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14 - Unheimliche Schwestern

14 - Unheimliche Schwestern

Titel: 14 - Unheimliche Schwestern
Autoren: Elizabeth Massie
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»Wenn mein Vater das hört, bringt er mich um,
aber jeder, der nur einmal tief einatmet, versteht, was ich meine. Seid ihr
alle schwer erkältet, oder was?«
    »Mir
gefallen die Tischtücher«, versuchte Xander sie zu trösten. »Sie sind so weiß
und geglättet und gestärkt. Wie in einem richtigen Restaurant.«
    Eine
donnernd tiefe, männliche Stimme ertönte aus dem anderen Raum. »Allison! Wir
haben Gäste? Mach die Musik an. Zeig ihnen die Begrüßungsgeschenke! Und vergiss
das Wasser nicht!«
    »Ja,
Dad«, rief Allison zurück und sprang mit einem Satz auf. Aus ihrer großen
Schürzentasche fischte sie ein paar Speisekarten. Ihr Blick fiel auf Buffy.
»Meine Familie lebt seit meiner Geburt in Sunnydale, und das einzige
griechische Essen, das bei uns auf den Tisch kam, war Gyros. Dann kriegt mein
Vater auf einmal ’ne Anwandlung und beschließt, Chefkoch zu werden, und dass es
Zeit sei, dass ich meine Kultur kennen lerne.«
    Xander
schlotterte sichtbar. »Kultur?«
    »Allison?«
Das Gesicht von Mr. Gianakous erschien in der Tür. »Hast du unseren Gästen
schon die Begrüßungsgeschenke gezeigt?«
    »Ja,
Sir, Dad!«
    »Und
vergiss das Wasser nicht. Wo ist das Wasser?«
    »Ich
bin schon unterwegs.« Allison knirschte hörbar mit den Zähnen, als ihr Vater
sich wieder in die Küche verzog. »Das Restaurant ist schon schlimm genug. Aber
der Hammer ist… mein Vater.«
    »Du
musst uns nicht davon erzählen, wenn es dir Unbehagen bereitet«, sagte Buffy
einfühlsam und in der Hoffnung, dass sich Allison nun unbehaglich fühlen würde.
Sie ahnte, dass das Gespräch sonst in sehr naher Zukunft reichlich persönlich
werden würde.
    Aber
Allison ließ sich nicht mehr aufhalten. »Männer!«, stöhnte sie mit gesenkter
Stimme. »Wollen immer ihren Willen durchsetzen, ihr kleinliches Machtgehabe
pflegen, ihr Testosteron unter’s Volk bringen. Mein Großvater. Mein Bruder.
Mein Vater. Ich hab echt die Schnauze so was von voll davon!«
    »Nun,
ich weiß nicht«, unterbrach Willow sie, »es ist nicht mehr so wie früher. Wir
sind jetzt alle gleich, wer wüsste das nicht, und ich kenne ein paar Frauen,
die den Männern ziemlich kräftig in die… die, na ja, ziemlich viel
Durchsetzungsvermögen besitzen und all das.«
    Allison
hörte gar nicht zu. »Hört mir bloß auf! Bringt mich bloß nicht in Rage! Für Dad
bin ich gar kein Mensch. Ich bin bloß ein Mädchen. Der denkt doch noch wie im
18. Jahrhundert, und ich halte das nicht mehr aus! Er glaubt, alles tun und
lassen zu können. Er glaubt, dass ich überhaupt keine Wünsche im Leben habe.
Ihm ist es egal, ob er selbstsüchtig ist, ob er mir damit mein Leben zerfrisst!
Ich lass mir nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Ich werde allen zeigen,
dass ich ein Mensch bin, eine starke und selbständige Frau. Wartet es nur ab,
ihr werdet’s schon sehen!«
    Buffy,
Willow, Oz und Xander antworteten gleichzeitig. »Okay.«
    »Also«,
begann Allison, die versuchte, wieder bessere Laune zu bekommen, »als
Begrüßungsgeschenke haben wir hier Saganaki, gebratenen Käse, Plaki, gebackenen
Fisch mit Knoblauch, sowie Pastitsio, so ’ne Art Lasagne. Dazu gibt’s noch
Melitzano-Salat, Auberginen-Dip und Baguette. Dad hat das Pita-Brot anbrennen
lassen.«
     
    Zwei
Stunden später verließen sie den Lachenden Griechen. Jeder von ihnen trug einen
Beutel mit den verschmähten Essensresten. Die Nacht hatte die Welt erobert, und
die Straßenlaternen kämpften tapfer, um die Dunkelheit wenigstens hin und
wieder zu erhellen.
    Oz
stopfte seinen Beutel ohne Umschweife in den nächsten Abfalleimer.
    »Schon
erstaunlich«, sinnierte Xander, »Mr. Gianakous und meine Mutter könnten einen
Kochwettbewerb abhalten und sie würden beide verlieren.«
    Willow
schaute ihren Beutel nachdenklich an und gab ihn dann zu dem von Oz.
    Traurig
sagte sie: »All dieser Aufwand, und das kommt dabei raus.«
    »Und
Mr. Gianakous will expandieren«, meinte Xander, auf dessen Gesicht Schrecken
und Verwunderung kämpften. »Habt ihr das gehört? Er will den leeren
Bankett-Raum in einen Tanzsaal umbauen, damit sein Schuppen mit dem Bronze
konkurrieren kann. Was für ein Träumer.«
    »Die
arme Allison.« Buffy seufzte laut auf und warf ihren Beutel voller Plaki mit
einem Schnippen ihres Armes durch die Luft zu den beiden anderen Beuteln in den
Abfall. Nichts ging daneben.
    Sie
wickelte sich in ihre Jacke ein. Die Luft war nach dem Sonnenuntergang stark
abgekühlt. »Sie sieht aus, als stände sie kurz davor zu
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