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156 - Die Rache der Schattenfrau

156 - Die Rache der Schattenfrau

Titel: 156 - Die Rache der Schattenfrau
Autoren: Dämonenkiller
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Kerzen.
    Sie waren jung - zwischen neunzehn und dreiundzwanzig. Und sie alle hatten Vorfahren, die entweder direkt von Jan van Leyden abstammten oder Verwandte seiner sechzehn Frauen waren.
    Es war nicht schwer für Beatha gewesen, die Mädchen in ihre Gewalt zu bringen und ihnen das Serum des Bösen einzuimpfen. Zwei von ihnen, Lydia Moderson und Hertha Bokelsen, hatten sich schon vorher intensiv mit den Jahren 1534 und 1535 beschäftigt, als in Münster Orgien des Hasses und der fleischlichen Lust gefeiert worden waren.
    Lydia Moderson und Hertha Bokelsen waren die einzigen direkten Nachfahren Jan van Leydens, der Thoragis' willfähriges Werkzeug gewesen war.
    Beatha zog an der Kordel und enthüllte das Triptychon mit den Bildnissen der Dämonendrillinge. Die jungen Frauen begannen zu kreischen und streckten die Arme vor.
    Die entsetzlichen Bildnisse der grünen Fratze Athasars, des Spinnenmonsters Bethiars und des Medusentotenschädels Caliras versetzten sie in Verzückung. Sie begannen schrill zu singen.
    Beatha legte den Kopf in den Nacken. Die Kapuze ihres Umhanges fiel zurück und gab ihr pechschwarzes, glanzloses Haar frei, das ihr über die Schultern fiel.
    Der Umhang glitt zu Boden.
    Beatha war nackt wie die anderen. Für menschliche Begriffe war ihr schlanker Körper makellos.
    Die Haut war schneeweiß, und nicht ein einziges Härchen wuchs darauf.
    Langsam trat sie auf das mit goldener Farbe auf den Steinboden vor dem Altar gemalte Pentagramm, dessen Schenkel mit den achtundsiebzig Symbolen des magischen Tarot verziert waren. In der Mitte blieb sie stehen und hob die Arme an.
    „Athasar! Bethiar! Calira! Unsterbliche Drillinge! Ich lebe in euch weiter und werde euren Tod rächen. Eure Mörder sind gezeichnet. Die Masken liegen bereit, um sie die gleiche Qual erleiden zu lassen, die sie euch zugefügt haben! Deine Jüngerinnen werden mir helfen, meine Rache zu vollenden!"
    Die Mädchen kreischten schrill.
    „Die Schattenfrau will uns an unserer Rache hindern!" rief Beatha.
    Das Kreischen der Mädchen ging in ein Jammern über. Ihre nackten Körper krümmten sich. Todesangst war in ihren aufgerissenen Augen.
    „Seid stark, Schwestern!" Beathas Stimme wurde schriller. Sie spürte, daß die Angst der Mädchen so stark war, daß ihr dämonischer Einfluß auf sie geringer wurde.
    „Der Fürst der Finsternis wird uns beistehen und sie vernichten, Schwestern!" rief sie. „Eine von euch ist auserwählt! Sie wird die Schattenfrau zwingen, in ihr Grab zurückzugehen!"
    „Wer ist ausersehen?" fragte Hertha Bokelsen schrill.
    „Lydia!"
    Beatha wußte, daß sie das willfährigste der Mädchen war. Bei ihr war es am leichtesten gewesen, ihren Willen zu brechen und sie zu ihrer Dienerin zu machen.
    Sie sah, wie Lydia Moderson sich kerzengerade erhob. Ihr schrilles Kreischen verstummte. Von Beathas stärker werdenden dämonischen Kräften geleitet, trat sie zwischen den niedrigen Bänken hervor, auf denen die anderen Mädchen knieten, und ging auf den Goldenen Drudenfuß am Boden zu.
    Vor Beatha kniete sie nieder und küßte das Symbol, das für den Tod stand.
    Beatha triumphierte. Sie spürte den Drang in sich, sich ihren Jüngerinnen in ihrer wahren Gestalt zu zeigen, doch etwas hielt sie davon ab.
    „Bleibt heute in unserem Tempel, Schwestern!" sagte sie. „Bereitet Lydia auf ihre große Aufgabe vor. Wartet auf die Nacht, in der sie die Schattenfrau ins Reich der Toten zurückschickt!"
    Die Mädchen kreischten noch einmal schrill.
    Lydia Moderson war auf dem Goldenen Drudenfuß zusammengesunken. Ihr nackter Körper zuckte. Die anderen Mädchen traten auf sie zu und hoben sie auf. Jemand legte ihr den Umhang um und führte sie zu den Bänken zurück.
    Beatha Wolf kniete vor dem Triptychon nieder.

    Kommissar Krombach war unterwegs, um den Durchsuchungsbefehl für Ludwig Wolfs Haus in der Ludgeristraße zu besorgen. Sein Assistent Olaf Leskien berichtete Dorian und Coco, daß der Kommissar großen Ärger mit seinen Vorgesetzten hatte. In der Morgenzeitung waren bitterböse Artikel über die Polizei erschienen. Die Verantwortlichen der Polizei wurden scharf angegriffen, weil sie bisher nicht einmal einen Hinweis auf den „Henker von Münster" hatten finden können.
    Leskien zeigte dem Dämonenkiller einen kleineren Artikel auf der Lokalseite. Dort wurde vom Diebstahl des Sendschwerts am Rathaus berichtet. Zum Glück war noch niemand auf die Idee gekommen, das Sendschwert mit der Mordwaffe in Verbindung zu
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