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0829 - Der Alpen-Teufel

0829 - Der Alpen-Teufel

Titel: 0829 - Der Alpen-Teufel
Autoren: Jason Dark
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Ich lächelte, als ich den Frühstückraum im Gewölbe des Hotels betrat. Vater Harold Quentin und seine Tochter Iris saßen nebeneinander und freuten sich, als hätten sie eine zweite Geburt erlebt. So ähnlich war es auch gewesen, denn hinter ihnen lag eine Zeit des Schreckens, die ich auch durchgemacht hatte, ohne allerdings so direkt betroffen gewesen zu sein wie die Quentins.
    Auch Suko und Professor Chandler hatten etwas außen vorgestanden bei dieser magischen Zeitreise in die Periode Richard Löwenherz', als er auf seine Befreiung wartete.
    Ich war ebenfalls in diesen Zeitstrom hineingeraten und hatte den König tatsächlich erlebt. Ich war sogar bei ihm im Kerker gewesen, und er hatte mein Kreuz bestaunen können. Das alles hatte nur passieren können, weil es Professor Chandler gelungen war, die blaue Rose aus dem Tunnel der Zeiten in seinen Besitz zu bringen. Ihre magische Kraft hatte eben für diese Zeitenöffnung gesorgt und vor allen Dingen Vater und Tochter zu seinem Spielball gemacht.
    Beide waren wieder normal, und danach hatte es lange Zeit nicht ausgesehen. Wenn ich das Mädchen Iris ansah, schaute ich in ein hellwaches Kindergesicht mit blitzenden Augen, und auch ihr Vater war kein finsterer Krieger mehr aus dem Mittelalter.
    Ich würde die Ruine Dürnstein in ewiger Erinnerung behalten, aber auch dieses herrliche Hotel unterhalb der Feste, denn dort hatten wir uns noch zwei Tage aufgehalten.
    Der Professor war wieder gefahren und hatte die blaue Rose mitgenommen. Ich erinnerte mich noch sehr genau an seine Abschiedsworte. Sehr ernst hatte er mich dabei angeschaut. »Diese Rose, John Sinclair, werde ich hüten wie einen Schatz darauf kannst du dich verlassen. Niemals werde ich mit ihr irgendwelche Experimente durchführen, die gefährlich werden können.«
    »Bist du dir sicher?« hatte ich gefragt.
    Er hatte nur gelächelt und mich zum Abschied umarmt.
    »Aha, der Spätaufsteher«, wurde ich begrüßt, was ich aber ignorierte und mich Iris Quentin zuwandte. »Nun, meine Kleine, wie geht es dir?«
    Sie drückte sich gegen ihren Dad. »Gut, John, mir geht es sehr gut. Es ist alles wieder okay.«
    »Das freut mich.« Ich nahm Platz und bestellte bei der Bedienung frischen Kaffee, der hier wirklich herrlich war. Beim Ausfalten der Serviette sagte ich: »Übrigens, den Grund meiner Verspätung kann ich euch nennen. Ich habe schon mit London telefoniert. Unter anderem mit Sir James und auch mit den Conollys. Da ist ebenfalls alles wieder in Ordnung, das heißt, Ihre Frau, Mr. Quentin, ist bis zu Ihrer und der Rückkehr Ihrer Tochter Gast der Conollys. Sie wollte nicht allein bleiben, und das ist verständlich, denke ich.«
    »Es ist sogar wunderbar«, gab mir der Mann recht. »Wir werden sie ja heute noch sehen.«
    »Das denke ich auch.«
    Ich trank zunächst einen Schluck Kaffee, bevor ich mich dem Büfett zuwandte, wo die herrlichsten Leckereien die Augen des Betrachters erfreuten und auch mir das Wasser im Gaumen zusammenlaufen ließen. Es war alles vorhanden, Wurst, Fisch, Konfitüren, und auch die Körner-Fans kamen auf ihre Kosten.
    Ich nahm erst mal von jedem Etwas und ging wieder zurück an meinen Platz. Durch die bis zum Boden reichende Scheibe einer Tür konnte ich nach draußen auf die herrliche Terrasse des Hotels schauen, die mal als die schönste Österreichs beschrieben worden war, was ich gut nachvollziehen konnte, denn der Blick über die Mauer hinweg auf die Donau und die Berge war einfach umwerfend.
    Zu dieser Zeit lagen auf der Terrasse gelbe Blätter, die einst grün und gesund an den Zweigen der Bäume gehangen hatten. Über das Wetter konnte sich niemand beklagen, denn über Mitteleuropa lag schon seit Tagen ein Hochdruckgebiet, das für klaren Himmel und Sonnenschein gesorgt hatte.
    Auch in den nächsten Tagen sollte es so bleiben, und eigentlich drängte mich nichts nach Hause.
    Während ich aß, kreisten meine Gedanken um Urlaub in den Bergen, denn sie lagen ja nur zwei Autostunden entfernt.
    Iris und ihr Vater unterhielten sich leise miteinander, während Suko sich mit einer Zeitung beschäftigte und hin und wieder umblätterte.
    Ich hatte mich zwar nicht an dieses Geräusch gewöhnt, es fiel mir aber auf, als es ausblieb. Als ich hochschaute, sah ich Suko in einen Artikel vertieft.
    »Was ist denn da so interessant?« fragte ich ihn.
    »Einiges.«
    »Zum Beispiel?«
    »Die Politik…«
    Ich lachte. »Als ob die je interessant gewesen wäre. Da wird doch noch mehr gestritten
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