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Kismet. Wenn Liebe nur so einfach wär`

Kismet. Wenn Liebe nur so einfach wär`

Titel: Kismet. Wenn Liebe nur so einfach wär`
Autoren: P. B.
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1. Kapitel
    N icht schon wieder, dachte Caroline Brandt bei dem Blick auf ihren Froschwecker, der eigentlich um sechs Uhr, also vor einer Stunde hätte inbrünstig quaken müssen. Ihre Freundin Steffi hatten ihr diesen zu ihrem letzten Geburtstag geschenkt mit der Bitte, doch mit ihren nun vierundzwanzig Lenzen, endlich pünktlich zu sein. Caro kam bedauerlicherweise ständig zu spät, zu spät zur Uni, zu spät zu Verabredungen, oder auch zu Arztterminen. Ihre Mutter behauptete sogar, sie wäre erst zwei Wochen nach dem Geburtstermin, also viel zu spät , geboren. Und jetzt würde sie wieder einmal zu spät zu ihrem Job, als Kellnerin im Café Heumond, kommen.

    „Verdammt“, murrte Caro und sprang aus dem Bett, rannte ins Bad, um sich zu mindestens noch die Zähne zu putzen. An Duschen, - wie sie es vor gehabt hatte, und ihr Haare ausnahmsweise mal nicht wie einen Strohberg aussehen zu lassen, war leider nicht mehr zu denken. Sie fand einen ihrer Schuhe unter dem Couchtisch, während sie in ihre Jeans schlüpfte. Heute musste sie glücklicherweise den Bauch nur etwas einziehen und schon ging die hautenge Hose mit einem ächzen über ihren Hintern. Genau genommen war Caroline nicht dick, aber hier und da hatten die letzten Schokoriegel leider ein paar unschöne Spuren hinterlassen. Allerdings wäre sie nie auf die Idee gekommen, ihren Schokoladenkonsum einzuschränken. Stattdessen ließ Caro, wie sie kürzlich in einer Zeitschrift im Wartezimmer ihres Zahnarztes gelesen hatte, lieber die Milch im Kaffee weg. Klar, Caro mochte Milchkaffee genauso wie Latte Macchiato und was wäre die Welt ohne Cappuccino mit Vanille Geschmack. Aber Kaffee mochte sie und ein Morgen mit guten Kaffee ließ sich wesentlich besser überstehen als ohne, - aber Schokolade vergötterte sie. Schokolade konnte außerdem bei allen Gelegenheiten wie Liebeskummer, konsumiert werden. Also war an den Verzicht von Süßem natürlich nicht zu denken.
    Ihren zweiten Schuh entdeckte Caro unter ihrem Schreibtisch, wo sie ihn gestern, während sie an ihrem Laptop verzweifelt versucht hatte einmal wirklich an ihrer Diplomarbeit zu schreiben, anstatt bei Facebook ihren Freunden Nachrichten zu schicken, von ihrem Fuß gestreift hatte. Nachdem sie sich ihr gelbes T-Shirt über ihren, wie sie fand zu üppigen Busen, gestreift hatte, warf sie noch einen raschen Blick in ihren bodentiefen Spiegel im Flur ihres Einzimmerapartments. Sie sah, dass ihre rotbraunen Haare, wie befürchtet in wirren Strähnen von ihrem Kopf auf ihre Schultern fielen und stark an ein Vogelnest erinnerten. Na ja, sinnierte sie beim hinausgehen, Amy Winehouse war mit solchen Haaren sogar berühmt geworden, Rest in Peace Amy, und zog die Tür hinter sich in Schloss. Auf dem halben Weg zum Fahrstuhl, das war der Vorteil des Apartmenthauses in dem sie lebte, fiel ihr ein, dass ihr Handy noch neben ihrem Laptop lag. Kurz wägte sie die Notwenigkeit des Telefons mit der zusätzlichen Zeit ab, die sie verschwenden würde, wenn sie noch einmal zurück ging und beschloss, dass sie heute gut auf ihr Handy verzichten konnte. Ohnehin hatte sie sich vorgenommen ihr Telefon öfter einmal auszulassen, schließlich nervt doch die ständige Erreichbarkeit, überlegte Caro und nickte sich dabei selbst bestätigend zu. Außerdem kam es ihrer kommenden Handyrechnung zugute, was wie sie natürlich insgeheim zugab, der einzige Grund war, warum sie auf ihr neues blaues kleines Wunder Handy verzichten würde. Leider machten SMS schreiben und Apps runterladen sehr viel Spaß, wenn man in einer Geschichtsvorlesung, im Bus, im Café oder auch zu Hause vorm Fernseher saß.

    Caro stieg in den Fahrstuhl, mit dem sie dann ins Erdgeschoss fuhr. Als sie aus dem Lift trat, ging sie direkt zu ihrem Briefkasten, dessen letzte Leerung sicherlich schon drei Tage her war. Den Wust an Rechnungen und Werbezeitschriften zog sie heraus und stopfte sich alles unbesehen in ihre braune lederne Umhängetasche. Als sie sich schwungvoll umdrehte, prallte sie direkt an eine Männerbrust. Sie musste den Kopf in den Nacken legen, um dem männlichen Hindernis vor ihr ins Gesicht schauen zu können. Ein eindrucksvolles Gesicht wie sie sofort erkannte. Ihr Gegenüber hatte markante männliche Gesichtszüge, mit einem eckigen Kinn und einer graden aristokratischen Nase. Seine Haare waren dunkel und wie sie mit einem zufriedenen Gefühl feststellte auch etwas zerzaust. Allerdings musste sie zugeben, dass es bei ihm, im Gegensatz zu ihr,
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