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156 - Die Rache der Schattenfrau

156 - Die Rache der Schattenfrau

Titel: 156 - Die Rache der Schattenfrau
Autoren: Dämonenkiller
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bringen.
    „Sie haben in der Gruetgasse nichts gefunden, nicht wahr?" fragte Leskien.
    Dorian schüttelte den Kopf.
    „Aber ich bin nach wie vor überzeugt davon, daß die Schattenfrau sich dort irgendwo verborgen hält. Sie muß es gewesen sein, die Phillip in Sicherheit brachte, als er unter dem Bogengang des Prinzipalmarkts von den Menschen angegriffen wurde."
    Leskien starrte Dorian und Coco nachdenklich an.
    „Haben Sie eine Erklärung dafür, wie Ihr Freund vom Horsteberg so schnell zum Prinzipalmarkt gelangen konnte? Wenn man die Zeiten vergleicht, so können von seinem Verschwinden aus dem Haus am Horsteberg bis zu seinem Erscheinen auf dem Prinzipalmarkt höchstens Sekunden vergangen sein."
    Dorian zuckte mit den Schultern. Er hatte nicht vor, Leskien die Wirkungsweise des Kommandostabs und des Magischen Zirkels zu erklären.
    „Ich möchte gern mit Christoph von Waldeck sprechen", sagte er statt dessen.
    Leskien schüttelte den Kopf.
    „Der Junge hat den Verstand verloren, Hunter. Er faselt nur noch wirres Zeug. Ein Psychiater war bei ihm. Waldeck wird ins Alexianer-Krankenhaus eingewiesen. Er kann jeden Moment abgeholt werden."
    Der Dämonenkiller faßte nach Leskiens Arm.
    „Bringen Sie uns zu ihm! Der Junge ist wahrscheinlich nicht verrückt, sondern nur verwirrt durch die Erscheinung der Schattenfrau. Ich habe seinen Eltern versprochen, mich um ihn zu kümmern." „Seine Eltern in Frankfurt sind benachrichtigt. Sie sind auf dem Weg nach Münster."
    „Leskien, mein Gott, Waldeck könnte uns vielleicht etwas über die Schattenfrau verraten, das uns weiterbringt! Wir dürfen nichts außer acht lassen, wenn wir den nächsten Mord verhindern wollen!" Leskien wand sich. Offenbar fürchtete er, daß es Konsequenzen für ihn haben könnte, wenn er sich über die Anweisungen Krombachs und des Nervenarztes hinwegsetzte.
    Doch in diesem Fall war so vieles ungewöhnlich und unbegreiflich, daß es ihm schon egal schien. „Kommen Sie", sagte er gepreßt.
    Ein paar Minuten später standen sie vor einer Tür, in der sich eine Klappe befand. Sie hatten Christoph von Waldeck nicht in eine der Zellen gesteckt, sondern in einen Raum mit gepolsterten Wänden, an denen er sich nicht verletzen konnte.
    Durch eine Klappe blickte Dorian in den Raum hinein. Christoph von Waldeck trug noch seine verknitterte, schmutzige Kleidung. Die fettigen Haare hingen ihm wirr in die Stirn. Tränen hatten helle Bahnen in den Schmutz seines unrasierten Gesichtes gezeichnet. Seine großen Augen waren weit aufgerissen und starrten ins Leere.
    „Öffnen Sie, Leskien", sagte Dorian gepreßt.
    Leskien wandte sich an einen Beamten.
    Der Mann weigerte sich. Er hatte strikten Befehl erhalten, die Zelle erst zu öffnen, wenn die Männer vom Alexianer-Krankenhaus erschienen.
    Coco Zamis blieb nichts weiter übrig, als den Mann zu hypnotisieren.
    Sie huschte mit Dorian und Don hinein, während Leskien die Tür hinter ihnen wieder abschloß und Schmiere stand, um sie zu warnen, wenn jemand erschien.
    Der Junge kriegte nicht mit, daß jemand den Raum betreten hatte.
    Erst als Coco ihre Hand auf seinen Arm legte, zuckte er leicht zusammen. Er hob den Kopf und blickte Coco an. Das anfängliche Entsetzen in seinen braunen Augen wich einem Ausdruck von Gleichgültigkeit.
    „Christoph", sagte Coco leise. Sie mobilisierte ihre magischen Kräfte, um in das verwirrte Hirn des Jungen vorzudringen. „Wo ist Elisabeth Wandscherer?"
    Christoph von Waldeck zuckte heftig zusammen.
    „Fürchtest du sie?" fragte Coco leise.
    Der Junge nickte. Sein abgemagerter Körper erschauerte.
    „Ihre Umarmungen - sind fürchterlich!" brachte er stockend hervor. „Ihre Knochenhände - und ihre vertrockneten Lippen, mit denen sie mich küssen will!"
    „Warum tut sie das, Christoph?" fragte Coco. „Hat sie es dir gesagt?"
    „Sie liebt mich. Sie will mit mir aus Münster fliehen. Ich soll meine Frau im Stich lassen. Sie sagt, daß der König über uns Bescheid weiß und uns hinrichten wird!"
    Coco blickte zu Dorian auf.
    Ihnen beiden war klar, daß die Schattenfrau in dem Jungen den Sohn des Bischofs Franz von Waldeck sah, der damals in den Wiedertäuferjahren in Münster gewesen war.
    „Frag ihn, wie er nach Münster gekommen ist", murmelte Dorian.
    Coco fragte ihn.
    Der Junge schien es nicht zu wissen. Wahrscheinlich hatte ihn eine innere Stimme dazu getrieben, nachdem die Schattenfrau aus ihrem Grab gestiegen war.
    „Sie will alle strafen, die damals um ihren
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