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1535 - Der Satan von Soho

1535 - Der Satan von Soho

Titel: 1535 - Der Satan von Soho
Autoren: Jason Dark
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waren die Läden geschlossen. Ihre Besitzer hatten die Gitter nach unten gelassen und die Lichter gelöscht.
    Ich kam mir vor wie eine fremde Gestalt, die vom Nebel weiter getrieben wurde. Die Schwaden hüllten mich ein. Es gab keine Menschen in der Nähe, und nicht wenige Menschen hätten sicherlich Angst bekommen.
    Ich war anderes gewohnt und dachte nicht mal daran. Zudem lag die Gasse auch recht bald hinter mir.
    Sie mündete in eine breitete Straße, auf der jedoch auch nicht viel los war. Eigentlich gar nichts, denn die Fenster der Häuser, die hier standen, waren allesamt verdunkelt. Einige hatte man sogar mit Brettern zugenagelt.
    Auch hier hatte der Nebel freie Bahn, und es gab nichts, in das er nicht eingedrungen wäre. Er schlich lautlos an den Fassaden entlang, er wallte über den Untergrund hinweg und streichelte wie mit feuchten Händen mein Gesicht.
    An der rechten Seite wurde die Front unterbrochen. Es gab so etwas wie einen Durchgang oder den Weg in einen Hinterhof, so genau war das nicht zu erkennen.
    Er war zudem nicht wichtig für mich. Ich wusste genau, wohin ich gehen musste.
    Am Ende der Straße waren es nur noch wenige Schritte, bis ich die UBahn-Station erreicht hatte.
    Kein Problem.
    Und trotzdem wurde es eins.
    Ich hatte die Einmündung dieser Gasse noch nicht ganz hinter mich gebracht, da zuckte ich zusammen wie unter dem berühmten Peitschenhieb. Es war nichts Schlimmes passiert - und doch etwas, womit ich nie gerechnet hätte.
    Mein Kreuz hatte sich gemeldet!
    ***
    Ich zuckte nicht nur zusammen, ich blieb auf der Stelle stehen und erlebte den Adrenalinstoß in meinem Körper. Plötzlich stand ich unter Strom. Ich hatte zudem das Gefühl, dass sich Hitze und Kälte in meinem Körper abwechselten.
    Ein Irrtum? Hatte sich das Kreuz möglicherweise geirrt?
    Daran konnte ich nicht glauben, denn so etwas war noch nie passiert.
    Ich bewegte mich nicht vom Fleck, denn hier hatte es mich erwischt, und ich wollte die Ursache finden. Sie musste in meiner Nähe liegen, auch wenn sie nicht zu sehen war.
    Auf meiner Brust hatte ich einige Wärmestöße verspürt, dann war wieder Schluss gewesen. Aber diese kurze Warnung hatte mir völlig ausgereicht. Ich wollte nicht abwarten, sondern nach der Quelle suchen.
    Bisher hatte ich nur die Stille einer nebligen Welt erlebt. Zumindest seit dem Eintreten in die Gasse. Das blieb nicht bestehen, denn plötzlich war einiges anders.
    Aus dieser Einmündung klangen mir Geräusche oder Stimmen entgegen, die ich zuvor nicht gehört hatte. Ich war nicht in der Lage, sie zu identifizieren, doch ich dachte an mein Kreuz, das mir eine Warnung übermittelt hatte.
    Zu erkennen war in diesem dichten Nebelgebräu nichts. Das hielt mich allerdings nicht davon ab, die Gasse zu betreten, und ich holte sicherheitshalber die Beretta hervor…
    ***
    Der Fremde war schnell. Sogar schneller, als Lucy es mit ihren Blicken verfolgen konnte. Und so reagierten auch die drei Männer, über die der Tod wie ein Sturmwind kam, viel zu spät.
    In diesem Fall war es das Schwert, das dieser Fremde meisterhaft beherrschte.
    Er schlug gezielt und auch eiskalt zu.
    Zuerst erwischte er den Anführer. Er wollte noch einen Revolver hervorholen und bekam ihn auch frei, doch da traf ihn die Klinge schon mit einer tödlichen Wucht.
    Sie durchbohrte seine Brust und hinterließ eine riesige Wunde.
    Der Kerl kippte nach hinten wie eine Pappfigur.
    Der Kämpfer stieg über die Leiche hinweg. Er nahm sich den Zweiten vor, der alles mitbekommen hatte und so entsetzt war, dass er nicht mal schreien konnte.
    In einem schrägen Winkel raste die Klinge auf ihn zu und trennte ihm den Kopf vom Hals.
    Der Dritte wimmerte. Er zitterte zudem. Er fand auch nicht die Kraft zur Flucht. Er riss nur seine Arme in die Höhe, als der Töter vor ihm auftauchte.
    Es nutzte ihm nichts.
    Die Waffe raste nach unten. Sie durchschlug die Hände, die Arme und die Brust. Tot blieb er vor den Füßen des Glatzkopfs liegen.
    Der drehte sich um. Für ihn gab es jetzt nur noch eine Richtung, in die er schaute.
    Lucy fühlte sich von seinem Blick wie festgenagelt. Sie presste nach wie vor ihren Rücken gegen die Mauer, aber sie war bereits leicht in den Knien eingesackt.
    Er kam auf sie zu.
    Lucy konnte nicht fliehen.
    Noch war die Gestalt nur ein Schatten im bleichen Nebel. Doch dann wurde sie etwas deutlicher, und Lucy sah, dass von der Klinge das Blut der Toten tropfte und als Flecken auf dem Boden liegen blieb.
    Nie zuvor hatte Lucy
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