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151 - Der Barbarenfürst

151 - Der Barbarenfürst

Titel: 151 - Der Barbarenfürst
Autoren: A.F.Morland
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befanden uns in der Schlucht der tausend Höhlen, mußten hier Zuflucht suchen, als tödlicher Silberhagel vom Himmel fiel. Die großen schweren Körner hätten mich beinahe erschlagen.
    Shrogg wohnte angeblich in dieser Schlucht. Das hatten die Silberdämonen behauptet, dieses verfluchte Lumpenpack. Es entsprach nicht der Wahrheit.
    Vielleicht wußte das gefährliche Trio nicht einmal, wo Shrogg zu Hause war. Otuna und ihre Freunde Theck und Arson hatten mich von Anfang an bewußt belogen, und es ärgerte mich maßlos, daß es mir nicht aufgefallen war.
    Otuna hatte es sich in den Kopf gesetzt, mit mir zu schlafen.
    Wenn ich nicht wollte, würde sie mich hypnotisieren. Mein Widerstand würde sich in nichts auflösen.
    Theck und Arson hatten unsere Höhle erst später erreicht. Otuna hatte mich verlassen, um ihren Begleitern nahezulegen, sich in eine der anderen Höhlen zu begeben. Es standen ja genug zur Auswahl.
    Das Silbermädchen wollte mit mir ungestört sein.
    Ich war Boram unendlich dankbar, daß er mir die Augen geöffnet und mich gewarnt hatte. Nun wußte ich Bescheid, und mir war klar, daß ich die Gelegenheit nicht ungenützt lassen durfte. Ich mußte mich unbemerkt aus dem Staub machen, während sich Otuna bei ihren Freunden befand.
    Ihr Reittier stand am Höhleneingang – eine gehörnte, pferdeähnliche Kreatur. Wenn ich erst mal auf ihrem Rücken saß, konnte ich meine Flucht bereits als zur Hälfte gelungen betrachten.
    »Du hast mir sehr geholfen, Boram«, sagte ich dankbar.
    »Ich bin dein Diener, Herr«, sagte der Nessel-Vampir hohl und rasselnd wie immer.
    »Wann wirst du mir endlich die Freude machen und mich Tony nennen?« fragte ich seufzend, aber dann winkte ich resigniert ab.
    »Sieh nach, ob die Luft rein ist. Schaffst du es, die Sklavenjäger abzulenken?«
    »Ich werde es versuchen, Herr.«
    »Dann mal los.«
    Der Nessel-Vampir entfernte sich. Seine graue Dampfgestalt dehnte sich aus, er wurde durchsichtig und war wenig später unsichtbar. Was er anstellte, um die Aufmerksamkeit der Silberdämonen auf sich zu lenken, war seine Sache.
    Mit ihrer Magie konnten sie ihm nicht gefährlich werden. Trotzdem hoffte ich, daß er nicht zu viel riskierte, denn sie verfügten über eine Waffe, die er fürchten mußte: Wenn ihr Feuerblick ihn traf, war er erledigt, denn Hitze brachte ihn zum Verdampfen.
    Selbst ein ganz gewöhnliches Feuer hätte Boram vernichtet.
    Ich wartete ungeduldig. Wieviel Zeit sollte ich verstreichen lassen? Allzuviel bestimmt nicht, denn sonst kam Otuna zurück. Bis dahin mußte ich ausgerückt sein.
    Ich hoffte, daß mir ihr Reittier gehorchen würde. Wenn nicht, mußte ich zu Fuß das Weite suchen. In diesem Fall war aber zu befürchten, daß mich die Silberdämonen bald wieder eingefangen hätten.
    Otuna hatte mir von Ronsidor dem Schrecklichen erzählt, einem blutrünstigen Barbaren, der die Silberwelt beherrschen wollte.
    Ebensolche Machtgelüste hatte ein Erzfeind von mir: Professor Mortimer Kull, den Asmodis kürzlich zum Dämon geweiht hatte.
    Ronsidor wollte die ganze Macht auf der Silberwelt haben.
    Auch die Macht von Sabra, die ihre Zauberkünste für das Gute einsetzte, was Ronsidor selbstverständlich ein Dorn im Auge war.
    Das Gebiet, in dem sie lebte und herrschte, nannte sich Thermac.
    Sie überschritt die Grenzen so gut wie nie.
    Für Ronsidor jedoch waren Grenzen eine Herausforderung, der er sich stets stellte. Er wollte seit langem Sabras Macht. Sollte er sie bekommen, würde er der Hölle den Krieg erklären. Er wollte die schwarze Macht von seiner Silberwelt verjagen und so herrschen, wie es ihm gefiel, ohne Asmodis gegenüber verantwortlich zu sein.
    Ich hoffte, nicht zwischen die Fronten zu geraten. Wir hatten uns hierher begeben, weil Mr. Silver dringend Hilfe von Shrogg brauchte.
    Sobald er die bekommen hatte und wiedererstarkt war, wollten wir dorthin zurückkehren, wohin wir gehörten – ich jedenfalls.
    Es ist Zeit! sagte ich mir und schlich durch die Höhle, deren Boden mit weichem, warmem Sand bedeckt war.
    Von den Sklavenjägern war nichts zu sehen und nichts zu hören.
    Otuna mußte sich mit ihren Freunden in eine andere Höhle begeben haben.
    Nun teilte sie Arson und Theck wahrscheinlich mit, was sie vorhatte. Ich sah die beiden vor meinem geistigen Auge dreckig grinsen.
    Aber noch hatte ich die Gelegenheit, Otuna einen Strich durch die Rechnung zu machen, und das wollte ich tun, mit dem größten Vergnügen sogar.
    Ich näherte mich dem
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