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1611 - Jäger der Nacht

1611 - Jäger der Nacht

Titel: 1611 - Jäger der Nacht
Autoren: Jason Dark
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schien das nicht für die Augen zu gelten. Sie waren nicht tot. Sie zeigten auch kein normales Leben, Sie schienen künstlich zu sein, und wenn er genauer hinschaute, dann stellte er fest dass die Augen aus zahlreichen kleinen Teilchen oder Steinen zusammengesetzt waren und türkisfarben Strahlten, Stephan stöhnte auf. Die Haut in einem Nacken zog sich zusammen. Im Mund spürte er den schlechten Geschmack, und der Eindruck, dass in dieser Katze ein besonderes Leben steckte, verstärkte sich immer mehr.
    Es war etwas, das nichts mit einem normalen Leben zu tun hatte. Dafür gab es eine andere Bedeutung und auch Erklärung.
    Der Agent der Weißen Macht war kein Feigling oder jemand, der sich schnell zurückzog. In diesem Fall reagierte er anders. Er hütete sich auch Davor, nach dem blanken Katzenkörper zu greifen, um ihn aus diesem Grab zu holen. Er fürchtete sich vor dem Blick der Augen, die eine Botschaft zu vermitteln schienen.
    Deshalb zog er sich zurück.
    Augenblicklich ging es ihm besser. Da war kein kalter Blick mehr auf ihn gerichtet, die Normalität hatte ihn wieder. Zumindest, wenn man seine Umgebung als normal ansah. Was sie für ihn nicht war. Nach wie vor war er noch in diesem Verlies gefangen.
    Stephan wusste auch, dass diese Katze für Mara ungemein wichtig sein musste. Wenn er einen Vergleich hätte ziehen sollen, hätte er von einer Quelle gesprochen, aus der sie ihre Kraft bezog.
    Das war bei ihm nicht der Fall. Er hatte keinen Zugang dazu. Er wollte es auch nicht. Für ihn zählte nur, dass er diesem Verlies entkam.
    Ihm kam der Gedanke, das mumifizierte Tier zu vernichten. Mara hatte ihm seine Waffe nicht abgenommen oder sie nicht gefunden, denn das Messer steckte noch in der Scheide, die an seiner linken Wade befestigt war. Damit hätte er dieser Katzenmumie die Augen aus dem Kopf hacken können.
    Seine Gedanken wurden unterbrochen, als er hinter sich ein Geräusch hörte. Das betraf die Tür. Zu schnell durfte er sich nicht umdrehen, da er sich noch nicht fit fühlte und mit einem Schwindelanfall rechnen musste.
    Er tat es langsam und rechnete eigentlich damit, dass sich die Tür öffnen würde. In den nächsten Sekunden tat sich da nichts. Aber sie war schon offen, denn sie wurde jetzt langsam nach innen gedrückt. Er sah nichts, dafür vernahm er ein ungewöhnliches Geräusch, das aus einer Mischung aus Fauchen und Atmen bestand.
    Dann schwang die Tür weiter auf.
    Und einen Moment später huschte die Katzenfrau Mara über die Schwelle…
    ***
    Sofort lief sie zwei Schritte vor und blieb dann stehen. Ihre Haltung wirkte so, als stünde sie auf dem Sprung.
    Das interessierte Stephan im Moment nicht. Der Mönch hatte sich vorgenommen, sich nicht mehr einschließen zu lassen. Obwohl er sich alles andere als fit fühlte, würde er die Gestalt aus dem Weg räumen.
    Das wollte er schon in die Tat umsetzen, als etwas anderes ihm dazwischen kam. Es hing mit dem Verhalten der Katzenfrau zusammen.
    Sie zeigte seltsamerweise kein Interesse an ihm, denn ihr Blick glitt an ihm vorbei.
    »Bringt es uns was, wenn wir hier warten, John?«
    Ich hob die Schultern und fragte dabei: »Bringt es uns weiter, wenn wir fahren?«
    »Wir müssen diese Mara finden.«
    »Klar.«
    »Die ist nicht hier, John.«
    »Ich weiß. Aber kennst du dich in Lesna aus? Mara weiß, mit wem sie es zu tun hat. Sie wird sich hüten, uns offen entgegenzutreten. Ich habe den Eindruck, dass sie alles ihren Katzen überlassen will.«
    »Das stimmt wohl. Dennoch sind wir hier an der falschen Stelle. Lass uns in den Ort fahren.«
    »Okay.«
    Es kümmerte uns nicht, dass wir von Katzen umgeben waren und sie auch von unserem Wagen Besitz ergriffen hatten. Sie würden schon verschwinden, wenn wir fuhren.
    Suko drehte den Zündschlüssel. Der Motor sprang an und stotterte nicht mal. Es war nicht möglich, auf dem glatten Boden rasch Gas zu geben, und so fuhr Suko vorsichtig an und sorgte dafür, dass kein Reifen durchdrehte und wir auch nicht schlidderten. Die Profile griffen. Suko gab Gas, und plötzlich rutschten die beiden Katzen von der Motorhaube, als wäre diese mit Öl bestrichen.
    Über uns hörten wir das Kreischen. Die Tiere versuchten, sich auf dem Dach zu halten, was ihnen trotz ihrer Krallen nicht gelang. Auch sie verschwanden. An beiden Seiten des Fahrzeugs fielen sie zu Boden und in den Pulk ihrer Artgenossen hinein, die ihre Verfolgung nicht aufgaben.
    Schnell fahren konnten wir nicht, und so blieben die Tiere in unserer Nähe.
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