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1835 - Die Nacht der Killer-Sekte

1835 - Die Nacht der Killer-Sekte

Titel: 1835 - Die Nacht der Killer-Sekte
Autoren: Jason Dark
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Früher war Dukla so etwas wie ein halber Pfarrer gewesen. Er hatte als Küster gearbeitet. Das war heute nicht mehr der Fall. Einmal noch hatte er es versucht und war in seine alte Kirche zurückgekehrt. Danach hatte er einen Anfall bekommen und den Beichtstuhl zertrümmert. Dann war er geflohen. Und das mit dem Wissen, seinem Schicksal nicht mehr entgehen zu können.
    Einen letzten Ausweg hatte er noch gesehen und einen gewissen Stephan Kowalski angerufen, der kommen sollte, um ihn zu erlösen. Und das wollte der Mönch auch tun, der allerdings ein besonderer Mönch war und für den Geheimdienst des Vatikans arbeitete, der Weißen Macht
    Und jetzt wollte Stephan den Küster stellen und letztendlich auch vernichten, denn es gab keine andere Möglichkeit. Auch wenn er noch aussah wie ein Mensch, er war es nicht mehr. Dukla war ein Vampir, das hatte er dem Mönch gesagt.
    Kowalski wusste auch, wo sich der Küster aufhielt. Er hatte sich in einer Höhle verkrochen und sich dort angekettet, wie er in seiner letzten Botschaft mitgeteilt hatte.
    Noch fuhr er, und er hoffte auch, dass er nicht zu lange zu Fuß gehen musste.
    Es war ein heißer Tag. Die Sonne stand wie ein Glutball am Himmel, und der nahe Wald schien unter Dampf zu stehen, denn die Schwaden stiegen in die Höhe.
    Es gab einen Weg, der den Namen nicht verdiente. Man musste mehr von einer Piste sprechen, die sich wie ein Staubband durch die Landschaft zog. Zu beiden Seiten der Piste wuchsen Büsche und kleine Krüppelbäume. Der Himmel war eine blaue Fläche, und die Sommersonne nur ein gleißender Ball.
    Noch war das Gelände flach, doch das änderte sich bald, denn es stieg an. Und darüber war der Mönch froh, denn bald würden die Felsen beginnen, und dort würde er den ehemaligen Küster finden. Dukla hatte gesagt, dass die Höhle nicht zu verfehlen war.
    Er lenkte den Wagen jetzt über eine steinige Strecke, die plötzlich aufhörte. Sie hatte zuletzt praktisch ins Nichts geführt und endete vor einer Felswand.
    Stephan wischte den Schweiß von seiner Stirn und stieg aus. Im Freien traf ihn die pralle Hitze, und er hätte sich einen Hut gewünscht, um seinen Kopf zu schützen. Aber auch die Haare gaben ihm Schutz, die recht lang wuchsen und weit über seine Ohren hinweg.
    Wer ihn zum ersten Mal sah, der hätte ihn für alles gehalten, nur nicht für einen Mönch. Eher hätte man ihn für einen Rocker halten können oder für einen Menschen aus einem Fitnessstudio, so sah sein Körper mit den breiten Schultern aus. Sein Gesicht war sonnenbraun, und die hellen Augen fielen dort besonders auf. Er war ein Mann, auf den man sich verlassen konnte, aber er war auch konsequent, wenn es um seinen Job ging, den er jetzt wieder ausführen musste.
    Er kannte Dukla von früher her. Als Junge war er ihm mal auf einer Pfadfinder-Fahrt begegnet. Später auf Kirchenfesten in Polen, und man hatte sich sympathisch gefunden. Der Küster war schon in Ordnung und hatte sich auch über den Weg gefreut, den Stephan gegangen war. Und jetzt zog sich ihre Bekanntschaft ins Absurde hinein. Das konnte Stephan schlecht nachvollziehen. Tief in seinem Innern hoffte er, dass Dukla sich geirrt hatte. Aber ob das wirklich zutraf, wusste er nicht.
    Die Höhle war leicht zu finden, das hatte Dukla ihm gesagt. Dennoch musste er suchen, und er fand so etwas wie einen Weg, den er nehmen konnte. Es gab immer wieder Lücken zwischen den Steinen. Da ging er entlang, wobei er die Augen offen hielt, denn er wollte nicht an seinem Ziel vorbeilaufen.
    Das war auch nicht der Fall. Er konnte sich auf die Schulter klopfen, als er seinen Blick nach rechts warf, wo ein recht hoher Felsen stand, der eine Öffnung aufwies.
    Das musste es sein.
    Dukla hatte sein Versteck gut gewählt. Es lag nicht zu einsam, sodass man von hier aus auch bewohnte Gebiete erreichen konnte, ohne stundenlang gehen zu müssen.
    Bevor sich der Mönch der Höhle zuwandte, ließ er seinen Blick schweifen, um nach Menschen zu schauen, die ihm eventuell gefolgt waren.
    Er sah niemanden.
    Er war zufrieden und ließ auch noch den Rest der Strecke hinter sich. Vor dem Höhleneingang tauchte er auf. Um die Höhle zu betreten, musste er sich ducken, was er auch tat. Er wollte etwas sagen und sich damit anmelden, aber jemand kam ihm zuvor.
    Es war eine brüchige Stimme, die sich bei ihm meldete. »Komm ruhig näher, Freund …«
    Stephan Kowalski schloss für einen Moment die Augen. Ja, das war er. Das war seine Stimme gewesen. Er hatte
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