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1633 - Eine Falle für die MAGENTA

Titel: 1633 - Eine Falle für die MAGENTA
Autoren: Unbekannt
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genannt wurde, erschien in einer solchen Situation wie ein Wunder. Da rätselte und rechnete man monatelang an Phänomenen herum, deren Herkunft man nur erahnen konnte, und dann hielt man plötzlich einen Gegenstand in Händen, der einem Mut machte, mehr über die Tote Zone zu erfahren.
    Oder wenn nicht darüber, dann wenigstens über deren Begleiterscheinungen.
    Geradezu revolutionär wirkte die Erkenntnis, dass der Gegenstand eine negative Strangeness aufwies. Strangeness stellte im Grunde einen abstrakten Begriff dar. Ein absoluter Wert ließ sich nicht definieren, lediglich die Unterschiede konnten messtechnisch bestimmt werden. Zur Vereinfachung hatten die galaktischen Wissenschaftler bereits vor langer Zeit der Strangeness des Standarduniversums den Wert Null zugeordnet. Die in den Hyperraum eingebetteten, vermutlich unzähligen Paralleluniversen besaßen abweichende Werte unterschiedlicher Qualität. Im einen unterschied sich die Lichtgeschwindigkeit um eine Winzigkeit vom bekannten Standardwert, in einem anderen war das Plancksche Wirkungsquantum ein wenig größer oder kleiner. Entsprechend der Festlegung eines bestimmten Ereignisses im Hyperraum benötigte die Hyperphysik fünf Koordinaten, drei räumliche, eine zeitliche und eine Strangeness-Koordinate. Mit diesen konnte die Existenz eines Paralleluniversums zunächst einmal definiert werden. Mit Definition war dabei eine Orts- und Zeitbestimmung gemeint, wenngleich diese Begriffe auf den fünfdimensionalen Raum nicht direkt anwendbar waren, denn sie beinhalteten lediglich die Möglichkeiten einer Beschreibung des Standarduniversums.
    Die Möglichkeiten und die Vorgehensweise der Untersuchung eines Gegenstandes auf seinen derzeitigen und ursprünglichen Strangeness-Wert verliefen wesentlich komplizierter, als die reine Definition vermuten ließ. Doch in den Jahren seit dem Auftauchen des ausgeglühten Zellaktivators hatten Myles Kantor und andere Wissenschaftler in dieser Richtung deutliche Fortschritte erzielt, so dass heutzutage die Bestimmung eines Strangeness-Wertes keine Arbeit von Wochen oder Monaten mehr darstellte.
    Das Phänomen einer negativen Strangeness war bisher unbekannt gewesen und passte nicht zu dem Weltgefüge, wie es erlebt, erforscht und berechnet worden war. Eines galt allerdings als gesichert. Dem Hyperraum als übergeordnetem Medium aller vorhandenen möglichen Universen konnte man die negative Strangeness nicht zuordnen. Myles und alle anderen Wissenschaftler in der Milchstraße behalfen sich mit der Erklärung, dass es sich um einen bisher noch unentdeckten Bereich handelte.
    Der Gedanke, mit Hilfe der „Flaschenpost" die Herkunft der Toten Zone bestimmen zu können, führte zu nichts, so verlockend er auch war. Innerhalb der pulsierenden Toten Zone hatte man keine Werte einer negativen Strangeness gefunden.
    Der Zusammenhang mit dem Auftauchen des einundzwanzigflächigen Kristalls erschien als reiner Zufall, und die Vermutung Czyks festigte sich, dass die Ursachen der Toten Zone irgendwo im Standarduniversum, aber weitab von der Lokalen Gruppe zu finden waren. Bloß wo? 1.
    Myles hätte viel darum gegeben, wenn er es gewusst oder wenigstens geahnt hätte.
    Welche Bedeutung besaß die negative Strangeness der beiden Gegenstände? Was hatten der ausgeglühte Zellaktivator und die „Flaschenpost" gemeinsam? Damals auf Lingora hatte Icho Tolot den Aktivator aus dem Wrack der über zehntausend Jahre alten tefrodischen SAMUR geborgen. Wie man inzwischen wusste, hatte das Gerät eine abenteuerliche Zeitreise hinter sich, und mehr als zweitausendvierhundert Jahre hatte es doppelt existiert. Einmal aktiv an der Brust eines der beiden Mutanten Fellmer Lloyd oder Ras Tschubai. Das andere Mal als totes, ausgeglühtes Ding unter der Oberfläche von Lingora. Darum war bei der negativen Strangeness von einer Strangeness der Zeit gesprochen worden.
    Myles fragte sich zu Recht, ob das Pyramidenprisma ebenfalls eine Zeitreise aus der Vergangenheit oder der Zukunft hinter sich hatte, ob es sich um ein Nebenprodukt der Spiegelung auf Arkon II handelte oder um eine zielgerichtete Botschaft. Wenn ja, wie lautete sie, und wo in oder auf dem Kristall war sie zu finden? Wer war der Absender? Paunaro in der Raumzeitfalte? Oder stammte sie von der Macht, die Legionen von Söldnern für ein Unternehmen rekrutierte, wie Roi Danton es bei seinen Beobachtungen auf Kaahar verstanden hatte? Die Parallelen zu Tekeners Erlebnissen auf dem Planeten Accaro III
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