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1908 - Asyl im Eismeer

Titel: 1908 - Asyl im Eismeer
Autoren: Unbekannt
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Asyl im Eismeer
     
    Letzter Ausweg Propter – ein Volk ist zum Untergang bestimmt
     
    von Robert Feldhoff
     
     
     
Die Hauptpersonen des Romans:
     
    Zuunimalkhahen - Der Quellfürst der Propteren schließt seine Augen.  
    Eismer Störmengord - Der Bebenforscher aus dem Volk der Goldner ist stur.  
    Perry Rhodan - Der neue Sechste Bote von Thoregon will vermitteln.  
    Om Verhaybb - Die Kommandantin der Setchenen setzt alles auf eine Karte.  
    Mondra Diamond - Die ehemalige Agentin geht in einen Tauch-Einsatz.  
     
     
    1. Der Regenmantel
     
    „Schließ die Augen, kleiner Zuuni. So ist es gut."
    Erhörte die Stimme seines Erzeugers heute noch, eine dumpfe Infraschallwelle im Uferwasser, ein tiefes Knarren aus einem fetten, aufgedunsenen, damals bereits vom Tod gezeichneten Leib. „Schließ die Augen, und das Leid der Welt existiert nicht mehr, Du darfst es niemals an dein Inneres lassen, oder es wird dich vernichten.
    Bald darauf hatte ihn die Strömung fortgetragen, und kleine Fische im tiefen Wasser hatten ihn aufgefressen.
    Fürst Zuunimalkhahen dachte nicht mehr oft an seinen Erzeuger. Die Regierungsgeschäfte ließen ihm keine Zeit dazu, außerdem lagen die furchtbaren Ereignisse, die ihn in den Tod getrieben hatten, mehr als dreißig Jahre zurück.
    Heutzutage lebten sie in Sicherheit. Es war alle Sicherheit, die man in der Galaxis Salmenghest für Geld kaufen konnte.
    Die Propteren hatten einen Wall aus Raumforts errichtet. Ihre Heimatwelt starrte vor Waffen; die tödlichsten Produkte von Salmenghest lagerten in befestigten Arsenalen in den Tiefseegräben. Hinzu kam eine Kriegsflotte, die aus dreißig hochgerüsteten DRYTORN-B-Raketen bestand.
    Selbst wenn es nochmals einer Dscherro-Horde einfiele, die reiche Nation des Propter-Systems. heimzusuchen - nun hielten sie die richtige Antwort bereit.
    Aber es mußten nicht immer die Dscherro sein. Auch andere Völker konnten eine Bedrohung darstellen.
    So wie an diesem Tag: Zuunimalkhahen sah die Flotte, der Setchenen in seine Heimat eindringen, vorbei an der Bahn des dritten Planeten, über die Demarkationslinie hinweg.
    Es waren rund 3400 Einheiten, vermutlich bis in den letzten Winkel vollgestopft mit Wesen, die den Propteren fremd waren.
    Er hatte ein Bild von zweieinhalb Meter großen Echsenwesen vor Augen, mit einem Schuppenpanzer in Blau und Grün. Sie waren entfernt humanoid, und allein das reichte ihm schon. Zwei starke Beine, zwei Arme, außerdem noch zwei kleine Zusatzarme, die aus der Brust entsprangen was für ein häßliches Bild!
    Die Propteren wollten diese Wesen nicht bei sich haben. Sie wollten nicht deren Gedanken teilen und nicht andersartiges Kulturgut in ihrer Nähe dulden.
    Fürst Zuunimalkhahen sah keine andere Möglichkeit, als die anderen vernichten zu lassen.
    Zweimal ließ er eine Warnung funken.
    Die Setchenen schickten jedesmal eine Antwort, eine Mischung aus drängendem Hilferuf und jammervoller Geschichte. Ihr Heimatsystem, so hieß es, sei von einem Kesselbeben vernichtet worden. Man befinde sich auf der Flucht und es gebe keinen anderen Platz an dem man überleben könne.
    Objektiv gesehen war das vermutlich die Wahrheit. Aber Zuunimalkhahen wollte nicht wissen, was die Setchenen zu sagen hatten. „Sie kommen näher, mein Quellfürst!"
    „Ja", gab er übellaunig zurück, „das sehe ich selbst."
    Einen Moment lang wünschte er sich, er hätte an diesem Morgen die Klinik nicht verlassen. Wäre er nur bei seinem kalten Prinzen geblieben ... Aber die Situation im Aquarium war für ihn fast ebenso schwer erträglich wie diese Flotte, die sich näherte.
    Zuunimalkhahen wollte nur noch, daß die Setchenen verschwanden. Mit dem Prinzen hatte er Probleme genug, mehr, als er tragen konnte.
    Für eine Kursänderung der Flotte gab es jedoch keine Anzeichen.
    Die Fremden setzten stur ihren. Weg fort.
    Nach der dritten Warnung ließ Zuunimalkhahen das Feuer eröffnen.
    Wachfort Nummer 67 richtete eines seiner Impulsgeschütze auf das seltsame Raumgefährt aus, das am weitesten in die Heimat der Propteren eingedrungen war Der Schuß ließ das Gefährt platzen wie eine Seifenblase.
    Schließ die Augen, kleiner Zuuni. Genau das war es, was er tat. Schließ die Augen, und das Leid der Welt existiert nicht mehr.
    Die Flotte der Setchenen stoppte jetzt.
    Zuunimalkhahens Hofstaat gab klatschende Geräusche von sich. Hunderte von Propteren lösten ihre verkrampften Näpfe; ein Zeichen von Erleichterung, das ihn aus der Versunkenheit
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