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1535 - Der Satan von Soho

1535 - Der Satan von Soho

Titel: 1535 - Der Satan von Soho
Autoren: Jason Dark
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Lautstärke, sodass ich zusammenzuckte.
    Suko zog seine Dämonenpeitsche und schlug den Kreis, damit die drei Riemen aus der Öffnung gleiten konnten.
    Genau in diesem Augenblick erfolgte der Angriff!
    ***
    Ich hatte Zeit genug gehabt, mich darauf einstellen zu können, und trotzdem wurde ich davon überrascht. Das Untier sprang nicht. Es lief mir entgegen, und es bewegte sich in einer Art, die mich an einen holpernden Galopp erinnerte.
    Die harten Klauen verursachten dumpfe Geräusche auf dem glatten Boden. Er konnte sich nicht richtig mit den Hinterbeinen abstemmen, wie es auf einem feuchten Waldboden der Fall war. Deshalb war der Lauf auch nicht so schnell.
    Ich ließ ihn kommen, ging ihm zugleich entgegen, und für mich wurde die Gestalt immer größer.
    Ich wüsste, was passieren würde, wenn sie sich abstieß. Sie würde mich überrennen, mich zu Boden schmettern und mich mit ihren harten Klauen tottreten.
    Reichte das Kreuz?
    Während sich die Zeit für mich dehnte, kamen mir plötzlich Zweifel, und so griff ich zum letzten Mittel, um diesen verfluchten Dämon zu stoppen.
    Ich rief die Formel!
    »Terra pestem teneto - salus hic maneto!«
    Das letzte Wort war noch nicht ausgesprochen, da wuchtete sich der gewaltige Eber in die Höhe. Wie ein mächtiges Geschoss flog er auf mich zu und verdeckte mein gesamtes Sichtfeld.
    Ich hörte Lucy vor Angst schreien und hatte selbst Mühe, einen Schrei zu unterdrücken.
    Aber ich konnte mich auf mein Kreuz verlassen, denn nach dem Aussprechen der Formel reagierte es und strahlte in einem hellen und schon überirdischen Licht auf…
    ***
    Der Eber flog genau in die Zone des strahlenden Lichts hinein!
    Es war ein Anblick, mit dem ich gerechnet und den ich mir auch erhofft hatte.
    Ich war als Träger des Kreuzes dazu bestimmt, in die Helligkeit hineinschauen zu können, denn sie blendete mich nicht. Ich sah den mächtigen Körper des Keilers, der im Licht dunkel geworden war, und ich sah, wie er mit seinen Beinen um sich trat, wie er versuchte, sich zu befreien, und wie sein Sprung tatsächlich gestoppt wurde, als hätte eine Riesenhand gegen seine Schnauze geschlagen.
    So war es nicht.
    Das Licht hatte ihn gestoppt.
    Er prallte zu Boden. Dabei geriet er in eine leichte Drehung und prallte noch gegen zwei Autos, die er einbeulte.
    Erleichterung erfasste mich. Ich hatte ihn gestoppt.
    Aber war er auch besiegt worden?
    Er lag da und schlug wild um sich. Seine Beine bewegten sich hektisch, und er riss seine Schnauze auf, dann wieder schloss er sie, und plötzlich sah ich, dass kleine Flammen aus seinem Körper schlugen.
    Es passierte noch etwas. Der mächtige Körper schmolz zusammen, er wälzte sich über den Boden, aber es war für ihn noch nicht vorbei, denn jetzt erhielten Suko und ich den Beweis, dass es sich wirklich um eine Kreatur der Finsternis handelte.
    Mensch und Bestie!
    Mit schrecklichen Geräuschen wälzte sich der Keiler weiter über den Boden, aber er zog sich dabei zusammen, und es begann eine Verwandlung.
    Es begann mit dem Kopf. Noch hatte er die Form eines Schweinsschädels, doch er war dabei, seine zweite Form anzunehmen.
    Die vorstehende Schnauze zog sich zusammen, auch der gesamte Schädel schmolz ineinander, und plötzlich erschien das Gesicht des Satans von Soho. Ein Kopf ohne Haare. Ein Gesicht, das den Namen nicht mehr verdiente. Zwar schon menschlich, aber auch mit Borsten bestückt und mit einem Maul, das er uns wie ein gähnendes Loch entgegenstreckte. Eine Hand mit Haaren, ein Gestank, der mich anwiderte, aber auch das verdammte Schwert, das er jetzt an sich riss.
    Keiner von uns wusste, wo er es in seiner zweiten Gestalt verborgen gehabt hatte, aber jetzt hielt er es fest, wobei er noch auf dem Boden lag. Er kämpfte mit sich selbst, denn die Rückverwandlung wollte nicht richtig klappen. Seine Beine waren zu kurz, und plötzlich war sein Kopf wieder zu dem eines Schweins mutiert.
    Sein gellender Schrei fegte durch die Tiefgarage. Zum einen war er menschlich, zum anderen bestand er aus einem schrecklich anzuhörenden Grunzen, das fast alle Grenzen sprengte.
    Er holte Schwung. Er kam hoch. Das Schwert diente ihm als Stütze, und er bestand noch immer aus zwei Existenzen.
    Halb Schwein, halb Mensch!
    Das Gesicht hatte sich in der unteren Hälfte nach vorn geschoben, sodass aus dem Mund eine Schweineschnauze geworden war. Samson befand sich in einer Situation, als müsste er sich entscheiden, ob er nun als Schwein weiterleben wollte oder als
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