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151 - Der Barbarenfürst

151 - Der Barbarenfürst

Titel: 151 - Der Barbarenfürst
Autoren: A.F.Morland
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meine ganze Familie ausgerottet«, sagte sie stockend. »Meine Mutter, meinen Vater, meinen kleinen Bruder … Cenda, meine jüngere Schwester, entkam ihnen zuerst, aber Arson verfolgte sie. Auf einem Felsplateau stellte er sie. Bevor er sie ergreifen konnte, stürzte sie sich in die Tiefe. Es war grauenvoll. Sie prallte nur wenige Schritte von mir entfernt auf. Ich werde das nie vergessen.«
    »Du haßt Otuna und ihre Freunde bestimmt sehr.«
    »Ich wünsche ihnen den grausamsten Tod«, zischte Meate und schabte weiter an meinen Fesseln herum.
    »Wenn wir ausgerückt sind, kannst du auch nach Hause zurückkehren.«
    »Ich habe kein Zuhause mehr«, sagte Meate niedergeschlagen.
    »Eine leere Hütte ist für mich kein Zuhause mehr. Auf Schritt und Tritt würden mich dort die schrecklichen Erinnerungen peinigen. Ich würde meine Familie immer wieder sterben sehen. Nein, Tony, ich möchte nicht zurück. Ich begleite dich nach Thermac und biete Sabra meine Dienste an. Kennst du den Weg dorthin?«
    »Nein. Du?«
    »Ja. Ich werde ihn dir zeigen. Hoffentlich fallen wir nicht Ronsidors Meute in die Hände, sonst hätten wir uns die Flucht sparen können.«
    »Siehst du immer so schwarz?« fragte ich.
    »Das Leben ist schwarz, Tony.«
    Meate schien in ihrem Leben noch nie glücklich gewesen zu sein.
    Es war Zeit, daß das anders wurde. Vielleicht konnte ich dazu beitragen.
    Ich spürte einen kurzen Ruck, und im nächsten Augenblick nahm mir Meate die Handfesseln ab.
    »Großartig hast du das gemacht, Meate«, lobte ich sie.
    »Jetzt noch die Fußfesseln«, sagte das Mädchen.
    »Um die kann ich mich selbst kümmern.«
    »Laß mich es bitte machen, Tony.«
    Sobald auch meine Beine nicht mehr gefesselt waren, gab mir Meate den Silberstern zurück. Sie wollte wissen, woher ich ihn hatte, und ich erzählte ihr von dem Parapsychologen Bernard Hale, der mir sechs Wurfsterne schenkte. Drei besaß ich noch, drei hatte mir meine Freundin Vicky Bonney abgeluchst.
    »Du hast eine Freundin?« fragte Meate. Klang es enttäuscht?
    »Ja.«
    »Liebst du sie?«
    »Ja, Meate, das tue ich.«
    »Warum ließ sie dich fortgehen? Hat sie keine Angst um dich?«
    »Doch, aber sie weiß, daß sie mich nicht zurückhalten darf. Wenn ich etwas tun muß, tue ich es, und Vicky hat dafür Verständnis.«
    »Sie wartet sicher sehnsüchtig auf deine Rückkehr. Was tut sie, wenn du nicht heimkehrst?«
    »Ich weiß es nicht. Aber ich denke lieber nicht an ein Scheitern meiner Mission. Ich hoffe, Shrogg zu finden. Vielleicht treffe ich dort all meine Freunde, oder Sabra hilft mir, sie zu suchen.«
    »Was soll aus Torohan werden?« fragte Meate. »Willst du den etwa auch mitnehmen? Er wäre eine Belastung.«
    Ich kroch an Meate vorbei. Der Holzwagen schaukelte und rumpelte. Ein Stein stieß das Gefährt links hoch, und ich fiel rechts gegen die Wand.
    Sehen konnte ich nichts. Ich tastete mich vor und berührte schließlich einen halbnackten, kalten, starren Körper. Es mag hart klingen, aber Torohan schien mir eine schwere Entscheidung abgenommen zu haben.
    ***
    »Neiiin!« kreischte Cardia, als die schwarzen Pfeile von den Sehnen schnellten. Sie bäumte sich im eisernen Griff der schwarz gepanzerten Männer auf. »Mörder!« schrie sie.
    Sammeh und Cnahl schienen verloren zu sein.
    Und wenn Sammeh starb, mußte auch Cardia sterben!
    Doch mit einemmal wendete sich das Blatt. So unverhofft, daß selbst Ronsidors Männer davon überrascht wurden. Buchstäblich aus dem Nichts tauchten ein schwarzhaariges Mädchen und ein junger Silberdämon auf: Roxane und Metal.
    Metal aktivierte seine Silbermagie und schuf vor Sammeh und Cnahl einen unsichtbaren Keil, der die Pfeile ablenkte, und Roxane vernichtete die Geschosse mit Hexenblitzen.
    Benrii, der Anführer der Horde, verlor die Beherrschung. Seine Wut richtete sich jetzt gegen Cardia. »Tötet sie! Tötet dieses verfluchte Weib!« brüllte er.
    Einer der beiden Kerle, die die Hellseherin festhielten, ließ sie los und riß seinen Dolch aus dem Gürtel. Was Benrii befahl, mußte sofort ausgeführt werden.
    Wenn Ronsidor nicht in der Nähe war, war Benriis Wort Gesetz.
    Kaum wurde Cardia nur noch von einem Mann festgehalten, aktivierte sie ihre Schutzkraft und kam frei.
    Roxane kümmerte sich um Sammeh und Cnahl. Der Alte mit der Hakennase wollte Cardia zu Hilfe eilen, doch Roxane hielt ihn zurück. Cardia startete, als der Kerl mit dem Dolch zustach.
    Metals Feuerblick vernichtete den Mann auf der Stelle. Seine Hände
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