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1611 - Jäger der Nacht

1611 - Jäger der Nacht

Titel: 1611 - Jäger der Nacht
Autoren: Jason Dark
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Ich drehte mich um und sah die meisten hinter dem Golf, aber es liefen auch genug an den Seiten mit.
    »Die werden wir auch im Ort bei uns haben«, sagte Suko. »Da frage ich mich, was die Bewohner dazu sagen.«
    Ich gab ihm die Antwort. »Nichts.«
    »Wieso?«
    »Ich kann mir vorstellen, dass sie Bescheid wissen und sich daran gewöhnt haben. Sie haben sich in ihr Schicksal gefügt. Etwas anderes kann ich mir nicht denken.«
    »Dann werden sie auch Mara kennen.«
    »Sicher.«
    Suko lachte kurz auf. »Dann sollten wir danach fragen, wo wir diese Person finden können.«
    »Genau das wollte ich vorschlagen…«
    ***
    Stephan Kowalski konnte es nicht glauben. Vor ihm lag eine Katze. Das war an den Umrissen zu sehen. Sie war tot, aber trotzdem nicht normal.
    Denn ihr Körper war mumifiziert. Es gab kein Fell mehr, es war nur die nackte Haut zu sehen, deren Farbe an Wüstensand erinnerte.
    Es war für Stephan ein leichter Schock gewesen. Damit hatte er nicht gerechnet. Aber er war auch ein Mensch, der solche Situationen rasch überwand und sich auf das Neue einstellte.
    Die Katze lag auf dem Rücken. Ihre Pfoten hatte sie eingezogen. Der Blick auf das Gesicht war frei. Dort war auch das Fell verschwunden.
    Aber etwas war geblieben. Die Augen!
    Kowalski schaute in sie hinein. Er musste das einfach. Er war von ihrem Blick angezogen. Obwohl das Tier nicht mehr lebte, schien das nicht für die Augen zu gelten. Sie waren nicht tot. Sie zeigten aber auch kein normales Leben, sie schienen künstlich zu sein, und wenn er genauer hinschaute, dann stellte er fest, dass die Augen aus zahlreichen kleinen Teilchen oder Steinen zusammengesetzt waren und türkisfarben strahlten.
    Stephan stöhnte auf. Die Haut in seinem Nacken zog sich zusammen.
    Im Mund spürte er den schlechten Geschmack, und der Eindruck, dass in dieser Katze ein besonderes Leben steckte, verstärkte sich immer mehr. Es war etwas, das nichts mit einem normalen Leben zu tun hatte.
    Dafür gab es eine andere Bedeutung und auch Erklärung.
    Der Agent der Weißen Macht war kein Feigling oder jemand, der sich schnell zurückzog. In diesem Fall reagierte er anders. Er hütete sich auch davor, nach dem blanken Katzenkörper zu greifen, um ihn aus diesem Grab zu holen. Er fürchtete sich vor dem Blick der Augen, die eine Botschaft zu vermitteln schienen.
    Deshalb zog er sich zurück.
    Augenblicklich ging es ihm besser. Da war kein kalter Blick mehr auf ihn gerichtet, die Normalität hatte ihn wieder. Zumindest, wenn man seine Umgebung als normal ansah. Was sie für ihn nicht war. Nach wie vor war er noch in diesem Verlies gefangen.
    Stephan wusste auch, dass diese Katze für Mara ungemein wichtig sein musste. Wenn er einen Vergleich hätte ziehen sollen, hätte er von einer Quelle gesprochen, aus der sie ihre Kraft bezog.
    Das war bei ihm nicht der Fall. Er hatte keinen Zugang dazu. Er wollte es auch nicht. Für ihn zählte nur, dass er diesem Verlies entkam.
    Ihm kam der Gedanke, das mumifizierte Tier zu vernichten. Mara hatte ihm seine Waffe nicht abgenommen oder sie nicht gefunden, denn das Messer steckte noch in der Scheide, die an seiner linken Wade befestigt war. Damit hätte er dieser Katzenmumie die Augen aus dem Kopf hacken können.
    Seine Gedanken wurden unterbrochen, als er hinter sich ein Geräusch hörte. Das betraf die Tür. Zu schnell durfte er sich nicht umdrehen, da er sich noch nicht fit fühlte und mit einem Schwindelanfall rechnen musste.
    Er tat es langsam und rechnete eigentlich damit, dass sich die Tür öffnen würde. In den nächsten Sekunden tat sich da nichts. Aber sie war schon offen, denn sie wurde jetzt langsam nach innen gedrückt. Er sah nichts, dafür vernahm er ein ungewöhnliches Geräusch, das aus einer Mischung aus Fauchen und Atmen bestand.
    Dann schwang die Tür weiter auf.
    Und einen Moment später huschte die Katzenfrau Mara über die Schwelle…
    ***
    Sofort lief sie zwei Schritte vor und blieb dann stehen. Ihre Haltung wirkte so, als stünde sie auf dem Sprung.
    Das interessierte Stephan im Moment nicht. Der Mönch hatte sich vorgenommen, sich nicht mehr einschließen zu lassen. Obwohl er sich alles andere als fit fühlte, würde er die Gestalt aus dem Weg räumen.
    Das wollte er schon in die Tat umsetzen, als etwas anderes ihm dazwischen kam. Es hing mit dem Verhalten der Katzenfrau zusammen.
    Sie zeigte seltsamerweise kein Interesse an ihm, denn ihr Blick glitt an ihm vorbei.
    Sie starrte auf die Öffnung im Boden. Aus dem Mund
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