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145 - Die Suche nach Aiko

145 - Die Suche nach Aiko

Titel: 145 - Die Suche nach Aiko
Autoren: Michael M. Thurner
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und hinein in die Ausläufer des Vorgebirges.
    Von Zeit zu Zeit hielt sie ihr Gefährt kurz an und orientierte sich.
    Auch wenn sie die Tekknik der Bunkermenschen nicht immer mochte, so hatte sie doch ausreichend Vertrauen zum X-Quad gefasst. Es war leicht zu lenken und erlaubte ihr, den Standort rasch und unkompliziert zu wechseln.
    Aruula stieg auf einer kleinen Lichtung ab und erlaubte sich Gedanken, die nichts mit dem Hier und Jetzt zu tun hatten. Sie atmete tief die würzige Luft ein, überblickte das weite Land – und seufzte. Ru’land hätte ihr gefallen können. Trotz all der seltsamen Gestalten und Mutationen (auch so ein neues Wort, das Maddrax sie gelehrt hatte; früher hatte sie keine Unterscheidungen gemacht), trotz der Gefahren, die hinter jedem Baum drohen mochten…
    Aber jetzt war nicht die Zeit für Müßiggang. Es galt die Aufmerksamkeit der Daa’muren immer wieder auf sich zu lenken, um sie von Maddrax abzulenken, damit dieser ungestört nach Aiko suchen konnte. Also hockte sich Aruula auf den Boden, zog die Beine an, senkte die Stirn darauf und machte sich für die mentalen Fähigkeiten der Daa’muren sichtbar. Mit anderen Worten: Sie lauschte.
    Ihre telepathischen Fähigkeiten waren weitaus begrenzter als die der Außerirdischen. Sie konnte einem Gegenüber nur in die Gedanken schauen, wenn sie Sichtkontakt mit ihm hatte, und auf eine Entfernung von mehreren Hundert Schritten war sie in der Lage, Stimmungen zu erfühlen. Bei normalen Menschen jedenfalls war das so.
    Dass sie vorhin Kontakt zu der Karawane bekommen und sogar Gedankenfetzen empfangen hatte, lag an den starken geistigen Fähigkeiten der Daa’muren. Auch jetzt, trotz der großen Entfernung, spürte sie ihre fremdartige Präsenz…
    Etwas stimmte nicht!
    Die daa’murischen Geister, die sie spürte, waren nicht weit entfernt – sondern ganz nahe!
    Aruula riss den Kopf hoch, rollte sich gleichzeitig zur Seite.
    Ihre Reflexe retteten sie.
    Ein Schemen kam auf sie zu, überwand die letzten Meter mit einem gewaltigen Sprung und warf sich in erschreckender Stille auf sie.
    Blitzschnell rollte Aruula noch zwei, drei Drehungen weiter, sprang hoch und kam auf die Beine. In der gleichen Bewegung zog sie ihr Schwert, packte es mit beiden Händen und führte den ersten Schlag.
    Der Daa’mure hatte mit einer so schnellen und heftigen Gegenwehr der am Boden hockenden Frau offensichtlich nicht gerechnet. Ein Arm, grau und schuppig, löste sich von seinem Körper. Der Dampfstrahl, der aus der Öffnung drückte, blies ihn richtiggehend zur Seite, bis er seinen Körper umgeschichtet hatte und die Wunde verschloss.
    Die Aktion lenkte ihn lange genug ab. Aruula führte einen zweiten Schlag gegen den Hals des Daa’muren. Der Kopf der Gestaltwandler, so wusste sie, war der verletzlichste Teil ihrer Körper. Kein Wesen konnte ohne ihn überleben; darin waren sich Tiere, Menschen und Daa’muren gleich.
    Sie traf. Und wandte sich noch im selben Augenblick von dem Gegner ab, um die weitere Umgebung ins Auge zu fassen.
    Ganz wie sie es als Kriegerin gelernt hatte. Denn sie spürte, dass sich noch andere der widerlichen Echsenmenschen in der Nähe befanden.
    Es musste ein schrecklicher Zufall sein, dass die Daa’muren ausgerechnet hier und jetzt unterwegs waren. Es war einfach nicht möglich, dass die Verfolger, die sie am Kratersee auf sich aufmerksam gemacht hatte, sie bereits nach den wenigen Minuten ihres Aufenthalts hier eingeholt hatten.
    Aruulas Nackenhärchen richteten sich auf. Blut pochte kraftvoll durch ihren Körper. Ihr Herz raste, alle Sinne waren bis aufs Äußerste angespannt.
    Die Barbarin drehte sich im Kreis, bewegte sich vorsichtig zum X-Quad zurück. Auch wenn sie einem Kampf grundsätzlich nicht abgeneigt war, so spürte sie doch, dass es vernünftiger war, Fersengeld zu geben.
    Vernunft – dies war einer jener Werte, auf die Maddrax ständig pochte… und die er selbst bei jeder sich bietenden Gelegenheit außer Acht ließ.
    Ein Rascheln!
    Sie drehte sich zur Seite. Die beiden Daa’muren waren dumm. Sie kamen nicht aus der allmählich herabsinkenden Sonne, wie sie es getan hätte, sondern hintereinander aus dem Wald zur Linken. Ihre Lautlosigkeit mochte ihnen vielleicht einem Menschen wie Maddrax gegenüber Vorteile verschaffen – doch Aruula war viel zu erfahren, um sich davon täuschen zu lassen. Der erste mochte sie in ihrer Trance überrascht haben.
    Diese beiden hier besaßen bestenfalls den Vorteil, zu zweit gegen sie
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