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14 - Unheimliche Schwestern

14 - Unheimliche Schwestern

Titel: 14 - Unheimliche Schwestern
Autoren: Elizabeth Massie
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einem Dimensions-Sprung über
Sunnydale oder sowas verfälscht. Auf geht’s! Essen fassen!«
    Im
Inneren des Restaurants gab es einen Speisesaal, dessen Wände an das alte Athen
erinnern sollten.
    Auf
der einen Seite war das Mauerwerk in dezenten Purpur- und Grüntönen beschmiert
worden. Auf der gegenüberliegenden Wand lümmelte sich ein Haufen
pfirsichfarbener, nackter Olympier, die herumliefen, durch die Gegend sprangen
und miteinander rangelten, wobei die heiklen Körperteile durch geschickt
platzierte Beine und Arme familientauglich verdeckt waren. Die dritte Wand, in
der sich auch die vordere Fensterfront befand, war mit Limonen und
blauen Weintrauben dekoriert, und die Hinterseite des Raumes, wo die Tür zur
Küche offen stand, tat sich durch einen ganzen Batzen ziemlich gleich
aussehender Göttinnen und Götter hervor, die vom nebelverhangenen Olymp
herabblickten. Etwas Töpferware, die aller Wahrscheinlichkeit nach vom
Ramsch-Bazar in der Einkaufsmeile stammte, war auf einem Regalbrett über der
Eingangstür arrangiert.
    Buffy,
Oz, Xander und Willow standen in der Mitte des Raumes und waren die einzigen
Gäste vor Ort. Niemand sonst gönnte sich griechische Spezialitäten. Streng
genommen waren sie überhaupt die einzigen im Raum, denn ein Kellner war
ebenfalls weit und breit nicht in Sicht.
    »Hallo!«,
rief Xander. »Eins gekauft, eins geschenkt! Wir sind hier!«
    Oz
fuhr sich mit einer Hand durch das Haar. »Xander, mich überkommt plötzlich die
Vision einer Pizza. In zwei Stunden muss ich bei der Bandprobe auftauchen.«
    »Hör
mal zu«, entgegnete Xander. »Wir haben beschlossen, dass jeder mal entscheiden darf,
was wir am Sonntagabend machen. Und heute bin ich dran.«
    »Damit
hast du uns aber drangekriegt«, maulte Buffy und schälte sich aus ihrer Jacke,
»du bist dran mit deiner Entscheidung und wir sind arm dran…«
    »Psst«,
machte Willow mit gesenkter Stimme. »Da kommt wer.«
    »Hi!«
Durch die Küchentür kam ein Mädchen, das eine weiße Schürze über einem mit
Volants besetzten, im Blumenmuster gehaltenen Rock trug und einen Lorbeerkranz
um den braunen Pferdeschwanz gewickelt hatte. Es war Allison Gianakous, die
ebenfalls auf die Sunnydale High ging. Sie war ein ungelenkes, ziemlich
peinliches Mädchen, das, soweit Buffy wusste, keine Freunde hatte. »Ich meine,
guten Abend!«
    »Allison,
wie geht’s«, murmelte Buffy mit einem gezwungenen Lächeln. Ihr geheucheltes
Interesse war ziemlich offensichtlich. »Also, das neueste griechische
Restaurant in Sunnydale. Das ist doch mal was.«
    »Das
einzige griechische Restaurant in Sunnydale, falls ihr es nicht gewusst habt«,
merkte Allison an und führte die vier Besucher zu einem Tisch in der Nähe der
nackten Olympier. »Mein Dad war der Meinung, es sei an der Zeit, dass die
Griechen Sunnydale den Fehdehandschuh hinwerfen. Rein kulinarisch gesprochen,
natürlich.«
    »Klar,
keine Frage, die Zeit ist reif«, bestätigte Willow. Sie legte ihre Hände auf
die Tischplatte und nickte enthusiastisch. »Riecht großartig!«
    Buffy
warf Willow einen entgeisterten Ich kann nicht glauben, dass du das gerade
gesagt hast-Blick zu, aber Willow weigerte sich, den Blick zu erwidern.
    »Wir
haben seit gerade mal einer Stunde auf«, erklärte Allison, zuckte mit den
Schultern und nickte mit ihrem Kopf in die Richtung der leeren Tische. »Ich
schätze, hier wird es bald richtig voll sein. Was denkt ihr?«
    »Sicher«,
tönte Xander.
    »Sicher«,
bekräftigte Willow.
    Oz
kratzte sich am Kopf.
    »Oh
Gott, wir haben keine Chance!«, brach es plötzlich aus Allison heraus, deren
Lächeln sich schlagartig in eine Trauermiene verwandelte. Sie sank auf einen
Stuhl am nächsten Tisch nieder. »Das hier war ein so gigantischer Fehler! Wem
machen wir hier was vor? Mein Vater kann überhaupt nicht kochen!«
    »Können
die Eltern von irgendwem kochen?«, erkundigte sich Xander mitleidig.
    Allison
ergriff den Lorbeerkranz mit ihren Fingern und zog ihn sich über den Hals. Für
einen Moment sah es fast so aus, als würde sie sich erhängen. Hier vor aller
Leute Augen, mit einem Haufen Blätter, die um den Draht eines Kleiderbügels
gewickelt waren. »Das kotzt mich so was von an!«
    »Wird
schon nicht so schlimm werden, wie du denkst«, bot Buffy an. »Wirklich. Soll
ich den Kranz für dich halten, bevor du dich damit - na ja, soll ich ihn
halten?«
    »Aber
es ist wirklich so schlimm«, jammerte Allison. Sie ließ den Kranz los und
presste eine Faust gegen die andere.
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