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156 - Die Rache der Schattenfrau

156 - Die Rache der Schattenfrau

Titel: 156 - Die Rache der Schattenfrau
Autoren: Dämonenkiller
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Ausflug zurückgekehrt war. Ihr Totenkopfgesicht mit der fleckigen, lederartigen Haut über den fleischlosen Knochen war verzerrt. Während sie vor sich hin murmelte, sah Phillip die gelben Zahnstummel zwischen ihren ausgetrockneten Lippen.
    Er begriff, daß die Schattenfrau sich ein neues Opfer hatte holen wollen.
    Irgend etwas mußte ihr dazwischengekommen sein. Ihren kaum verständlichen Worten entnahm er, daß Kräfte der Hölle dem Opfer beigestanden hatten.
    Das Zutrauen, das Phillip für die Schattenfrau empfunden hatte, war verschwunden. Der Hermaphrodit spürte, wie die Enttäuschung der geköpften Untoten eine Mauer zwischen ihnen errichtete. Ihr dünnes weißes Haar flog zur Seite, als sie ihm ruckartig den Kopf zuwandte.
    „Die Mächte der Finsternis fürchten dich, Hermaphrodit", sagte sie mit rauher Stimme. „Du wirst mir helfen, die Ausgeburten der Hölle zu vertreiben, die mich an meiner Rache hindern."
    Phillip nickte und trat auf sie zu.
    Die Schattenfrau wich hastig zurück. Offenbar bereitete auch ihr Phillips Ausstrahlung Unbehagen. „Nicht jetzt, Hermaphrodit. Wir warten die nächste Nacht ab." Der Kopf kippte ihr von der Schulter. Sie fing ihn geschickt mit der linken Hand auf und verbarg ihn unter ihrem weiten Umhang. Phillip hörte ihre dumpfe Stimme, die vom Stoff des Umhangs gedämpft wurde.
    „Christoph, mein Geliebter! Laß mich nicht ein zweites Mal im Stich! Wenn ich nicht dein sein kann, wirst du mit mir sterben!"
    Phillip wußte nicht, wer dieser Christoph war. Unbehaglichkeit breitete sich in ihm aus. Sein hagerer Körper erschauerte plötzlich.
    Coco, dachte er.
Ich will nicht mehr bei ihr bleiben. Ich kann den Ausgang nicht finden. Hol mich heraus, Coco.
    Eine Stimme war in seinem Kopf. Freude schimmerte in seinen goldenen Augen.
    Wo bist du, Phillip?
    Es war Cocos Stimme.
    Bei der Schattenfrau, Coco. Sie will, daß ich ihr helfe. Ein Dämon hat verhindert, daß sie sich ein neues
Opfer holt.
    Wo ist die Schattenfrau, Phillip?
rief Cocos Stimme in seinem Kopf.
In welchem Haus? Und wie ist ihr Name?
    Die Schattenfrau schlug ihren Umhang zur Seite. Aus dem Totenkopf, den sie unter dem linken Arm trug, glühten ihm zwei Augen entgegen. Sie mußte gespürt haben, daß der Hermaphrodit mit jemandem in Gedankenverbindung getreten war. Ihre rechte Hand faßte den Knauf des Sendschwerts und hob es an, als ob es federleicht wäre.
    Sie will mich töten, Coco!
rief Phillip.
    „Du wirst mir helfen, Hermaphrodit!" sagte die dumpfe Stimme des Kopfes. „Warte hier, bis ich zurückkehre. Ich werde Christoph holen."
    Sie drehte sich um, ging auf die Wand zu und verschwand hindurch.
    Phillip starrte auf das Schwert, das an der Wand lehnte. Sie hatte es zurückgelassen.
    Er versuchte wieder, sich mit Coco in Verbindung zu setzen, doch es gelang ihm nicht mehr. Dann spürte er den Kommandostab in seiner Hand und begann, nach einem Magnetfeld zu suchen. Doch es gab keines in diesem Verlies. Er war gefangen. Und die Schattenfrau würde auch ihn töten, wenn Coco nicht kam und ihn rettete.

    Kommissar Krombachs Faust donnerte auf den Schreibtisch.
    „Hören Sie endlich auf mit diesen verdammten Wiedertäufern, Hunter!" sagte er wütend. „Wenn der Mord an Gabi Brock damit etwas zu tun hat, dann ist der Mörder ein Psychopath, der die Spuren so geschickt gelegt hat, daß Leichtgläubige an Geistererscheinungen denken! Aber nicht mit mir! Ich weiß, daß es keine Geister gibt! Bleiben Sie mir also mit Ihrem Dämonengeschwätz vom Leib!" „Vielleicht redet er anders, wenn er mich sieht", sagte die dunkle Stimme Don Chapmans in Dorians Mantel.
    Krombach starrte den Dämonenkiller wütend an.
    „Bauchredner, wie? Ich verliere wirklich gleich die Geduld, Hunter, und lasse Sie in den Käfig werfen."
    Außer Dorian und dem Kommissar befanden sich noch Coco und Olaf Leskien im Büro Krombachs. Und natürlich Don Chapman, der in Dorians Mantelinnentasche steckte und vor Wut kochte.
    Olaf Leskiens Gesichtsausdruck war nachdenklich.
    Er hatte sich in den letzten Stunden viele Gedanken gemacht. Die Zeugenaussagen der alten Frau und des anonymen Anrufers hatte er noch als Hirngespinste abgetan. Doch dann hatte er selbst die übernatürliche Erscheinung in dem Haus am Horsteberg gesehen.
    Dann die Ereignisse in St. Lamberti. Der seltsame Verfall, das Loch im Steinboden der Krypta. Die geborstenen Platten auf dem Kirchplatz, die von selbst wieder ganz geworden waren.
    Leskien betrachtete den hochgewachsenen
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