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0403 - Das Auge des Jägers

0403 - Das Auge des Jägers

Titel: 0403 - Das Auge des Jägers
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Begonnen hatte es damit, daß es Professor Zamorra und seinen Gefährten endlich gelungen war, den Magier Merlin aus seinem langen Kälteschlaf zu erwecken. Doch irgend etwas war nicht so abgelaufen, wie es eigentlich hätte geschehen müssen. Sie waren aus Merlins Zauberburg in eine andere Welt versetzt worden: Zamorra, seine Gefährtin Nicole Duval, das Druidenpärchen Gryf ap Llandrysgryf und Teri Rheken, sowie Merlin selbst. Sie stellten fest, daß sie sich auf dem Silbermond befanden, der Heimat der Druiden, und daß Merlin seine Erinnerung verloren hatte. Er wusste weder, wer er war, noch über welche überragenden magischen Fähigkeiten er verfügte. Nur in extremen Gefahrensituationen brachen sie durch, wenn der Überlebensreflex sie entfesselte. Aber dazu bedurfte es schon erheblicher Bedrohung. Und anschließend war wieder alles fort, wie ausgelöscht. So war es nicht einmal sicher, daß Merlin sich in jeder gefährlichen Situation doch noch zu helfen wusste…
    Aber dies war längst nicht der einzige Haken an der Geschichte. Ein weiterer war, daß in der Gegenwart der Silbermond, das ganze Sonnensystem der Wunderwelten, zu dem der Mond gehörte, nicht mehr existierte. Das System war bereits vor längerer Zeit vernichtet worden. Die Gestrandeten waren also in die Vergangenheit verschlagen worden. Bis jetzt hatten sie dabei nicht herausfinden können, in welcher Zeit sie sich befanden, welches Jahr man auf der Erde schrieb. Sie konnten die Zeitspanne zwar ungefähr eingrenzen, aber exakte Daten fehlten.
    Statt dessen hatten sie etwas anderes festgestellt. Die Silbermond-Druiden, degeneriert und kritiklos geworden – wahrscheinlich kritiklos gemacht worden – wurden von Unheimlichen unterwandert. Roboter, die wie die menschlichen Druiden aussahen, trieben ihr Unwesen, und sie standen in den Diensten der Meeghs, jener unheimlichen Schattenwesen, die in der Gegenwart auch längst ausgestorben waren. Die Meeghs jedoch waren nichts anderes als Sklaven der MÄCHTIGEN.
    Zamorra war es gelungen, einen MÄCHTIGEN in die Flucht zu schlagen, der sich in Gestalt der Hohen Lady zum Priesteroberhaupt der Druiden aufgeschwungen hatte. Doch der MÄCHTIGE war nicht besiegt. Er war zu einer der Wunderwelten geflohen.
    Zu dieser Wunderwelt hatte es Merlin ebenfalls verschlagen. Während auf dem Silbermond Zamorra und seine Gefährten rätselten, wohin er gelangt war, traf Merlin auf der Wunderwelt mit der Zeitlosen zusammen. Ein Mädchen mit blauer Haut und bunten Schmetterlingsflügeln, das auf einem ebenfalls blauen Einhorn ritt und die Meeghs hier bekämpfte. Es war zu einer verheerenden Auseinandersetzung mit den Sternenschiffen der Meeghs gekommen, während der ein kompletter Berg zersprengt worden war, in dem sich eine Meegh-Geheimstation befand. Wie sie das Inferno überlebt hatten, wussten weder Merlin noch die Zeitlose so recht zu sagen. Sie ahnten nicht, daß sie ihr Leben eigentlich ihrem Feind verdankten, dem MÄCHTIGEN, der die Basis zersprengt hatte, weil der Plan noch nicht erfüllt worden war.
    Doch jetzt war dies geschehen…
    Und Merlin ahnte nichts davon. Er wusste nicht, was seine Begegnung mit der Zeitlosen wirklich zu bedeuten hatte, er wusste auch nicht, daß sie es später war, die ihn in der Gegenwart irrtümlich in einen Kokon aus gefrorener Zeit bannte, ehe sie von Sid Amos, Merlins dunklem Bruder, im Zorn erschlagen wurde.
    Für Merlin zählte nur das Jetzt.
    Er erwachte erst lange nachdem der Morgen graute. Die Sonne stand bereits relativ hoch am Himmel. Merlin öffnete die Augen. Er lag auf einer weichen Moosfläche. Nicht weit entfernt graste das blaue Einhorn, das sie beide hierher getragen hatte. Erst jetzt kam Merlin dazu, seine Umgebung richtig zu betrachten. In der Nacht hatte die Dunkelheit der Landschaft viel von ihrem Zauber genommen.
    Dafür hatte es einen anderen Zauber gegeben. Den der Liebe und Zuneigung.
    Merlin sah sich nach der Blauhäutigen um. Er entdeckte die oberen Rundungen ihrer Schmetterlingsflügel ein paar Dutzend Meter entfernt hinter hohem Schilfgras. Von dort her kam auch das leise Plätschern eines Baches. Merlin war sicher, daß er diesen Bach in der Nacht noch nicht gehört hatte. Dabei trägt die Nacht den Schall weiter als der Tag. Aber auf den Wunderwelten war alles möglich. Auch, daß über Nacht ein Fluß entstand – wo vorher nur trockenes Land gewesen war.
    Er lächelte, als er sah, wie das Schmetterlingsmädchen sich erhob. Morganas Oberkörper ragte
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