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1611 - Jäger der Nacht

1611 - Jäger der Nacht

Titel: 1611 - Jäger der Nacht
Autoren: Jason Dark
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nicht, um was es genau geht?«
    »Nein, John, das ist es ja. Ich verlasse mich mehr auf mein Gefühl und auf das Schreiben einer Frau, das Stephan erhalten hat.«
    »Also gut. Packen wir es an.«
    Nach dem Auflegen dachte ich nach.
    Tschechien also. Ich war schon ein paar Mal dort gewesen, auch in Prag, aber da führte mich die Reise wohl nicht hin. Das hätte Ignatius sonst erwähnt.
    Wichtig waren jetzt die Informationen meines Freundes Stephan Kowalski, und den rief ich umgehend an.
    Er meldete sich auch sofort.
    »John Sinclair hier.«
    »He, Geisterjäger, das ging aber schnell.«
    »So sind wir doch, oder?«
    »Aber immer, und auch jetzt.«
    »Störe ich?«
    »Nein, John, du hast Glück gehabt. Ich mache gerade eine Pause. Ich bin auf dem Weg nach Tschechien. Vor mir steht eine Tasse Kaffee, und ich denke nach.«
    »Dann lass mich daran teilhaben.«
    In den folgenden Minuten erfuhr ich den Grund, weshalb mich Father Ignatius angerufen hatte. Ich musste ihm dann recht geben. Eine konkrete Gefahr war noch nicht zu erkennen. Aber es gab eine Bedrohung, die in dem Brief erwähnt wurde. Es gab auch Tote, und da hatte Ignatius sicher richtig reagiert.
    »Es könnte sich also etwas zusammenbrauen«, hielt ich fest.
    »Daran glaube ich auch, John.«
    »Wen müssen wir finden?«
    »Wenn ich das wüsste. Es ist jedenfalls kein Mensch, den wir jagen. Man kann von einer Mutation sprechen, von einer dämonischen Gestalt, wie auch immer. Das ist doch dein Metier.«
    »Schon.«
    »Dann treffen wir uns?«
    Ich musste lachen, bevor ich fragte: »Wer kann Father Ignatius schon einen Wunsch abschlagen?«
    »Stimmt auch wieder.«
    Ich erfuhr noch, wo genau ich hinzufahren hatte. Ich würde bis Prag fliegen und war froh, dass Tschechien ein nicht so großes Land war. Mit dem Leihwagen war die Strecke in kurzer Zeit zu schaffen.
    »Nimm aber warme Kleidung mit, John. Hier ist es verdammt kalt.«
    »Danke für den Rat. Wir sehen uns. Und gib auf dich acht, Stephan.«
    »Immer doch.«
    Glenda erschien in der offenen Tin und fragte erstaunt: »Du verreist, John?«
    »Ja.«
    »Und wohin?«
    »Nach Tschechien.«
    »Oh. Heute noch?«
    »Nein, erst morgen. Aber sei so gut und bestell mir schon mal ein Ticket nach Prag.«
    »Worum geht es?«
    Ich hob die Schultern. »Da kannst du mich immer wieder fragen. Ich weiß es nicht.«
    »Okay, ich besorge das Ticket.«
    Sie ging und ich blieb gedankenverloren im Büro zurück.
    Wieder mal dachte ich daran, dass das Leben doch voller Überraschungen steckte. Zumindest für mich…
    ***
    Stephan Kowalski hatte sich einen Wagen besorgt. Es war ein älterer Fiat Croma, der schon über hunderttausend Kilometer auf dem Tacho hatte, aber noch seine Pflicht tat und den Mönch zu seinem Ziel bringen würde.
    Nach dem Gespräch mit Father Ignatius war er sofort aufgebrochen. Er wollte keine Zeit verlieren, weil er das Gefühl hatte, dass er sich beeilen musste, um weiteres Unheil zu verhindern.
    Von Krakau bis zu seinem Ziel musste er stur nach Westen fahren. Da gab es zum Glück eine Autobahn bis Prag, dann in Richtung Pilsen, wobei er auf der Autobahn bleiben konnte, und später wieder nach Westen, um sein Ziel zu erreichen.
    Der Ort hieß Lesna. Auf der Karte hatte er nachgeschaut und festgestellt, dass Lesna im Niemandsland lag und trotzdem nicht weit von der Autobahn und der deutschen Grenze entfernt.
    Dass John Sinclair ihn auf einer Raststätte auf seinem Handy angerufen hatte, war super gewesen. Das hatte seine Laune um einiges gesteigert, auch wenn sein englischer Freund erst am nächsten Tag eintreffen würde.
    Seinen Berechnungen nach würde er in der Dunkelheit in Lesna eintreffen. Nur wenn es besonders gut lief, noch in der Dämmerung. Im Moment sah alles so aus, als würde es gut laufen. Die Straßen waren schnee-und eisfrei. Da bot die Landschaft rechts und links schon ein anderes Bild, aber er konnte sich nicht beschweren, auch was den Verkehr anging.
    Stephan hörte Musik, um der Eintönigkeit etwas zu entgehen. An einer Tankstelle kaufte er sich etwas zu essen und eine große Flasche Wasser.
    Danach ging die Reise unter einem hellen Himmel weiter. Wenn das Wetter so blieb, sah es nach einer sternenklaren und auch kalten Nacht aus.
    Beim Ort Tachov gab es eine Abfahrt. Zwischen ihr und Tachov würde er die Abzweigung finden, die nach Lesna führte. Dann wollte er weitersehen.
    Es war noch nicht dunkel, als er die Ausfahrt erreichte. Nur der Himmel hatte eine graue Färbung erhalten, und auch
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