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1909 - Der Bebenforscher

Titel: 1909 - Der Bebenforscher
Autoren: Unbekannt
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flüsterten sie in seltsam verzerrtem Glausching. „Es ist hier nicht sicher ..."
    Drinnen versiegten die Phänomene wie abgeschnitten.
    Eismer Störmengord. sah sich die fremdartigen, in der Mitte weiß gefärbten Gesichter genau an: verrunzelte Züge, tief liegende Augen, die Unterkiefer mit starkem Vorbiß. Er konnte nicht begreifen, weshalb ein Wesen sich absichtlich über längere Zeit inmitten der energetischen Phänomene aufhielt. „Ich nehme an, ihr seid die Fremdenführer", sagte Bomicu Mes Gebertan würdevoll. „So ist es. Und du bist der Jäger, der uns zehntausend Miro versprochen hat?"
     
    *
     
    Die Companeii taten es wirklich nur für Geld.
    Eismer verstand nicht, wie man einen irrealen Wert wie Miro-Credits zum Lebensziel erheben konnte. Speziell, da es auf Lamuu keine Möglichkeit gab, die Credits wieder auszugeben. Vielleicht lag es an der Umgebung, überlegte er; vielleicht sprachen die Phänomene den Forschergeist der Companeii an.
    Sie bewegten sich als Karawane durch die rote Buschlandschaft. Ganz vorn ging ein Companeii, dann folgten Bomicu Mes, wieder ein Companii, Eismer - und zuletzt die Nummer drei des seltsamen'17rios als Nachhut.
    Ein reißfestes Polymerseil verband ihre Anzüge. So einförmig die Landschaft wirkte, Eismer war überzeugt, daß er mit einem falschen Schritt jederzeit verlorengehen konnte.
    Nach einer Weile erreichten sie eine tiefe Schlucht. „Hier ist es!" verkündete einer der Companeii nervös.
    Der Graben zog sich von einer Seite des Horizonts bis zur nächsten. Es hatte den Anschein, als reiche der Abgrund unendlich tief, bis in den flüssigen Kern des Planeten.
    Von unten stiegen graue, schmutzige Dämpfe auf, die über der Schlucht vom Wind erfaßt und davongerissen wurden.
    Bomicu Mes Gebertan machte das Seil los.
    Der Vrouber ließ die Companeii und den Bebenforscher stehen. Scheinbar ziellos wanderte er am Abgrund entlang. Es war ein gefährliches Spiel. Wenn er Pech hatte, erwischte ihn eine besonders heftige Bö, oder eines der energetischen Phänomene sorgte für einen Zwischenfall.
    Eismer Störmengord zog es vor, den Kontakt zu den Companeii nicht zu verlieren.
    Sie, waren nicht sympathisch,     Plötzlich erstarrte Bomicu Mes.
    Und dann sah Eismer es ebenfalls. In den Büschen am Rand des Abgrunds bewegte sich etwas.
    Auf den ersten Blick schien es sich nur um ein besonders plastisches Schattenspiel zu handeln, In Wahrheit hüpfte ein kleiner, pechschwarzer Vogel zwischen den Ästen hin und her. Das Wesen war etwas größer als Eismers Faust. Seine Augen leuchteten beide strahlend rot. Es sah aus, als befände sich dahinter eine starke Lichtquelle. Der Schnabel war sehr spitz. Eismer konnte sehen, wie das Wesen damit kleine Brocken Holz aus dem Buschwerk pickte. „Das kann doch nicht ..."
    Von einer Sekunde zur nächsten war der Vogel verschwunden.
    Eismer Störmengord begriff, daß er entmaterialisiert war. Vielleicht hatte er sich auch unsichtbar gemacht.
    Es war nicht möglich, doch Eismer hatte es selbst mit angesehen.
    Kurz darauf tauchte derselbe Vogel zehn Meter weiter in einem anderen Busch wieder auf. „Was bei allen Göttern der Funkenstadt ist das?" raunte er fassungslos. „Ein Lamuuni", erklärte der Companeii neben ihm lakonisch. „Lamuuni sind Niveau-Teleporter. Was für ein Bebenforscher bist du, daß du das nicht weißt?"
    Eismer wurde einen Moment lang ärgerlich.
    Doch er entschied sich, die Provokation zu übergehen. „Erzähl mir davon", bat er. „Lamuuni sind die Bewohner des Planeten.
    Manche sagen, sie sind intelligent. Andere glauben, daß es sich nur um Tiere mit gewissen Fertigkeiten handelt. Jedenfalls verfügen sie über eine erstaunliche Fähigkeit.
    Sie haben als einzige höher entwickelte Lebensform auf einem Planeten mit HV-Sonne überlebt."
    „Woher weißt du das?"
    „Willst du diskutieren oder zuhören?" lautete die Gegenfrage. .
    Er entschied sich: „Ich höre zu."
    „Gut. Um den extremen Bedingungen zu entgehen, verbringen die Lamuuni einen großen Teil ihres Lebens auf einem niedrigeren Energieniveau. Dort gibt es wahrscheinlich keine Kesselbeben. Um die Wahrheit zu sagen, wir haben nicht die geringste Ahnung, wie es dort aussieht. Es ist ungefähr dasselbe, als würden sie sich in ein paralleles Universum zurückziehen. Jedenfalls glauben wir, daß sie an diesem anderen Ort ihre Nistplätze besitzen. Dort ziehen sie
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