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1952 - Alarm für Alashan

Titel: 1952 - Alarm für Alashan
Autoren: Unbekannt
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eintritt, und falls es eintreten sollte, kann keiner sagen, unter welchen Begleiterscheinungen es vonstatten gehen wird. Sammle weiter Daten und ..."
    „Papperlapapp!" sagte Störmengord, wandte sich ab und stapfte in die Nacht hinaus. Unter allen Umständen! Mondra Diamond räusperte sich und trat drei, vier Schritte vor. Tess Qumisha fuhr zusammen, und Benjameen griff beruhigend nach ihrer Hand. „Mondra!" sagte er überrascht. „Wieso bist du uns hierher gefolgt?"
    Dumm war der Junge wirklich nicht. Er wusste, es konnte kein Zufall sein, dass sie plötzlich hier auftauchte. Und er schaltete schnell. „Weil ich Tess um einen Gefallen bitten möchte", sagte sie. „Ich weiß nicht, ob ihr es schon gehört habt, aber ich bin schwanger. Und ich wollte dich bitten, Tess ... nun ja ... zu versuchen, die Gedanken meines ungeborenen Kindes zu lesen."
    „Aber ..." Die Telepathin zögerte, betrachtete sie misstrauisch, ging dann ein paar Schritte, hin zu dem Gleiter, um sie im Licht, das aus dessen Cockpit fiel, besser ausmachen zu können. „Du bist doch erst ..."
    „In der zehnten Woche, ja", bestätigte Mondra. „Doch die Mediker behaupten, ihre Instrumente bewiesen, dass das Kind auf einer niedrigen Ebene bereits denkt." Tess Qumisha nagte an ihrer Unterlippe. „Und du willst wissen, ob das stimmt? Und falls ja, was es denkt? Glaubst du wirklich, dass ein nicht ein mal zehn Wochen alter Embryo schon bewusste Gedanken haben kann?"
    Du darfst den Vater nicht verlassen! „Ich ... ich bin schwanger, und die SOL startet bald, und ... und ich muss mir überlegen, ob ich den Flug der SOL mitmachen soll oder nicht; es kann gefährlich werden, immerhin startet die SOL vielleicht in einen Risikoeinsatz, und ... und ich bin schwanger, und das sind nicht gerade die besten Voraussetzungen dafür, und ..." Als ihr klar wurde, dass sie fast unzusammenhängend vor sich hin stammelte, verstummte sie. „Und deine Entscheidung hat etwas damit zu tun, ob dein Kind schon denkt?"
    Du musst unter allen Umständen an der Reise der SOL teilnehmen! Mondra Diamond atmete schwer aus. „Bitte, Tess", sagte sie. „Tust du mir einfach den Gefallen?"„Ich bin noch nie so tief in die allerinnerste Privatsphäre eines Menschen eingedrungen, würde es aus eigenem Antrieb auch niemals tut! ..." Die TLD-Agentin sah, dass Benjameen von Jacinta die Hand seiner Freundin ergriff und fest drückte. „Ich helfe dir", sagte er. „Ich bin bei dir."
    „Nun gut", sagte Tess zögernd. „Wenn dir so viel daran liegt ..."
    Sie reichte Benjameen auch die andere Hand, denn der Körperkontakt zwischen den beiden Mutanten verstärkte ihre jeweiligen Kräfte, und schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, war ihr Blick leer. „Was ist?" fragte Mondra besorgt. „Ich versuche es noch einmal", sagte Tess. Wie eine Sphinx kam sie Mondra vor, wie eine Sibylle, als sie mit geschlossenen Augen dort vor ihr stand und in Sphären lauschte, die Normalsterblichen für ewig verschlossen blieben, um dann ihr Urteil abzugeben, das die anderen einfach akzeptieren mussten, ohne es je bestätigen oder widerlegen zu können. Die Gedanken anderer Menschen, das letzte Refugium. Irgendwann, sobald sie ihre Ausbildung abgeschlossen hatte und ihre Fähigkeiten vollständig beherrschte, würden sie für Tess Qumisha ein offenes Buch sein, das sie nach Belieben aufschlagen konnte.
    Mondra mochte sich nicht vorstellen, was sie in diesem Buch alles würde lesen müssen. Aber jetzt interessierte sie nur eins ... „Nichts", sagte Tess. „Es tut mir leid, Mondra. Ich kann von der Existenz eines Kindes nichts wahrnehmen. Nicht das geringste. Nicht einmal ein ganz allgemeines Gefühl, Wohlbehagen oder Geborgenheit oder so. Für mich ist es, als wäre das Kind gar nicht vorhanden."
    „Aber ..." Mondra Diamond riss die Augen auf. „Vielleicht sind deine Kräfte nur blockiert? Vielleicht bist du zu erschöpft oder ..." ,„Nein", entgegnete die junge Telepathin. „Ich bin zwar nicht in deine Gedanken eingedrungen, aber ich nehme ihre Intensität deutlich wahr. Du bist besorgt, verwirrt. Was ist los, Mondra? Willst du es mir nicht sagen?" Die TLD-Agentin überging ihre Frage. „Könnte das Kind sich vielleicht vor dir verborgen haben?"
    Tess Qumisha betrachtete sie aus weit aufgerissenen Augen. „Schon gut", sagte Mondra schnell. „Ich... ich laufe Gefahr, zu einerverqueren, neurotischen Schwangeren zu werden, die einem ganz normalen Vorgang eine völlig falsche Bedeutung
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