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1719 - Die Totenliste

Titel: 1719 - Die Totenliste
Autoren: Unbekannt
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sie mit Paralyseschüssen nieder, die sie für mehrere Stunden lähmen würden. Die Somer quollen schwarenweise aus plötzlich auffahrenden Schotten oder kamen ihnen im Gang entgegen. Wenn einer von ihnen noch dazu kam, einen scharfen Schuß abzugeben, verpuffte dessen Energie wirkungslos an den SERUN-Schirmen der Galaktiker.
    Das Gom-Tor, dachte Nuka Kallino, war keine Festung. Es war bei seiner Erbauung und bei der Auswahl seiner Besatzung nicht unbedingt daran gedacht worden, daß es je überfallen werden würde. Es galt, wie alle neuen Tore der Transmitterstraße, als gewissermaßen tabu - niemand konnte ein Interesse daran haben, es für sich in Besitz zu nehmen. Allein der Gedanke war sowohl vom ethischen wie auch vom technischen Gesichtspunkt - wem außer den Somern würde der Nakk gehorchen? - abwegig genug.
    Aber dies sollte ja auch keine Eroberung sein. Kullino, Possag und ihre Begleiter wollten Dara Sheenbar herausholen, ob mit oder gegen ihren Willen, und noch einmal ein ernstes Wort mit Uleboe reden. Sie würden das Tor nicht eher verlassen, bis sie alle Lagerräume, zu denen ihnen der Zutritt bisher verboten gewesen war, einen nach dem anderen genau durchsucht hatten.
    Die Galaktiker bahnten sich ihren Weg, schneller als Uleboe reagieren konnte. Die Überraschung war ihnen geglückt. Es hatte bisher keinen einzigen Toten gegeben, und so sollte es auch bleiben. In ihren SERUNS waren die Raumfahrer sicher, und die Somer wurden schwarenweise paralysiert.
    So drangen die Galaktiker schnell und gezielt weiter vor, auf die Zentrale des Schaltmeisters zu.
    Uleboes Stimme war mittlerweile aus versteckten Lautsprechern zu hören. Er forderte die Eindringlinge auf, sofort umzukehren. Als sie weiterliefen, verlangte er, daß sie sich ergeben sollten.
    „Wem?" fragte Possag im Rennen. „Seiner Geisterarmee?"
    Dann flirrten plötzlich Energievorhänge vor den Galaktikern, die jedes Weiterkommen unmöglich machten. Auch hinter ihnen bildeten sich Energiewände.
    „Dieser Tormeister will uns matt setzen!" rief Arnim Possag über den Helmfunk. „Aber da muß er schon früher aufstehen!"
    Er schaltete seine Waffe um und jagte eine Reihe von Impulsstrahlen gegen die Energiesperren - mit dem einzigen Effekt, daß sich die Energien in dem abgeriegelten Korridorabschnitt stauten und die Galaktiker zu Asche verbrannt hätten, steckten sie nicht in ihren SERUNS.
    „Es hat so keinen Sinn!" rief Nuka Kullino. „Wir müssen die Projektoren finden und ausschalten!"
    Er bekam nach wenigen Sekunden die ersten entsprechenden Ortungen seines SERUNS und feuerte gezielt auf die betreffenden Stellen der Korridorverkleidung. Flüssiges Plastik tropfte auf die Raumfahrer und den Boden herab. Dann erfolgten die ersten Explosionen, und die Energiesperren begannen zu flackern.
    Schließlich brachen sie zusammen.
    „Weiter!" befahl Possag.
    Er schaltete den Antigrav ein und schwebte durch den Gang, mit fast selbstmörderischer Geschwindigkeit. Alle anderen folgten ihm. Sie mußten das Überraschungsmoment nützen, bevor Uleboe neue Absperrungen errichten konnten.
    Aber daran dachte der Somer nicht.
    Er kam ihnen mit einer halben Hundertschaft seiner Besatzung entgegen und stand plötzlich mitten in einem großen, nach oben hin kuppelförmig zulaufenden Verteilerraum, vor ihnen, die Waffen im Anschlag.
    Arnim Possag landete vor ihm. Kullino setzte neben dem ARGYRIS-Kommandanten auf.
    Heilige Galaxis, dachte er. Uleboe muß doch inzwischen wissen, daß wir für ihn und seine Leute in den SE-RUNS unangreifbar sind. Was verspricht er sich also?
    Der Somer beantwortete diese Frage sofort, ehe sie ausgesprochen werden konnte.
    „Ich sollte euch sagen, daß wir eure Gefährtin haben", verkündete er.
    „Sie ist unsere Gefangene. Sobald einer von euch das Feuer auf uns eröffnet, stirbt sie."
    Er gab einen Wink, und eine Tür öffnete sich.
    Drei Somer führten Dara Sheenbar vor sich her, die Strahlwaffen auf ihren Kopf gerichtet.
     
    *
     
    Nuka Kullino schätzte die Chancen ab, die drei Somer auszuschalten, ehe sie selbst zum Schluß kamen. Das mochte vielleicht gelingen, indem er alle vier, Dara inbegriffen, blitzschnell paralysierte. Doch dann hatten sie es noch immer mit hundert bis an die Zähne bewaffneten Somern zu tun, die erst einmal schlafen gelegt werden wollten.
    Die meisten würden wahrscheinlich sofort das Gegenfeuer auf die Galaktiker eröffnen. Aber einige würden auf Dara schießen, die inzwischen zuviel wußte - und die
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