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1535 - Der Satan von Soho

1535 - Der Satan von Soho

Titel: 1535 - Der Satan von Soho
Autoren: Jason Dark
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inzwischen gedeckt hatte. Es gab ein Frühstück, das nur aus Rührei und Toast bestand - und Kaffee natürlich.
    »Es ist komisch«, sagte sie und zupfte ihren Pullover glatt. »Was meinen Sie?«
    »Dass ich sogar geschlafen habe.«
    »Seien Sie froh.«
    »Ja, und das nach dieser verdammten Nacht.«
    »Der menschliche Körper holt sich sein Recht.«
    Ich goss ihr Kaffee ein, und da tauchte auch schon Suko auf. Ich sah ihn nicht, aber Lucy schaute mit einem leicht verstörten Ausdruck in den Augen an mir vorbei auf den Besucher.
    »Guten Morgen…«
    »Hi«, sagte ich nur und stelle Suko vor, wobei ich Lucy zugleich erklärte, dass ich ihn bereits in den Fall eingeweiht hatte.
    »Esst erst mal«, meinte er.
    Das taten wir auch. Mir reichte eine Scheibe Toast. Ich verdrückte auch die Hälfte des Rühreis, und auch Lucy Martin frühstückte. Sie sah dabei auf den Tisch und machte den Eindruck, als wäre sie mit ihren Gedanken nicht bei der Sache. Hin und wieder zuckte sie zusammen und schaute sich um.
    Mit Suko sprach ich über die Ereignisse der vergangenen Nacht. Er konnte nur den Kopf schütteln und hinterfragte auch die Verbindung zwischen Samson und diesem Schweinsschatten.
    »Da muss ich passen, Suko.«
    »Aber du hast darüber nachgedacht, und dir ist auch klar, dass dieser Typ so mächtig ist, dass du ihm mit deinen Silberkugeln nicht beikommst. Oder?«
    »Akzeptiert.«
    »Und jetzt, John? Hast du einen Plan?« Er schaute mich mit einem skeptischen Blick an.
    »Den kann es nicht geben.«
    »Warum nicht?«
    »Weil wir nicht wissen, wo wir anfangen sollen zu suchen. Und er ist uns gegenüber im Vorteil. Du darfst nicht vergessen, dass er die Fähigkeit besitzt, Zeitsprünge zu machen. Bevor du zugreifst, kann er dir entwischen und verschwindet in der Vergangenheit. Das beherrscht er perfekt. Er ist nicht nur ein einfacher Henker, Suko, er ist mehr, und er will seine Rache oder Abrechnung.« Ich deutete auf Lucy Martin. »Sie hat das Pech, so auszusehen wie seine damalige Geliebte, die man ihm genommen hat, was er nicht akzeptieren wollte. Er hat so lange gesucht, bis er jemanden fand, der so aussieht wie seine Freundin. Und zufällig heißt diese Person noch Lucy.«
    »Ist das Schicksal oder Pech?«
    »Keine Ahnung. Hier trifft einiges zusammen. Es könnte auch Pech sein, so genau weiß ich das nicht. Jedenfalls wird er versuchen, Lucy wieder in seine Gewalt zu bringen, und wir müssen es verhindern.«
    An Sukos Blick erkante ich, dass er über etwas nachdachte.
    »Los, raus damit.«
    »Warum hat er sich Lucy nicht schon längst geholt? Er hätte alle Chancen gehabt. Bei eurer Rückreise, zum Beispiel. Aber da ist sie bei dir geblieben und nicht an seine Seite gekommen. Warum hat er die Gelegenheit nicht wahrgenommen?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Aber du hast recht. Es muss etwas gegeben haben, das ihn daran gehindert hat.«
    »Kannst du das gewesen sein?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ich weiß es nicht. Es muss einen Grund geben. Möglicherweise hat es etwas mit deiner Person zu tun.«
    »Was sollen wir denn deiner Meinung nach unternehmen?«
    Eine Antwort erhielt ich nicht. Es stand für uns beide fest, dass Lucy Martin nicht in meiner Wohnung bleiben konnte. Wir mussten sie in Sicherheit bringen. Es stellte sich nur die Frage, wo sie sicher war. Das Wort Schutzhaft huschte mir durch den Kopf. Ich sprach es nicht aus, weil ich davon selbst nicht überzeugt war.
    Der Satan von Soho war einfach zu mächtig. Er schaffte es, innerhalb weniger Sekunden durch Zeitreisen Jahrhunderte zu überbrücken. Er war der Mann mit dem Schwert, und er würde zudem seine Waffe rücksichtslos einsetzen.
    »Du hast auch keine Lösung, John.«
    »So sieht es aus.«
    Suko klopfte auf den Tisch. »Es steht nur eines fest, dass Lucy nicht hier bei uns bleiben kann. Es wäre zu gefährlich für die anderen Bewohner des Hauses. Stell dir vor, dieser Satan taucht hier auf, Zeugen sehen ihn und wollen sich ihm in den Weg stellen. Was meinst du, was passiert?«
    »Lieber nicht.«
    »Ich möchte auch hier weg«, flüsterte Lucy. »Ich - ahm - ich will niemanden in Gefahr bringen. Auch euch nicht, und ich habe es mir überlegt.«
    Erstaunt schaute ich sie an. »Was haben Sie sich überlegt?«
    »Es ist ganz einfach. Sie haben schon genug für mich getan. Ich will Ihnen nicht länger im Weg stehen. Sie können mich wieder zu meinem Wohnwagen bringen.«
    »Und weiter?«, fragte ich.
    Lucy schaute mich aus traurigen Augen an. »Es geht
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