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1835 - Die Nacht der Killer-Sekte

1835 - Die Nacht der Killer-Sekte

Titel: 1835 - Die Nacht der Killer-Sekte
Autoren: Jason Dark
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wissen, wohin wir mussten und hörten von einem verlassenen Bauernhof, auf dem ein alter Eisenbahn-Waggon stand.
    »Kennst du den Ort?«
    »Nein, Suko. Aber ich kann euch sagen, wo er liegt. Das hoffe ich zumindest.«
    »Wir fahren hin!«, sagte ich.
    Es gab nur ein Problem. Und das war die schwer angeschlagene Blutsaugerin vor unseren Füßen. Sie sagte nichts mehr. Sie hatte sich auf die Seite gelegt und versuchte jetzt, aus unserer Reichweite zu kriechen, was ihr nicht gelang. Da waren einfach zu viele Knochen in ihrem Innern gebrochen.
    Wir konnten sie nicht so liegen lassen, und der Mönch fragte zu Recht. »Wer tut es?«
    Ich nickte ihm zu. »Willst du es machen?«
    Er überlegte, bewegte dabei seine Lippen, ohne den Mund zu öffnen. Dann sagte er: »Ja, ich werde es machen. Einer muss es ja tun. Und ich habe die Waffe. Schon einmal habe ich sie einsetzen müssen, und es hat auch geklappt.«
    »Dann bitte«, sagte ich.
    »Ist gut.«
    Ich sah, wie Stephan den Pflock gegen die linke Brustseite setzte. Das bekam auch Vera mit. Den Mund hielt sie offen, jetzt weiteten sich ihre Augen, und sie schien nun zu begreifen, welches Schicksal ihr bevorstand.
    »Tut mir leid«, sagte Stephan und hob seine Waffe an. Er hielt sie mit beiden Händen fest und stieß sie dann zielgenau nach unten.
    Die Haut riss sofort, dann drang der Pflock tief in ihren Körper ein und durchbohrte das Herz.
    Vera zuckte noch mal. Aus ihrem Mund drang ein seltsames Geräusch, das sich wie ein Blubbern anhörte, dann spritzte Blut aus der Öffnung, das mal ihrem Vater gehört hatte, und wir hatten Glück, davon nicht getroffen zu werden.
    Stephan stand auf. Ein paar Tropfen Blut fielen von der Spitze des Pfahls und zerplatzten am Boden. Die Frau bedachte Stephan mit keinem Blick mehr.
    Dafür schaute er uns an und sagte mit leiser Stimme: »Wir können fahren, Freunde …«
    ***
    Inzwischen war es Nacht geworden und eine tiefe Dunkelheit lag über dem Land. Wir fuhren wieder auf einer Straße, die sehr schmal war und auf der kein Gegenverkehr herrschte. Ab und zu zuckte ein Blitz über den Himmel, dem das typische Grollen folgte, das sich nun schon lauter anhörte. Ich hatte den Eindruck, dass wir dem Unwetter entgegen fuhren. Aber davon wollte ich mich nicht ablenken lassen.
    Ich kannte die Gegend nicht. Sie war lichtlos, und so kam sie mir vor wie ein Tunnel, durch den wir fuhren, und der kein Ende zu nehmen schien.
    Wir sprachen nicht miteinander, weil wir unseren Fahrer nicht stören wollten. Stephan Kowalski lenkte den Jeep sicher durch die Dunkelheit. Irgendwann bogen wir von der normalen Straße ab und rollten auf einem Weg weiter, der ein breites Feld durchschnitt und ein wenig Gefälle hatte.
    »Wir sind gleich da«, meldete Stephan.
    »Super. Und wo ist das Ziel?«, fragte Suko.
    »Am Ende des Felds.«
    »Gut.«
    »Und deshalb werden wir auch ohne Licht den Rest der Strecke fahren. Einverstanden?«
    »Immer.«
    Der Schein erlosch. Es war, als hätte man einen Sack über unser Fahrzeug gestülpt, so dunkel war es geworden.
    Die Strecke führte bergab. Sogar den Motor hatte Stephan ausgestellt. Wir rollten und holperten über die unebene Strecke, und wir hatten das Glück, vor uns etwas zu sehen.
    So etwas wie einen Umriss, und wir sahen ein Licht oder einen hellen Fleck in dieser Dunkelheit.
    »Das ist es!«, sagte Stephan.
    Er änderte die Fahrtrichtung. Jetzt zog der Jeep nach links. Der Boden blieb weiterhin weich, aber die Räder fassten, und wir erreichten das angestrebte Ziel.
    Dicht vor einem Zaun bremste unser Fahrer den Wagen ab. »Das ist es gewesen«, kommentierte er.
    »Gut.« Ich schnallte mich los und verließ den Jeep. Suko tat das Gleiche.
    Zum Schluss stieg der Fahrer aus. Leise hatten wir die Türen zugedrückt. Wir stellten uns an die Breitseite des Jeeps und schauten nach vorn. Wir sahen das Haus vor uns und auch den hellen Punkt, der sich da abzeichnete.
    Suko fragte: »Sind wir gesehen worden?«
    »Keine Ahnung.«
    Ich hob nur die Schultern.
    Suko selbst gab sich die Antwort. »Wenn wir gesehen worden wären, hätte es schon eine Reaktion gegeben, denke ich.«
    »Das kann sein.«
    »Dann sollten wir losziehen.«
    Der Boden war recht weich. Ein schwacher Wind blies über die Felder hinweg und streichelte unsere Gesichter. Er brachte den schwachen Geruch nach Erde und Gras mit.
    Nach wie vor war es schwül. Die Luft drückte trotz des Windes. Es war kein Vergnügen, sie einzuatmen. Der Schweiß wollte nicht von
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