Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1611 - Jäger der Nacht

1611 - Jäger der Nacht

Titel: 1611 - Jäger der Nacht
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
dass sie in den Rachen schauen konnte. Sie sah nicht nur die Zähne, sondern auch eine zuckende Zunge, die aus der Öffnung hervorschlug.
    Das Maul zuckte nach unten.
    Die spitzen Zähne bissen zu. Und sie drangen tief in die Kehle hinein.
    Wanda hatte keine Chance, gegen den Mord-und Blutrausch dieses Wesens.
    Ihr letzter Gedanke vor dem Tod Call einem Mann namens Stephan Kowalski, und sie war sicher, dass sie mit dem Schreiben des Briefes genau das Richtige getan hatte…
    ***
    So kahl der Raum oder die Zelle auch war, es gab trotzdem eine Verbindung zur übrigen Welt. Das lag an dem breitschultrigen Mann mit den dunkelblonden langen Haaren, dessen Gesicht eine natürliche Bräune zeigte und dessen Körper voll durchtrainiert war, was unter der Kutte allerdings nicht zu erkennen war.
    Zu sehen war etwas anderes, das auch die Möblierung des Zimmers in den Hintergrund treten ließ. Das Halbdunkel wurde von einer viereckigen Lichtfläche erhellt, die zum Schirm eines Laptops gehörte, vor dem Stephan Kowalski saß.
    Er war ein Mönch, was ihn allerdings nicht davon abhielt, sich auch mit weltlichen Problemen zu beschäftigen. Wenn man ihn gefragt hätte, welchem Orden er angehörte, da hätte er nur gelächelt und die Schultern angehoben, denn Stephan Kowalski zählte sich zu keinem Orden. Seine Mönchskutte war eigentlich nur Tarnung. Tatsächlich war er ein Agent der Weißen Macht. So nannte sich der Geheimdienst des Vatikans.
    Dazu zählte Stephan. Aber auch dort war er etwas Besonderes. Er gehörte zu den wenigen Außenposten, die von der Weißen Macht in aller Welt eingesetzt wurden, um Schaden von der Institution abzuhalten, denn Feinde gab es genug.
    Nicht nur weltliche, sondern auch welche, die sich im Dunkel der Hölle verbargen. Da hatte Kowalski schon bittere Erfahrungen sammeln müssen. Geboren war er in Polen, doch durch seine Arbeit war die ganze Welt zu seiner Heimat geworden.
    Er besaß keine eigene Wohnung. Um ein Dach über dem Kopf zu haben, standen zahlreiche Klöster bereit, in denen er wohnen und seinen Nachforschungen nachgehen konnte, die ihm der Vatikan auftrug.
    Sein Chef dort war Father Ignatius. Er leitete die Weiße Macht, und durch ihn war Stephan auch mit einem gewissen John Sinclair zusammengekommen, einem Mann, der ein Feind der Hölle und der damit verstrickten Schwarzblüter war.
    Sinclair hatte Stephan die Augen geöffnet, wie real das Böse manchmal in der Welt zu finden war und wie grausam es zuschlagen konnte, wobei es die Menschen zu seinen Spielbällen machte.
    Der Agent hatte seinen Blickwinkel erweitern können und hielt seit seiner Begegnung mit dem Geisterjäger John Sinclair die Augen weit auf.
    In den letzten Monaten war er nicht mit irgendwelchen übersinnlichen Dingen konfrontiert worden. Er hatte auch keine Spur gefunden, die auf ein Eingreifen der Hölle hingedeutet hätte.
    Matthias, ein abtrünniger Agent der Weißen Macht war ihm bisher nicht mehr über den Weg gelaufen, aber das hatte nichts zu sagen. Er war leider entkommen, und Kowalski wusste, dass er irgendwann wieder zuschlagen würde. Und so hielt er seine Augen offen und hatte auch seine Fühler immer ausgestreckt.
    Allerdings nicht an diesem Tag. Da saß er vor dem Bildschirm und hatte mit dem Vatikan Verbindung aufgenommen, um Neuigkeiten zu erfahren, die sich um die Weiße Macht drehten.
    Er war sehr konzentriert, und so vernahm er das Klopfen an der Zimmertür erst beim zweiten Mal.
    Stephan drehte sich auf seinem Stuhl und rief halblaut: »Bitte eintreten.«
    Die Tür wurde behutsam geöffnet, und ein noch junger Mitbruder schob sich in den Raum. Er hielt einen Brief in der Hand und wedelte damit.
    »Post für dich, Bruder Stephan.«
    Kowalski lächelte. »Ein Brief?«
    »Ja, es steht dein Name drauf.«
    »Das ist selten. In der Regel erhalte ich E-Mails. Von wem stammt er denn?«
    Der junge Mönch schaute auf den Absender. »Es ist eine Frau. Sie heißt Wanda Petric.«
    »Hm, der Name sagt mir nichts.«
    »Der Brief ist aber an dich adressiert.«
    Stephan Kowalski streckte die Hand aus. »Gut, dann werde ich mich mal damit beschäftigen.«
    »Danke.«
    Stephan wartete, bis sein junger Mitbruder den Raum verlassen hatte, dann schlitzte er den Umschlag auf und zog die drei Seiten hervor, die mit der Hand beschrieben waren. Dabei dachte er über den Namen Wanda Petric nach, und ihm fiel nicht ein, wo er ihn schon mal gehört haben könnte.
    Das änderte sich, als er den Brief las. Zumindest bei den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher