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1835 - Die Nacht der Killer-Sekte

1835 - Die Nacht der Killer-Sekte

Titel: 1835 - Die Nacht der Killer-Sekte
Autoren: Jason Dark
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hoch und hörten einen Fluch, der aus der Höhe an unsere Ohren drang. Ausgestoßen hatte ihn Stephan Kowalski, denn ihm war die Person entwischt.
    »Ihr müsst sie killen!«, schrie er. »Sie ist eine verdammte Blutsaugerin!«
    »Schon klar«, rief ich zurück und trat einen Schritt nach hinten, weil ich sah, dass sich die Person bewegte. Wäre sie ein normaler Mensch gewesen, hätte sie das wohl nicht mehr gekonnt. Ein Mensch hätte einen Sturz aus dieser Höhe nicht überlebt.
    Und sie?
    Ja, sie existierte noch. Sie stöhnte, danach fluchte sie auch, und dann versuchte sie, auf die Beine zu kommen, was ihr nicht gelang. Beim Aufprall musste sie sich die Beine gebrochen haben, so war es unmöglich, dass sie aufstand. Sie musste im Staub der Erde liegen bleiben. Und sie sah uns.
    Ich leuchtete sie an. Der Strahl traf ihr Gesicht und erhellte ihre Haut. Sie bewegte die Lippen, dann fluchte sie in ihrer Heimatsprache, die wir nicht verstanden. Aber ein Fluch war es, das hörten wir genau.
    Dann hörten wir das Geräusch schneller Schritte. Aus dem Haus löste sich eine Gestalt und lief auf uns zu.
    »Da ist sie ja!«, sagte Stephan keuchend.
    »Stimmt.« Ich deutete auf die Gestalt. »Und sie lebt noch, falls man bei ihr davon sprechen kann.«
    »Echt?«
    »Sieh selbst. Sie hat auch gesprochen, aber wir haben nichts verstanden. Das ist deine Chance, Stephan.«
    »Wieso?«
    »Du musst versuchen, etwas aus ihr herauszubringen. Was mit den anderen ist. Wohin sie gegangen sind.«
    »Wird sie denn reden?«
    »Dafür musst du sorgen.«
    »Okay, und wie?«
    »Das ist dein Job.«
    Der Mönch warf mir einen längeren Blick zu, bevor er nickte und sich einverstanden zeigte. Suko und ich hielten uns zurück. Wir wollten nicht eingreifen.
    Vera konnte sich nicht mehr erheben. Und Stephan Kowalski sprach mit ihr. Zunächst war nur er derjenige, der redete. Auf Antworten wartete er vergebens. Dann aber drohte er mit seiner Waffe, und sie schaffte es, das Eis zu brechen, denn jetzt fing sie an zu reden.
    Wir verstanden sie nicht. Und als sie eine Pause machte, fragte Suko: »Was hat sie denn gesagt?«
    »Sie hat mir oder uns gedroht.«
    »Super. Und womit?«
    »Mit der Apokalypse, wenn ich sie richtig verstanden habe. Sie ist davon überzeugt, dass die Invasion fortgeführt wird. Sie wollen sich nicht aufhalten lassen. Die Killer-Sekte ist bereit, und das glaube ich ihr.«
    »Und weiter?«
    Stephan hob die Schultern.
    »Dann versuche doch herauszubekommen, wo sie sich aufhalten. Ich glaube nicht, dass sie weit von hier entfernt sind. Hier haben sie sich gesammelt, aber zugeschlagen wird woanders.«
    »Das kann sein.«
    »Dann versuch es noch mal!«, drängte Suko. »Egal, ob durch Schmeicheleien oder Drohungen.«
    »Klar.«
    Ich hatte mich zurückgehalten und griff erst jetzt wieder ein in das Spiel. Nicht durch Worte, sondern durch eine Tat, denn ich holte mein Kreuz hervor.
    Die Vampirin hatte alles im Blick. Auch mich natürlich. Und plötzlich sah sie das Kreuz in meiner Hand. Wenn es etwas gab, das sie störte, dann ein solcher Gegenstand. Das Silber strahlte sie an, das Material selbst hatte sich leicht erwärmt.
    Plötzlich fing sie an zu wimmern. Sie reagierte wie eine Person, die unter starken Schmerzen litt.
    Dabei fing sie an, sich zu drehen, was aber irgendwie nicht klappte, und plötzlich brüllte sie los.
    Stephan Kowalski brüllte dagegen.
    Ich zog das Kreuz wieder zurück. Jetzt sah sie es nicht mehr. Dafür prasselten die Fragen auf sie ein. Unser Freund wollte die Lage nutzen und sie zum Reden bringen.
    Das schaffte er auch. Wir hörten zu, wir verstanden nichts, aber den Gesten war schon einiges zu entnehmen und auch dem Klang ihrer Stimme. Noch einmal schrie sie auf, bevor sie zusammensackte und ihren Kopf zur Seite drehte.
    Das tat auch Stephan Kowalski und schaute uns an.
    »Hast du was erreicht?«, fragte ich.
    Zuerst wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Dann nickte er und sprach.
    »Das habe ich.«
    »Was denn?«
    Er legte seinen Kopf zurück und lächelte gegen den Himmel. »Ich glaube, dass wir noch eine Chance haben, alles zu verändern. Dass wir die Killer-Sekte stoppen können, bevor sie sich ausbreiten kann. Sie stehen alle erst am Anfang. Die meisten von ihnen müssen noch werden. Erst wenn sie das geschafft haben, sind sie bereit.«
    Das hörte sich nicht schlecht an. Ich wollte wissen, wo wir zuschlagen konnten.
    Stephan sprach von einem Versteck, das sie sich ausgesucht hatten. Wir wollten
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