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156 - Die Rache der Schattenfrau

156 - Die Rache der Schattenfrau

Titel: 156 - Die Rache der Schattenfrau
Autoren: Dämonenkiller
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Kommandostabs vom Körper der Untoten.
    Eisige Kälte umfing sie von einem Augenblick zum anderen.
    Dorian vernahm gedämpfte Geräusche. Es war ihm, als presse sich feuchte Erde auf sein Gesicht, Christoph von Waldeck stieß immer noch abgehackte Schreie hervor.
    Dann schwang der Umhang der Schattenfrau plötzlich zurück.
    Dorian hörte Cocos Ruf. Er sah, daß er sich in einem Verlies aus dicken Steinquadern befand. Der Boden unter seinen Füßen bestand aus festgetretenem Lehm.
    Coco stürzte an ihm vorbei.
    Dorian drehte den Kopf.
    Er atmete auf, als er Phillip unversehrt in seinem langen Nachthemd vor der Wand stehen sah. Coco nahm ihn in die Arme, doch er schien es nicht wahrzunehmen. Seine goldenen Augen waren unverwandt auf die Schattenfrau gerichtet, die blitzschnell nach dem an der Wand lehnenden Sendschwert gegriffen hatte und die Spitze an Christoph von Waldecks Kehle setzte.

    Olaf Leskien hatte den gellenden Schrei vernommen. Er riß die Klappe in der Tür auf und starrte in die Zelle mit den gepolsterten Wänden.
    Seine Augen weiteten sich. Er sah gerade noch, wie ein kopfloses Wesen einen weiten Umhang über Dorian Hunter und seine Frau warf, dann schien die Gestalt durch die Wand zu gehen, als sei sie nicht vorhanden. Sekunden später war die Zelle leer.
    Leskien warf sich herum und entriß dem Kollegen die Schlüssel.
    „He!" sagte der Mann, der wieder zur Besinnung kam. Doch Leskien drehte bereits den Schlüssel im Schloß und riß die Tür auf.
    Die Zelle war leer. Seine Sinne hatten ihm keinen Streich gespielt.
    Jemand hatte Dorian Hunter, seine Frau, Christoph von Waldeck und den Puppenmann entführt, indem er einfach mit ihnen durch die Wand der Zelle gegangen war.
    Leskien wußte, daß es die Schattenfrau gewesen war.
    Er hörte hastige Schritte hinter sich und drehte sich um.
    Er preßte die schmalen Lippen hart aufeinander, als er das hochrote Gesicht seines Chefs vor sich sah.
    Krombach warf nun einen kurzen Blick in die Zelle hinein. Als er sah, daß sie leer war, runzelte er die Stirn und sagte: „Ich dachte, sie wären mit Hunter und seiner Frau zu dem Jungen gegangen? Haben die Männer vom Alexianer-Krankenhaus den Jungen schon abgeholt?"
    Am liebsten hätte Leskien genickt, doch er wußte, daß er um die Wahrheit nicht herumkam.
    „Ich werde es Ihnen in Ihrem Büro erzählen, Chef', murmelte er.
    Leskien hatte seinen Chef noch nie so wütend gesehen, nachdem er ihm von dem unerklärlichen Vorfall in der Zelle erzählt hatte. Krombach beruhigte sich nur langsam.
    Am Ende sagte er: „Ich glaube, ich sollte mit den Jungs vom Alexianer fahren und bei ihnen bleiben, bis der ganze Spuk vorbei ist."
    Leskien wagte ein schmales Grinsen.
    „Wenn Sie erst mal drin sind, lassen sie Sie nicht wieder raus, Chef', murmelte er.

    Der Fürst der Finsternis tobte. Die glühenden Froschaugen in den tiefen schwarzen Höhlen seines bleichen, kahlen Schädels starrten wütend auf die Zauberkugel vor ihm auf dem Tisch, in der sich die Gestalt seines Dieners und Stellvertreters Zakum duckte.
    Mit seinen krallenbewehrten, langen dünnen Fingern umklammerte Luguri die Kugel und brüllte: „Du bist ein Versager, Zakum! Wie konnte, es geschehen, daß der Dämonenkiller in deiner Gegenwart Thoragis töten konnte?"
    Zakum krümmte sich in der Zauberkugel wie unter Schlägen.
    „In seinem Stigma ist die Kraft des Dämons Srasham, Luguri", jammerte er. „Meine magische Sperre war dieser Kraft nicht gewachsen. Ich mußte fliehen, sonst hätte er mich und die Tochter Bethiars ebenfalls getötet."
    „Du bist ein Wurm!" knurrte der Erzdämon. „Du weißt, was es für mich bedeutet, Olivaro in meine Gewalt zu bekommen. Er besitzt immer noch den Großteil des Archivs Asmodis, das mir die Gefolgschaft der Schwarzen Familie für immer sichern wird! Nur der Dämonenkiller weiß, wo Olivaro sich aufhält! Ich muß es wissen, Zakum! Kehre nach Münster zurück! Wenn dein zweiter Plan mit Beatha nicht gelingt, wirst du meinen Zorn zu spüren bekommen!"
    „Aber das Stigma, Luguri! Wie kann ich dagegen ankämpfen?"
    „Beatha verfügt über drei Masken, mit denen sie den Dämonenkiller und seine Gefährtin töten will. Benutze diese Masken, dann wirst du von dem Stigma Srasham nicht mehr behelligt werden." Zakum verbeugte sich tief.
    „Und die Schattenfrau, Luguri?"
    Der Erzdämon lachte dröhnend.
    „Laß sie ihre Rache vollenden, Zakum! Sie wird Hysterie und Panik über die Stadt bringen. Wenn die Zeit reif ist,
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