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1909 - Der Bebenforscher

Titel: 1909 - Der Bebenforscher
Autoren: Unbekannt
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zwischen Geröll und Felsspalten, gaben allmählich nach. Der Vrouber musste es jetzt spüren, und doch schob es sich weiter über den Abgrund, die linke Hand weit nach vorn gestreckt, die rechte um einen etwas dickeren Zweig gelegt.
    Der Lamuuni flatterte hoch. Er entmaterialisierte nicht, sondern erhob sich in die Luft.
    Direkt vor Bomicu Mes' Gesicht drehte er eine provozierende Runde.
    Im selben Moment gab das Wurzelgeflecht nach. Der Busch, kippte nach vorn. Bomicu Mes Gebertan stieß einen spitzen Schrei aus.
    Noch während er in den Abgrund kippte, versuchte er mit beiden Händen nach dem Vogel zu greifen.
    Der Lamuuni suchte sich einen neuen Busch. Als wäre nichts geschehen, setzte er sein Geschäft der Nahrungsaufnahme fort.
    Warum auch nicht? fragte sich der Bebenforscher. Bomicu Mes hatte ihn fangen und versklaven wollen. Aus der Sicht des Vogels hatte er den Tod gewiß verdient. „Wie tief ist die Schlucht?" fragte Eismer Störmengord nach einer Weile.
    Der Companeii antwortete lakonisch: „Unendlich tief."
    Das heißt, wir müssen ihn nicht suchen gehen."
    „Nein. Suchen ist nicht im Preis."
    Eismer und die Companeii knoteten ihre Halteseile zusammen. Sie brauchten eine Stunde bis zur Station.
     
    *
     
    Der Tod des Vroubers hatte ihm manches vor Augen geführt. Eismer empfand nun eine unumstößliche Gewißheit, daß er ins Direktorium der Gilde gehörte. Er durfte es nur nicht so dumm anfangen wie sein ehemaliger Lehrer.
    Ein Direktorenplatz war entweder bereits vakant, oder der Platz würde in absehbarer Zeit frei werden.
    Wenn er die Chance nutzen wollte, benötigte er keinen Lamuuni. Er mußte statt dessen eine Bebenhaft überstehen. Ihm war klar, daß dies einen Zeitverlust von zehn bis zwanzig Jahren nach sich zog, je nach Intensität des Bebens. Und er wußte, daß er sich auf ein sehr ungewisses Spiel einließ.
    In fast allen Fällen bedeutete ein Kesselbeben den Tod. Die wenigen Ausnahmefälle ließen sich nicht mit Gewißheit vorherbestimmen, auch nicht mit den Meßgeräten der Bebenforscher. Er mußte einfach hoffen, daß er Glück hatte.
    Die nächsten Monate verbrachte er am Kessel von DaGlausch. In ihm wuchs die Unzufriedenheit, bis sie einem inneren Felsmassiv glich, das er nicht mehr beiseite schieben konnte. Eismer Störmengord traf seine Entscheidung: Er würde sich ein Bebengebiet suchen, und dann würde er mit der GLIMMER landen.
    Kleiner Goldner - Bebenveteran.
    Eismer Störmengord - im Direktorium der Gilde
     
    16.
     
    Raumschiff GLIMMER: Endlich!
     
    Aus dem Heck des Raumschiffs drangen klopfende, wenig vertrauenerweckende Laute.
    Die Techniker des Raumdocks arbeiteten am Lineartriebwerk. Danach war der Bordreaktor an der Reihe.
    Ich blickte den Bebenforscher unschlüssig an. „Und das war jetzt die ganze Geschichte?" fragte ich ihn. „Ja, Perry Rhodan. Den Rest wißt ihr doch.
    Ich begab mich nach Salmenghest, in die Randgebiete der Galaxis. Dort schien mir die Wahrscheinlichkeit hoch, ein besonders schwach ausgeprägtes Beben zu erwischen.
    Ich entschied mich für das Quar-System."
    „Und dann kamen wir dazwischen!" warf mein Freund Bully von hinten ein.
    Der kleine Bebenforscher antwortete: „Richtig. Ich war bereits auf Quarantimo gelandet, das Beben hatte bereits begonnen ... Nun, wir kennen die Geschichte."
    Ich erinnerte mich daran, daß wir zu Beginn des Kesselbebens in die GLIMMER eingedrungen waren, und zwar gegen den Willen des Bebenforschers. Wir hatten die Yacht mehr oder weniger gekapert.
    Allerdings konnte Störmengord uns nicht wirklich böse sein, denn das Quar-System war vollständig untergegangen. Die GLIMMER wäre zweifellos vernichtet worden. Von der erhofften Bebenhaft konnte keine Rede sein.
    Eismer Störmengord verdankte uns sein Leben.
    Durch den Bericht verstand ich sehr viel besser als vorher seine Motive. Ich war davon überzeugt, daß wir Freunde werden konnten.
    Der rothaarige Zwerg raffte seinen Regenmantel zusammen - ein Kleidungsstück, von dem nun klar war, daß es seinem Vater gehört hatte. „Ich bin müde. Und ich muß überlegen, was ich jetzt tun will. Die Sache mit dem Direktorium ist noch lange nicht ausgestanden, nur ... Ach, ich weiß es auch noch nicht,"
    „Solange du uns vorher nach 'DaGlausch bringst", wandte ich ein, „ist alles in Ordnung.
    Vielleicht können wir uns gegenseitig helfen."
    „Ja, vielleicht," Störmengord verschwand kurz darauf. Ich registrierte daß er uns ohne Vorbehalt in der Zentrale stehenließ.
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