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1835 - Die Nacht der Killer-Sekte

1835 - Die Nacht der Killer-Sekte

Titel: 1835 - Die Nacht der Killer-Sekte
Autoren: Jason Dark
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Stephan erklärte.
    Suko war der Meinung, dass wir den einen oder anderen Blick in ein Zelt werfen sollten, um wirklich auf Nummer sicher zu gehen, aber da war nichts.
    Das hatten wir wenige Minuten später feststellen können. Die Zelte waren leer. Niemand hielt sich darin auf und schlief. Weder ein Vampir noch ein Mensch.
    Wir gingen vorsichtig weiter. Als wir den Eingang des Bunkers erreicht hatten, warfen wir zuerst einen Blick hinein.
    Da gab es nicht viel zu sehen. Innerhalb des Hauses hatte sich die Dunkelheit ausgebreitet. Licht gab es nicht. Wenn wir etwas sehen wollten, mussten wir unsere Lampen einschalten, was wir auch taten und dann erst das Haus betraten.
    Wir befanden uns im unteren Bereich. Hier sahen wir die Anfänge von zwei Treppen, die sich in die Höhe wanden, aber auch die viereckigen Öffnungen, die irgendwann einmal durch Türen verschlossen werden sollten.
    Suko leuchtete in die Zimmer hinein. Wo er auch suchte, die Räume waren leer. Als er zurückkam und vor mir stehen blieb, stellte er eine Frage. »Warum ist das Haus leer? Warum finden wir keine Leute bei den Zelten?«
    »Weil sie weg sind.«
    »Tolle Antwort, John. Ich frage mich nur, warum sie weg sind. Was hat sie fortgetrieben?«
    »Keine Ahnung.«
    »Vielleicht eine Warnung?«
    »Kann sein. Aber wer sollte sie gewarnt haben?«
    Suko bewegte seinen Kopf. »Die Cavallo.« Er lachte. »Es fällt mir keine andere Unperson ein.«
    Darüber hatte ich ehrlich gesagt noch nicht nachgedacht, aber Suko konnte richtig liegen. Denn wenn die Cavallo mitmischte, hielt sie die Fäden immer in den Händen.
    »Aber sie ist auch weg!«
    »Leider«, sagte Suko.
    »Dann brauchen wir hier nicht mehr zu suchen.«
    »Kann sein.«
    Jetzt mischte sich unser polnischer Freund ein. »Das sehe ich nicht so.«
    »Aha«, sagte ich. »Was stört dich?«
    »Dass wir so einfach verschwinden sollen. Denkt mal daran, dass nicht alle gegangen sind. Joseph ist geblieben, auch wenn er letztendlich ein Blutsauger war.«
    »Und weiter?«, sagte Suko.
    »Warum ist er denn geblieben? Das müssen wir uns fragen. Er wird einen Grund gehabt haben.«
    »Und welchen?«
    Stephan schaute mich an. »Kannst du dir das nicht denken?«
    »Im Moment noch nicht.«
    »Er hatte eine Tochter hier. Er hat sie retten wollen, es ist ihm nicht gelungen. Er ist ebenfalls zu einem Blutsauger gemacht worden, und jetzt frage ich mich, ob er nicht bei seiner Tochter geblieben ist. Oder umgekehrt. Sie bei ihrem Vater.«
    Dazu sagte ich nichts, aber ich wollte meinen polnischen Freund nicht enttäuschen.
    »Okay, schauen wir uns hier noch mal um.«
    »Danke, John.«
    Ich hielt ihn fest, als er gehen wollte. »Und wo willst du hin? Wieder nach draußen?«
    »Nein, ich möchte nach oben.«
    Suko und ich ließen ihn gehen. Wir blieben vor dem Haus stehen und schauten uns an. Beide sahen wir nicht eben fröhlich aus. Der Himmel wirkte sehr dunkel, obwohl die eigentliche Finsternis noch nicht hereingebrochen war.
    Ich wollte Suko etwas fragen, kam aber nicht dazu, denn über unseren Köpfen erklang ein Schrei. Wir schauten an der Hausfassade hoch. Es war gerade noch hell genug, um in einem der Fenster in der zweiten Etage eine Bewegung zu sehen.
    Dann fiel etwas nach unten.
    Es war ein Körper, und er schlug nicht weit von uns entfernt auf den Boden …
    ***
    Stephan Kowalski wollte einfach nicht daran glauben, dass von der Killer-Sekte keiner mehr übrig geblieben war. Das wollte ihm nicht in den Kopf.
    Eine Lampe trug der Mönch immer bei sich. Er schaltete sie aber erst ein, als er das Ende der Treppe erreicht hatte. In dem Lichtstrahl schaute ihn ein Gesicht an. Es gehörte einer jungen Frau.
    Stephan Kowalski hatte die Person noch nie in seinem Leben gesehen, doch er war irgendwie davon überzeugt, dass es Josephs Tochter war.
    Dann sah er das Grinsen im Gesicht der jungen Frau. Er entdeckte auch die Hand, die sie erhoben hatte.
    Er wusste, was das bedeutete. Sie wollte ihn die Treppe hinab stoßen. Wenn er fiel und auf den Rücken prallte, konnte es zu starken Verletzungen kommen.
    Wer war schneller?
    Stephan sah nur eine Möglichkeit. Er musste die Person für einen Moment ablenken. Eine Waffe besaß er nicht, aber er hielt seine kleine Lampe noch in der Hand.
    Und sie schleuderte er auf die junge Frau.
    Er traf das Gesicht, und die Gestalt reagierte wie ein normaler Mensch. Sie zuckte zurück, und das hatte Stephan auch gewollt.
    Jetzt hatte er für einen Moment freie Bahn, und die nutzte er aus.
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