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151 - Der Barbarenfürst

151 - Der Barbarenfürst

Titel: 151 - Der Barbarenfürst
Autoren: A.F.Morland
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das Leben nehmen!«
    Der Anführer der schwarz Gepanzerten grinste. »So. Meinst du.«
    »Warum laßt ihr sie nicht am Leben?«
    »Weil wir keine Verwendung für sie haben. Ein Zwerg und ein Greis – sie sind wertlos für uns.« Der Anführer schickte zwei Männer vor. »Ergreift sie!«
    Die Kerle stürzten sich auf Cardia und rissen sie von ihrem Sohn fort.
    Der Anführer nickte zufrieden. »Und nun erschießt den Alten und den Zwerg!« befahl er eiskalt.
    ***
    Ein Gutes hatte die Sache: Jetzt wollte Otuna nichts mehr von mir.
    Sie hatte jegliches weibliche Interesse an mir verloren. Ich war für sie nur noch ein Handelsobjekt, ein Sklave, ein Exot, der sich teuer verkaufen ließ. Einer wie ich hatte auf der Silberwelt verständlicherweise Seltenheitswert. Verdammt, wo würde ich landen?
    Ich lag hinter dem Silbermädchen quer über dem Reittier, war an Händen und Füßen mit Lederriemen gefesselt. Arson und Theck ritten vor uns. Wohin wir unterwegs waren, wußte ich nicht. Ich war erst vor wenigen Augenblicken zu mir gekommen, und nun dachte ich an meine Freunde.
    Würde ich sie jemals wiedersehen? Die Silberwelt war groß. Es konnte mich überallhin verschlagen. Selten war ich mir so verlassen vorgekommen.
    Boram hatte mit seinem Ablenkungsmanöver kein Glück gehabt.
    Wo er jetzt war, entzog sich meiner Kenntnis. Vielleicht existierte er überhaupt nicht mehr, weil die Silberdämonen ihn mit ihrem Feuerblick »abgeschossen« hatten.
    Anfangs hatte mich Otunas wilde Schönheit beeindruckt, das muß ich gestehen, doch mittlerweile sah ich nur noch die Gefahr, die das Silbermädchen für mich verkörperte, und ich wünschte mir, ich wäre ihr nie begegnet.
    Die Sklavenjäger brachten mich in eine bemooste Senke, in deren Zentrum sich ein silberner See befand. Ich sah alles mit nach unten hängendem Kopf, glaubte zu erkennen, daß wir uns einer rechteckigen Holzhütte näherten, doch als wir das »Gebäude« erreichten, sah ich, was es wirklich war: ein hölzerner Kastenwagen auf vier großen Holzrädern.
    Er hatte keine Fenster, nur eine Tür.
    Die öffnete Arson, während mich Otuna und Theck packten und zum Sklavenwagen brachten. Sie schwangen mich hin und her, und dann flog ich in hohem Bogen in die Dunkelheit.
    Hinter mir knallte die Tür zu, und ein schwerer Riegel rastete ein.
    Draußen beklagte sich Arson über die magere Ausbeute, doch Otuna sagte: »Für Tony Ballard bekommen wir mehr, als wenn wir zehn Silberweltsklaven auf dem Markt anbieten würden.«
    »Er wird uns noch viel Ärger machen«, behauptete Arson.
    »Das bezweifle ich«, widersprach ihm Otuna. »Wir sollten nur trachten, ihn so bald wie möglich loszuwerden, dann hat jemand anderer die Schwierigkeiten mit ihm.«
    Das sagte ein Mädchen, dem ich das Leben gerettet hatte! Das Wort Dankbarkeit schien sie nicht zu kennen.
    Ich setzte mich stöhnend auf und begann an meinen Handfesseln herumzunagen. Das Leder war unheimlich zäh. Ich konzentrierte mich auf die Knoten, doch sie waren nicht aufzukriegen. Vermutlich hatten die Silberdämonen sie magisch gesichert.
    Otuna schlug vor, sofort aufzubrechen, und einige Augenblicke später setzte sich der Karren ächzend in Bewegung. Ich wurde kräftig geschüttelt und gerüttelt. Unermüdlich nagte ich am Leder – ohne Erfolg, aber ich konnte nicht aufgeben.
    Durch das Geräusch hindurch, das die Holzkarre produzierte, drang ein anderes an mein Ohr. Sofort begriff ich, daß ich nicht allein im Wagen war. Das andere Wesen kroch auf mich zu.
    Ich sah es nicht, spürte es aber.
    ***
    Die magische Erde hatte zwei Drachenskelette »geboren«!
    Mr. Silver hielt Shavenaar mit beiden Händen. Die Klinge des Höllenschwerts fluoreszierte – ganz besonders die Krone, die auf dem geschwungenen Klingenrücken saß und ein lebendes Herz umschloß.
    Shavenaar war zum Kampf bereit.
    Die großen bleichen Skelette krochen auf den Ex-Dämon zu. In den leeren schwarzen Augenhöhlen war ein geheimnisvolles Glitzern, und aus den großen Mäulern, die immer wieder aufklappten, schossen lange Feuerlohen.
    Die toten Drachen lebten wieder – ohne Haut und Fleisch.
    Dennoch waren sie jetzt noch gefährlicher als früher. Der Ex-Dämon hatte ihre Ruhe auf dem Drachenfriedhof gestört, und dafür wollten sie ihn nun bestrafen.
    Sie griffen ihn nicht gemeinsam an, koordinierten ihre Attacken nicht. Jedes Ungeheuer handelte für sich. Eine Feuerfahne wehte Mr. Silver entgegen. Er sprang zurück, duckte sich und versuchte
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