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1835 - Die Nacht der Killer-Sekte

1835 - Die Nacht der Killer-Sekte

Titel: 1835 - Die Nacht der Killer-Sekte
Autoren: Jason Dark
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kannst den Bau nicht übersehen.«
    »Okay.«
    Plötzlich gab es zwischen den beiden so unterschiedlichen Männern nichts mehr zu sagen. Aber es gab noch etwas zu tun, und das war einzig und allein die Sache des Mönchs.
    »Soll ich noch ein letztes Gebet für dich sprechen?«
    »Nein.« Dukla lachte. »Das ist vorbei. Wenn du etwas für mich tun willst, dann besorge mir Blut, verstehst du? Ich will Blut haben …«
    »Sorry.«
    »Habe ich mir gedacht.«
    Stephan Kowalski griff in eine Seitentasche seines dünnen Mantels und holte einen Gegenstand hervor. Es war ein Pflock. Recht handlich und aus Eichenholz hergestellt.
    Es gab eine Spitze, die hell schimmerte. Ein Zeichen, dass der Pflock noch nicht gebraucht worden war.
    »Und den willst du gegen mich einsetzen?«
    »Ja, Dukla. Die alte Methode. Ich habe keine Kugeln aus geweihtem Silber, aber ich kann mit dem Pflock arbeiten. Ich habe ihn mit heiligem Wasser geweiht. Er wird seine Pflicht tun und mich nicht im Stich lassen, das kannst du mir glauben.«
    Der ehemalige Küster sagte nichts. Er starrte nur nach vorn, und seine Lippen zuckten. Die Augen glitzerten, er öffnete den Mund, zeigte seine Zähne und nahm dabei so etwas wie eine Abwehrhaltung ein.
    »Möchtest du, dass ich noch jemanden von dir grüße?«
    »Nein, ich will verschwunden bleiben. Niemand soll wissen, wer ich mal gewesen bin.«
    »Ja, das sehe ich ein.«
    »Ich kann mich nicht mehr bei dir bedanken, aber ich kann dich warnen. Sei in Acht vor der Blonden und auch vor den Kindern der Nacht. Oder der Killer-Sekte.«
    »Ich weiß. Und wo kann ich sie finden? Nahe des Bunkers?«
    »Davon gehe ich aus.«
    »Gut.«
    Stephan Kowalski wusste, dass es so weit war. Er hatte genügend Abstand zu dem Vampir gehalten. Wollte er seinen Plan durchziehen, musste er nun näher heran.
    Darauf wartete Dukla. Es kam Stephan vor, als hätte er sich im Sitzen geduckt. Er wollte nicht kampflos aufgeben. Wenn es ihm möglich gewesen wäre, dann hätte er auch das Blut des Mönchs getrunken, denn Vampire kannten keine Freundschaften.
    Stephan schob sich näher.
    Sein Blick war auf das Gesicht des Blutsaugers gerichtet. Er sah, dass Dukla den Mund weit aufriss, denn er wollte bissbereit sein, und darauf wartete der Mönch. Er hielt in der rechten Hand den Pflock, der darauf wartete, in den Körper einzudringen und die Gestalt zu erlösen.
    Noch tat sich nichts.
    Dann fing der ehemalige Küster an zu röcheln. Er bewegte auch seinen Mund. Er lachte – und warf sich nach vorn. So weit, wie es die Kette zuließ. Dabei hoffte er, dass sie ihm den Platz ließ, den er benötigte.
    Ja, es war so!
    Beide Männer prallten zusammen. Dukla versuchte, sein Opfer an der Schulter zu packen und es noch näher zu sich heranzuziehen. Er schlug auch seine Hand auf Stephans Schulter, er krümmte die Finger, und Stephan ließ sich gern an ihn heranziehen.
    Dabei holte er aus.
    Und dann stieß er zu.
    Er hatte viel Kraft in den Stoß gelegt, denn er wollte es beim ersten Mal schaffen. Es war nur ein kurzer Widerstand zu spüren, dann hatte er es geschafft.
    Der Eichenpflock glitt in den Körper hinein, und der Mönch hatte genau auf die linke Brustseite gezielt.
    Es war ein Volltreffer. Er musste einfach das Herz getroffen haben.
    Der Vampir zuckte. Durch den Pflock waren die beiden Personen praktisch miteinander verbunden, und Stephan hatte ihn so tief wie möglich in den Körper gestoßen. Es war ein kleines Wunder, dass er an der Rückseite nicht herausgekommen war.
    Er wartete.
    Die Zeit verging so wie immer, aber Stephan hatte das Gefühl, als würden sich die Sekunden doppelt so lange hinziehen. Er blieb noch in dieser unnormalen Haltung stehen, und er spürte auch jetzt, dass der Körper des Blutsaugers zuckte.
    Das hörte auf.
    Es war schlagartig vorbei. Er konnte wieder aufatmen, als er merkte, dass der Körper sich beinahe entspannte, denn so fühlte es sich an.
    Erst jetzt zog Stephan den Pflock zurück. Im Licht der kleinen Leuchte sah er, dass das Holz feucht geworden war. Ob es Blut war oder etwas anderes, das war nicht genau zu erkennen, es war letztendlich auch nicht wichtig.
    Der Mönch glitt zurück.
    Er hatte es geschafft.
    Aber ein gutes Gefühl wollte sich trotzdem nicht in ihm ausbreiten …
    ***
    Er blieb in der Höhle sitzen. Ab und zu schaute er nach vorn und warf einen Blick in das Gesicht des Erlösten. Wenn ihn nicht alles täuschte, zeigten die Züge sich sogar entspannt.
    Es tat ihm leid. Es tat ihm unendlich
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