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156 - Die Rache der Schattenfrau

156 - Die Rache der Schattenfrau

Titel: 156 - Die Rache der Schattenfrau
Autoren: Dämonenkiller
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verstand überhaupt nichts mehr. Wie in Trance griff er nach dem Telefonhörer und wählte die Nummer der Sakristei von St. Lamberti.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis abgehoben wurde. Lettau war am Apparat. Krombach reichte den Hörer Dorian, der mit hastigen Worten sagte, was er wissen wollte.
    „Knipperdollinck hatte mehrere Häuser", sagte Lettau sofort. „Ich habe nachgeschlagen. Die Isolde, die Sie erwähnten, soll ihr Kind in der Ludgeristraße zur Welt gebracht haben. In dem Haus, das von Ludwig Wolf restauriert worden ist." Der Atem des Vikars ging heftig. „Es ist eine eigenartige Geschichte mit Isolde Knipperdollinck…"
    „Das können Sie mir später erzählen, Lettau!" unterbrach Dorian ihn. „Wo hat Elisabeth Wandscherer gewohnt?"
    „In der Gruetgasse Nr. 4. Aber das Haus ist 1898 abgerissen worden…"
    „Danke, Lettau!" Dorian knallte den Hörer auf die Gabel. Er starrte Krombach an. „Wo ist die Gruetgasse, Krombach?"
    „Zwischen dem Rathaus und dem Stadthaus", erwiderte der Kommissar.
    Der Dämonenkiller hob den Puppenmann an und ließ ihn in die Mantelinnentasche klettern. „Besorgen Sie den Durchsuchungsbefehl für Ludwig Wolfs Haus, Krombach", stieß er hervor.
    „Wo wollen Sie hin, verdammt? Ich bin mir noch nicht einmal darüber im klaren, ob ich Sie einfach gehen lassen kann!"
    Lärm war vor der Tür des Büros. Dann wurde sie plötzlich aufgestoßen.
    Dorian hatte den Mann, der in den Raum stürzte, schon einmal gesehen. Gestern abend am Horsteberg, als Phillip sich mit Hilfe des Magischen Zirkels aus Christoph von Waldecks Behausung absetzte. Er war Reporter und hieß Werner Rogalski. Coco Zamis hatte ihn hypnotisiert, so daß er seinen Film, auf dem er Christoph von Waldeck und auch Dorian und Coco hatte, eigenhändig vernichtete.
    Der hagere Mann mit den unsteten Augen starrte von einem zum anderen.
    „Wer sind die Leute, Krombach?" haspelte seine unangenehme Stimme. „Ich hab' sie schon mal gesehen! Ja, am Horsteberg! Sie sind mir einige Erklärungen schuldig, Krombach! Ich werde…"
    Das eckige Gesicht des Kommissars war vor Wut dunkel angelaufen.
    „Ich bin Ihnen überhaupt nichts schuldig, Rogalski!" brüllte er. „Was fällt Ihnen ein, unangemeldet hier einzudringen?"
    Der Reporter schob sich an Dorian vorbei auf den Schreibtisch zu.
    Dorian gab Coco einen Wink. Sie schlüpften durch die offenstehende Tür. Leskien nickte ihnen kurz zu, dann schloß er sie hinter ihnen. Unbehelligt verließen sie das Gebäude am Alten Steinweg. „Wir gehen bei Lettau vorbei", sagte Dorian. „Er wird alte Pläne haben, auf denen er uns zeigen kann, an welcher Stelle das Wandscherersche Haus gestanden hat."
    „Bist du sicher, daß die Schattenfrau sich dort verkrochen hat und Phillip gefangenhält?" fragte Coco leise. „Warum hat er mir nicht gesagt, wo er ist!"
    „Weil er es selbst wahrscheinlich nicht wußte", sagte Don Chapman aus dem Mantel des Dämonenkillers.
    Lettau besaß einige Pläne in seiner Sammlung. Auch Fotografien, auf denen das Wandscherersche Haus abgebildet war.
    „Sie müssen sich täuschen, Hunter", sagte der Vikar. „Dort kann sich niemand mehr aufhalten. In den Jahren von 1897 bis 1916 wurde dort das Stadthaus errichtet."
    Der Dämonenkiller ließ sich dennoch nicht davon abbringen, in die Gruetgasse zu gehen. Er verschaffte sich mit Cocos Hilfe Eintritt in die Kellerräume des Stadthauses, die mit unzähligen Aktenborden vollgestellt waren. Doch nirgends gab es einen Hinweis auf irgendwelche Geheimgänge. Coco Zamis versuchte immer wieder, mit Phillip in Gedankenkontakt zu treten, doch der Hermaphrodit meldete sich nicht.
    Enttäuscht gaben sie ihre Suche auf.
    „Sehen wir uns das Haus Ludwig Wolfs an", murmelte Don Chapman.
    Der Dämonenkiller schüttelte den Kopf.
    „Wir müssen warten, bis Krombach einen Durchsuchungsbefehl erwirkt hat. Außerdem möchte ich endlich mit Christoph von Waldeck sprechen."
    Sie kehrten über den Prinzipalmarkt und die Salzstraße zum Polizeigebäude im Alten Steinweg zurück. Die Geschäfte hatten geöffnet, und immer mehr Menschen bevölkerten die Fußgängerzone. Nachdem in dieser Nacht nichts geschehen war, hatten sich die Gemüter offenbar beruhigt.

    Beatha Wolf betrachtete im schwachen Lichtschein der flackernden schwarzen Kerzen die jungen Frauen, die ihre schwarzen Umhänge von den Schultern gleiten ließen. Sie waren darunter völlig unbekleidet. In ihren weit aufgerissenen Augen spiegelte sich das Licht der
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