des Terranischen Liga-Dienstes, der immerhin den Machtfaktor darstellte, ohne den in Alashan so gut wie nichts lief, verhältnismäßig reibungslos. Von dem Vorfall beim Angriff der Dscherro-Horde des Taka Hossos einmal abgesehen. Als es dabei zu unterschiedlichen Auffassungen über ihr Vorgehen gekommen war, hatte sie ihn kurzerhand praktisch seines Amtes enthoben. Gia hatte sich zwar dafür entschuldigt, doch ihr Verhältnis hatte sich seitdem noch nicht wieder normalisiert. Eismer Störmengord räusperte sich und scharrte unruhig mit den unproportional breiten Füßen in den roten Stiefeln, die unter dem Mantel hervorschauten. „War’s das?" fragte er ungeduldig. „Wolltet Ihr mich nur sprechen, um mir das zu sagen, und euch ansonsten finster anstarren? Dann kann ich ja wieder aufbrechen. Ist die GLIMMER startbereit?"Gia de Moleon kniff die Augen zusammen. Der ehemalige Bebenforscher war gerade erst von einem Testflug mit seiner Jacht zurückgekehrt. Sein Raumschiff wurde von terranischen Spezialisten mit zusätzlichen technischen Geräten aus dem Alashan-Fundus ausgestattet. Als Dank für seine Unterstützung bei der Century-I-Mission, wie die TLD-Chefin offiziell hatte verlauten lassen. Die Begründung schien dem Goldner herzlich gleichgültig zu sein; er akzeptierte jede Aufrüstung der GLIMMER nicht nur dankbar, sondern geradezu begeistert.
    Stendal nickte. „Ich glaube schon. Erkundige dich bei den Technikern auf dem Raumhafen!" Dieser Begriff stellte eine gewaltige Übertreibung dar; Alashan
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