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1719 - Die Totenliste

Titel: 1719 - Die Totenliste
Autoren: Unbekannt
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beschreiben, weißt aber, zu wem sie auf keinen Fall gehörten. Du könntest sie also, anders herum, wiedererkennen, wenn dir solche Raumschiffe gezeigt würden - oder eben gut beschrieben."
    „Das denke ich, ja."
    Eine seltsame Logik, dachte sie und überlegte fieberhaft.
    „Paß auf", sagte sie dann. Wieviel Zeit blieb ihr denn noch? Daß alles so ruhig blieb, machte ihr angst. Irgendwie schien das nicht mit rechten Dingen zugehen zu können. Uleboe ließ sich vielleicht kurzfristig bluffen, aber auf Dauer...
    „Paß auf, Pallevo. Ich beschreibe dir jetzt schnell und knapp die gängigen Schiffstypen der wichtigsten Milchstraßenvölker und aus den Nachbargalaxien. Bitte versuche, dich zu konzentrieren. Hör mir gut zu und unterbrich mich, sobald du glaubst, eine der Beschreibungen treffe auf die fremden Schiffe zu."
    „Ich versuche es", sagte er, „aber es; hat wenig Sinn."
    Sie dachte daran, wie verschieden allein die Raumschiffe der Terraner aussahen, und mußte gegen die Resignation ankämpfen. Aber jetzt war sie hier, und ob die Somer sie jetzt oder in einer Stunde entdeckten, machte keinen Unterschied.
    Eine dunkle, rational nicht zu erklärende Ahnung sagte ihr, daß sie auf keinen Fall ungeschoren in ihre Kabine zurückkommen würde.
    Also legte sie los und beschrieb nacheinander die Walzen der Springer, die Diskusse der Blues, die Kugeln der Arkoniden, Haluter und Akonen mit all ihren Eigenheiten und Abweichungen von der Grundform. Die Schiffe der Topsider, der Unither, der Posbis. Die Urformen der modernen terranischen Raumer und viele mehr. Sie tat es knapp, aber präzise. In Pallevos Bewußtsein mußte ein Bild nach dem anderen entstehen, aber immer wieder schwieg der Nakk und sagte ein deutliches „Nein".
    Das ging fast eine halbe Stunde lang so, wobei Pallevo zwischendurch gelegentlich durch geistige Abwesenheit glänzte. Es war für Dara einerseits faszinierend zu sehen, wie er mit seinen Psi-Fühlern offenbar genau registrierte, was sich im übergeordneten Kontinuum tat und es gierig aufnahm. Andererseits floß ihnen die Zeit davon.
    Sie selbst spürte bereits die Erschöpfung. Welche Engelsgeduld mußte er aufbringen, um ihr immer noch zuzuhören, wenn sie die letzte Frage nochmals stellte, die er nur halb gehört hatte.
    Nur um ein „Nein" zu hören.
    Als ihr keine Milchstraßenvölker mehr einfielen, wechselte sie nach Andromeda und in die Magellanschen Wolken, aber da kam sie nicht mehr sehr weit.
    Denn jetzt geschah das, worauf sie die ganze Zeit über bange gewartet hatte.
    Der Alarm jaulte durch die Station, gleichzeitig schien es kleinere Erschütterungen zu geben. Uleboes Stimme krächzte aus irgendwelchen Lautsprechern, und Pallevo, zu seinen zahlreichen Instrumenten geglitten, sagte etwas von einem Angriff auf das Transmittertor.
    Dara Sheenbar überlegte nicht lange. Ihre Enttäuschung saß tief, doch erstens mußte sie sich selbst retten, und zweitens durfte sie den Nakk nicht in Gefahr bringen.
    „Eins habe ich aber doch erfahren", sagte Pallevo, als sie ihm gedankt hatte und losrennen wollte. „Die kleine Staffel fremder Raumschiffe war nur die Vorhut einer größeren Karawane, welche die Somer hier demnächst erwarten. Ich weiß nicht, wann diese Karawane eintrifft und wie groß sie sein wird. Aber sie wird kommen, alle hier warten darauf!"
    Dara lief los. Diese überraschende Auskunft war jetzt eher Salz auf ihre Wunden, solange sie nicht wußte, wer in den fremden Schiffen saß und ob sie ihr Wissen je noch verwerten konnte.
     
    *
     
    Es war noch einfacher gewesen, als sie gedacht hatten - aber erstens war dies erst der Anfang, und zweitens hatten sie ihren Erfolg allein ihren überragenden technischen Systemen und der Wirkungskraft ihrer mitgeführten Kleinwaffen zu verdanken.
    Sie hatten sich zielgenau am Hangartor eingefunden, ohne geortet worden zu sein. Einige exakt plazierte Mikrobomben hatten das Schleusentor aufgesprengt und eine Öffnung geschaffen, durch die alle rund dreißig Mitglieder des Kommandounternehmens schnell eindringen konnten.
    Von nun an würde es schwieriger werden.
    Zwar wurde sofort der automatische Alarm für das Gom-Tor ausgelöst, aber bevor sie den ersten aufgeschreckten Somern begegneten, hatten die Galaktiker den Hangar längst hinter sich gelassen und befanden sich auf einem zum zentralen Antigravschacht des Schaltsockels führenden, breiten Korridor.
    Sie feuerten sofort, als die Vogelähnlichen ihnen in den Weg sprangen.
    Sie streckten
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