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1535 - Der Satan von Soho

1535 - Der Satan von Soho

Titel: 1535 - Der Satan von Soho
Autoren: Jason Dark
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Bewegung. Das Pfeifen verstummte, dafür war ein Brausen zu hören.
    Und aus diesem Geräusch hervor fiel etwas von oben her zu Boden und prallte dort auf.
    Es war ein Mann, auf dessen Kopf kein einziges Haar wuchs. Er war auf den Knien gelandet und trug so etwas wie einen langen Mantel.
    Das war für die Zeugen aber nicht wichtig, denn ihre Blicke brannten sich an dem Schwert fest, auf das sich die fremde Gestalt stützte…
    ***
    Von einem Augenblick zum anderen hatte sich die Szene radikal verändert.
    Es gab vier überraschte Menschen, die ihre Blicke auf die kniende Gestalt gerichtet hatten.
    Keiner wusste, woher sie kam. Niemand war in der Lage, eine Frage zu stellen, aber der andere war da, und er blieb nicht mehr lange in seiner Haltung.
    Langsam stemmte er sich hoch!
    Erst jetzt sahen die vier Zeugen, welch eine mächtige Gestalt sich da vor ihnen aufgebaut hatte. Der Mantel wirkte so dick wie ein Panzer, und das Gesicht sah irgendwie künstlich aus. Es mochte auch daran liegen, dass in den Augen ein ungewöhnliches Licht leuchtete, aber vielleicht waren sie auch nur kalt.
    Der Fremde blieb stehen. Er war wie vom Himmel gefallen, aber er war alles andere als ein Engel, denn wer ihn anblickte, der konnte nur Furcht verspüren.
    Der mächtige Körper, der blanke Schädel und eben das seltsame Strahlen in den Augen.
    Lucy hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Nach wie vor drückte sie ihren Rücken gegen die Mauer und schaute zu, wie sich die glatzköpfige Gestalt im Kreis drehte. Beide Hände hatte sie dabei auf den Schwertgriff gelegt, und Lucy wunderte sich, dass sie sich vor diesem ungewöhnlichen Menschen nicht fürchtete. Das andere wäre schlimmer für sie gewesen, aber dieser Mann schien ihr nichts tun zu wollen, auch wenn er jetzt auf sie zukam, sie anfasste und zur Seite schob, um freie Bahn zu haben.
    Die drei Männer spürten, dass es gefährlich für sie wurde. Selbst dem Anführer hatte es die Sprache verschlagen, er schaute ebenso argwöhnisch wie seine Kumpane.
    Der Mann mit der Glatze, diese mächtige Gestalt mit dem Schwert, drehte Lucy weiterhin den Rücken zu. Ihn interessierten offenbar nur die drei Männer, und auf sie ging er zu.
    Ein blechernes Lachen tönte ihm entgegen.
    »He, was soll das? Was hast du vor? Wir können über alles reden, verstehst du? Einfach über alles.« Der Mann lachte und wedelte mit beiden Händen. »Wenn du die Kleine haben willst, kein Problem, du kannst sie bekommen. Wir sind ja gar nicht so. Wir überlassen sie dir, ehrlich. Da musst du dir keinen Kopf machen. Das ziehen wir durch.«
    Der Mann sagte nichts. Er tat auch nichts. Er stand nur da, ohne sich zu bewegen, und er schaute dabei nach vorn, um die drei Männer nicht aus den Augen zu verlieren.
    »He, das ist unser Angebot. Nimm sie dir zuerst, dann sind wir an der Reihe. Die ist gut, die ist…«
    Der Glatzkopf schüttelte den Kopf. Es war alles andere als eine Drohgebärde, nur empfand der Anführer sie so. Er verstummte, nicht mal ein Grinsen kerbte seine Lippen.
    »Okay, wenn du sie nicht willst, dann…«
    Der Fremde nickte.
    Einen Moment später hob er seine Arme an. Die Hände umklammerten noch immer den Griff des Schwertes, das er dann in die Höhe riss und die Antwort auf seine Weise gab…
    ***
    Abschied!
    Nicht an einem Grab, weil ein Bekannter gestorben war, auf dessen Beerdigung ich gegangen war, nein, der Abschied des Kollegen war zugleich der Eintritt in einen neuen Lebensabschnitt, denn Harald Bannion ging in den verdienten Ruhestand.
    Aus diesem Grunde hatte er einige Kollegen und auch Freunde in ein Lokal in Soho eingeladen, in dem es gutes Essen aus Spanien gab, und in dem Bannion auch privat verkehrte.
    Das Lokal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Büfett stand bereit, und nach den üblichen Reden hatte sich alles auf die prall gefüllten Platten gestürzt.
    Ich kannte Bannion schon lange. Er hatte seinen Job in der Fahndung gehabt, und so mancher Fall war durch seine Hilfe gelöst worden. Ich hatte mich immer auf ihn verlassen können.
    Seinen Nachfolger kannte ich auch. Es war ein Mann aus Irland, dessen Haare ein echtes Rot zeigten - wie auch sein Oberlippenbart.
    Ich hatte Hunger und labte mich an den spanischen Kleinigkeiten.
    Besonders der marinierte Schweinebraten mundete mir gut. Gemüse nahm ich ebenfalls und trank dazu das eine oder andere Glas von einem tief roten Rioja.
    Ich saß mit anderen Kollegen und zwei Kolleginnen an einem der Tische.
    Natürlich
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