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156 - Die Rache der Schattenfrau

156 - Die Rache der Schattenfrau

Titel: 156 - Die Rache der Schattenfrau
Autoren: Dämonenkiller
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erhob sich abrupt. „Ich werde…" Er verstummte, denn es wurde an die Tür seines Büros geklopft. „Herein!" stieß er hervor.
    Leskien betrat das Büro mit einem jungen Beamten.

    „Es geht um den Schuß, Wegscheid", knurrte Krombach. „Erzählen Sie, wie das geschehen konnte." Der Beamte zog den Kopf zwischen die Schultern und schluckte.
    „Es - war ein Versehen, Herr Kommissar", erwiderte er heiser. „Ich hatte die Pistole nicht gesichert. "
    „Warum haben Sie sie herausgeholt?" fragte Dorian.
    Der Beamte blickte ihn an und preßte die Lippen aufeinander.
    Dorian wechselte einen kurzen Blick mit Coco. Sie spürten beide, daß mit dem Mann irgend etwas nicht stimmte. Er wollte nicht mit der Sprache heraus.
    „Der Mann hat Sie was gefragt. Wegscheid!" fauchte Krombach.
    „Tut mir leid, Herr Kommissar", sagte der Beamte. „Ich kann mich nicht mehr erinnern. Ich muß völlig weggetreten sein. Ich erschrak, als ich wieder zu mir kam. Da ging meine Pistole schon los." „Mann, Wegscheid, das können Sie mir doch nicht weismachen!" knurrte Krombach. „Ich will…" Er verstummte, als er sah, wie Coco Zamis vor den Beamten trat und ihm fest in die Augen blickte.
    Karl Wegscheid versuchte, ihrem Blick auszuweichen, doch dann versank er in dem starren Blick der schwarzen Augen.
    „Was haben Sie gesehen, Herr Wegscheid?" fragte Coco sanft.
    „Ich stand am Prinzipalmarkt unter dem Bogengang in der Eingangsnische des Papierwarenladens, dort, wo der Mord an Gabi Brock geschehen ist", sagte der Beamte tonlos. „Ich spürte einen eisigen Hauch, obwohl es windstill war. Ich trat einen Schritt vor, sah aber niemanden. Dann vernahm ich das Klappern von dünnen Absätzen. Ich sah eine Frau durch einen Steinbogen unter den Bogengang treten und drückte mich in den Ladeneingang zurück. Ich erkannte ihr Gesicht im Neonlicht des Schaufensters. Es war Frau Wolf. Ich wollte schon vortreten und sie fragen, was sie mitten in der Nacht an dieser Stelle suchte. Doch da entdeckte ich neben ihr eine Gestalt, die ich vorher nicht gesehen hatte. Sie trug einen weiten Umhang mit einer Kapuze, und das Eigenartige war ein grünliches Leuchten, das die Gestalt umgab. Zuerst konnte ich das Gesicht der Gestalt nicht erkennen, doch dann wandte sie es mir zu."
    Wegscheid hielt mit seinem Bericht inne. Sein Gesicht war vor Grauen verzerrt.
    „Es war eine Teufelsfratze, nicht wahr?" sagte Coco Zamis.
    Wegscheid nickte heftig.
    „Ja. Sie war fürchterlich. Etwas begann, mich gegen das Scherengitter des Ladeneingangs zu pressen, daß mir die Luft wegblieb. Ich verspürte starke Schmerzen. In meinen Ohren rauschte das Blut, und dann hörte ich den Schrei der Frau."
    „Beatha Wolfs?" „Ja. Der Druck auf meinen Körper war plötzlich nicht mehr da. Eine dritte Gestalt war aufgetaucht. Ich glaubte, meinen Augen nicht zu trauen. Es sah aus, als hätte sie keinen Kopf. Dann klaffte der Umhang, in den die Gestalt gehüllt war, auf. Ich sah ein Schwert, das von Skeletthänden geführt wurde und auf den Kopf von Beatha Wolf zusauste. Doch die Klinge traf irgend etwas Unsichtbares vor Beatha Wolf. Sie taumelte zurück, während das kopflose Wesen zu einem erneuten Streich ausholte. Und dann - und dann…"
    Karl Wegscheid begann zu zittern.
    „Weiter", sagte Coco. „Erzählen Sie, Wegscheid."
    „Auf einmal hatte die Kopflose doch einen Kopf. Das Gesicht sah aus wie das einer Toten. Eine fleckige Haut spannte sich über die fleischlosen Knochen. Dünnes weißes Haar hing ihr wirr ins Gesicht. Unter dem aufklaffenden Umhang trug sie ein einfaches Kleid, unter dem sich magere Brüste abzeichneten."
    „Griff sie noch einmal an?"
    „Ja. Doch die Klinge traf wieder die unsichtbare Wand. Es klirrte laut. Der Mann mit dem grünlichen Licht um sich herum hob seine Arme. Ich sah Spinnenfinger, aus deren Spitzen Blitze zuckten, die die Angreiferin trafen und zurückschleuderten. Dabei verlor sie ihr Schwert. Es fiel nicht weit von mir entfernt auf die Steinplatten des Bogenganges. Die Angreiferin war von einem Moment zum anderen verschwunden. Der Mann mit der Teufelsfratze faßte Beatha Wolf am Arm und zog sie weiter. Es dauerte noch ein paar Sekunden, bis ich aus meiner Erstarrung erwachte. Ich zerrte meine Pistole hervor, entsicherte sie und rief: ,Stehenbleiben, Polizei!' Aber sie taten, als würden sie mich nicht hören."
    „Und dann schossen Sie."
    Wegscheid nickte.
    „Ich habe genau gezielt und weiß, daß ich den Mann mit der Teufelsfratze genau
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