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Die Orks

Titel: Die Orks
Autoren: Stan Nicholls
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ERSTES BUCH
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Leibwächter des Blitzes
      Wir werden lärmen und bellen wie echte orkische Gesellen, 
    wir werden lärmen und bellen, so laut es geht, 
    mit Beute bepackt und beladen kehren wir heim aus fernen Gestaden, 
    ach, was für Schätze und Wunder ihr dann seht.
    Lebt wohl und Wiederschaun, ihr schönen orkischen Fraun, 
    lebt wohl und ade ihr Frauen daheim, 
    wir finden großen Gefallen an Stechen und Balgen, 
    und danach waschen wir die Klingen rein.
    Wir plündern und brennen und später dann trennen 
    wir ihnen den Kopf vom Hals und den Beutel vom Gurt, 
    wir kämpfen gegen sie, schlachten sie ab wie Vieh 
    und saufen ihr Bier, haben sie auch noch so gemurrt.
    Im ersten Land, in das wir kamen, einen hohen Turm wir sahen, 
    wir schlichen uns an bei Nacht und legten Feuer, 
    wir nahmen Silber und Gold, nein, wir waren ihnen nicht hold, 
    und hoffen, nächstes Jahr ist's nicht mehr, das Gemäuer.
    Wir sahn einen Bauern so fett mit seiner Tochter so nett, 
    die Spitzen unserer Dolche weckten ihn rau, 
    er fing an zu stammeln und zu kreischen, gab uns Gold ohne zu feilschen, 
    die Tochter floh, also brieten wir seine Frau.
    Und jetzt, orkische Lumpen, hebt euren vollen Humpen, 
    in tüchtigen Schlucken sauft das starke Bier, 
    spießt sie auf im Geplänkel wie von Schweinen die Schenkel, 
    fett und reich, so sehen wir Vielfraße uns wieder hier! 
       

    Altes Kriegstrupp-Marschlied
      
      

    Vor lauter Leichen konnte Stryke den Boden nicht mehr sehen. Er war taub vom Geschrei und vom Klirren des Stahls. Trotz der Kälte stach ihm der Schweiß in die Augen. Seine Muskeln brannten, sein Körper schmerzte. Blut, Schlamm und verspritzte Hirnmasse befleckten sein Wams. Und jetzt gingen noch zwei von den widerlichen, weichen rosa Geschöpfen mit Mord im Blick auf ihn los. Er genoss den Spaß.
    Er hatte keinen sicheren Stand mehr und strauchelte. Der reine Instinkt ließ ihn das Schwert hochreißen, um dem ersten Hieb zu begegnen. Der Aufprall fuhr ihm durch Mark und Bein, hielt die andere Klinge aber auf. Er wich hurtig einen Schritt zurück, duckte sich und stürzte wieder vorwärts, unter der Deckung seines Gegners hindurch. Das Schwert bohrte sich in den Bauch seines Feindes.
    Stryke riss es rasch aufwärts, tief und fest, bis es eine Rippe traf und Gedärme aus der Wunde glitten. Das Geschöpf ging mit verdutzter Miene zu Boden.
    Es blieb keine Zeit, den Sieg zu genießen. Der zweite Angreifer war heran und hielt ein beidhändiges Breitschwert so, dass sich die funkelnde Spitze gerade außerhalb von Strykes Reichweite befand. Eingedenk des Schicksals seines Kameraden war dieser Gegner vorsichtiger. Stryke ging zum Angriff über und deckte die Klinge seines Feindes mit einem Hagel heftiger Schläge ein. Sie parierten und stießen, bewegten sich in einem unbeholfenen Tanz, da ihre Stiefel Halt auf den Leichen von Freund wie Feind suchten. Strykes Waffe eignete sich besser zum Fechten. Größe und Gewicht des Breitschwerts machten die Bewegungen seines Gegners schwerfällig. Die Waffe musste in einem weiten Bogen geschwungen werden. Nach mehreren Ausfällen litt das Geschöpf bereits unter der Anstrengung und schnaufte Wolken gefrorenen Atems. Stryke begnügte sich mit plänkelnden Stößen aus der Distanz und wartete auf eine günstige Gelegenheit. In seiner Verzweiflung sprang ihm das Geschöpf entgegen und hieb mit dem Schwert nach seinem Gesicht. Es verfehlte ihn zwar, kam ihm aber so nah, dass er den Windhauch spürte. Der Schwung riss das Breitschwert über das Ziel hinaus, wodurch sich die Arme des Geschöpfs hoben, sodass die Brust ungeschützt war. Strykes Klinge fand das Herz und rief eine scharlachrote Fontäne hervor. Das Geschöpf sank zu Boden und fand seinen Platz im Gedränge der Toten.
    Ein Blick hangabwärts zeigte Stryke die Vielfraße, die in die Schlacht auf der Ebene verwickelt waren. Er wandte sich wieder dem Gemetzel zu.
    Coilla schaute den Hügel empor und sah Stryke nicht weit von den Mauern der Siedlung entfernt mit äußerster Wildheit über eine Gruppe von Verteidigern herfallen. Sie verwünschte seine verdammte Ungeduld. Aber einstweilen war ihr Anführer auf sich allein gestellt. Der Kriegstrupp musste ernsthaften Widerstand überwinden, bevor er zu ihm gelangen konnte. Hier im Hexenkessel der eigentlichen Schlacht reichte das blutige Gemetzel in jeden Winkel. Ein wüstes Durcheinander aus kämpfenden Truppen und scheuenden
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