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1611 - Jäger der Nacht

1611 - Jäger der Nacht

Titel: 1611 - Jäger der Nacht
Autoren: Jason Dark
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Euphorie.
    Das Auto fuhr langsam. Es konnte an dem glatten Untergrund liegen, was allerdings nicht so zutraf, denn Stephan fiel etwas anderes auf.
    Das Auto war nicht allein. Rechts und links von ihm bewegte sich etwas.
    Das waren keine menschlichen Begleiter, sondern eine Masse, die über den Boden quoll.
    Sekunden später wusste Stephan, wer diese Begleiter waren.
    Katzen, nur Katzen!
    Stephan überlegte, ob er mitten auf der Straße stehen bleiben sollte.
    Doch davon nahm er Abstand. Es war sicherer, wenn er sich eine Deckung suchte, die er dann zum richtigen Zeitpunkt verließ.
    Er presste sich mit dem Rücken gegen die kalte Wand, schaute nach rechts, sah auch jetzt noch die beiden Augen der Scheinwerfer und die graue, sich bewegende Masse, die den Wagen begleitete.
    Was immer auch passieren würde, alles lief auf eine Entscheidung hinaus, und darauf hatte er nur gewartet…
    ***
    Die Katzen gaben einfach nicht auf. Sie blieben in unserer Nähe und oft so dicht, dass sie Gefahr liefen, überfahren zu werden. Immer wieder sprangen sie an der Karosserie hoch, ohne allerdings etwas erreichen zu können.
    Zwei Katzen wurden überrollt, als Suko etwas mehr Gas gab. Wir spürten den Ruck und glaubten auch, einen Schrei zu hören, der die Tiere in den Tod begleitete.
    Es war keine Warnung für die anderen Katzen. Sie wichen nicht von unserem Fahrzeug zurück, blieben weiterhin dicht neben ihm und schienen wirklich einem geheimen Befehl zu folgen.
    Suko beschäftigte sich mit dem gleichen Gedanken. »Na, was meinst du? Wie lange werden wir sie noch am Hals haben?«
    »Keine Ahnung. Ich gehe mal davon aus, dass sie keinen eigenen Willen haben. Etwas steckt in ihnen. Etwas, das von einer fremden Person kommt.«
    »Du meinst Mara?«
    »Sicher!«
    »Aber ist sie der echte Grund?«
    Auch ich hatte da meine Zweifel.
    »Wir können wohl davon ausgehen, dass auch Mara nicht aus eigener Initiative handelt«, sagte ich. »Ich vermute, dass auch sie beeinflusst ist. Sie hat sich da in etwas hineingeritten, aus dem sie so leicht nicht mehr herauskommt. So sehe ich das.«
    »Und wie siehst du sie körperlich? Als Mensch?«
    Das war eine gute Frage. Dass Menschen sich in Mutationen verwandeln können, hatten wir schon häufiger erlebt. Hier hatte ich meine Zweifel. Ich konnte nicht daran glauben, dass Mara zu einer direkten Mischung aus Katze und Mensch geworden war. Auch wenn sie viel von diesen Tieren übernommen hatte. Ich ging eher davon aus, dass eine alte Macht sie unter ihre Kontrolle bekommen hatte. Und ich kannte nur eine Macht, die dazu in der Lage war.
    Im alten Ägypten hatten viele Menschen die Katzen als heilige Tiere angesehen und die Katzengöttin Bastet verehrt. Das traute ich einer Person wie Mara durchaus zu.
    »Du hast auch deine Zweifel?«, fragte Suko.
    Ich nickte.
    »Wir werden es erfahren, wenn wir sie stellen.« Nach diesem Satz kümmerte sich Suko wieder um die Fahrerei.
    Wir waren auf der gleichen Straße geblieben aber sie war nicht mehr so breit. Die Häuser engten die Fahrbahn ein, dazu noch die Schneewälle an den Seiten.
    Und so rollten wir in das Dorf ein. Die Katzen ließen nicht locker. Sehr dicht blieben sie bei uns. Immer wieder prallten sie gegen die Karosserie des Golfs. Aber sie schafften es nicht, uns zum Halten zu zwingen. Wir würden da stoppen, wo wir es wollten, und uns dann auf die Suche nach dieser Mara begeben.
    Sie musste ausgeschaltet werden, und wir wollten erfahren, was sie in diese Lage gebracht hatte.
    Keine Menschen. Keine andere Bewegung. Nur die Katzen.
    Eine leere Straße lag vor uns. Über die Oberfläche glitt das gelbliche Licht der Scheinwerfer und ließ auf den Eisflächen hin und wieder helle Reflexe entstehen.
    »Da ist jemand!«
    Sukos Stimme hatte mich aus meinen Gedanken gerissen. Ich reagierte erst nach einigen Sekunden. »Was meinst du? Wo?«
    »Auf der Straße. Aber weiter vor uns.«
    »Und was?«
    Suko ging vom Gas. Wir wurden langsamer. »Ich kann es dir nicht genau sagen. Aber ich hatte das Gefühl, als wäre jemand von der Straße nach rechts gelaufen.«
    »Mara?«
    »Kann sein. So genau habe ich das nicht gesehen. Aber eher nicht. Denn die Gestalt bewegt sich anders. Wir müssen auf alles gefasst sein.«
    Jedenfalls waren wir gewarnt und verhielten uns entsprechend. Suko fuhr nicht mehr schneller. Wir krochen jetzt weiter, und die Katzen blieben bei uns.
    »Wann sind wir an der Stelle?«, fragte ich.
    »Warte noch ein paar Sekunden.«
    »Okay.«
    Suko fuhr,
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