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14 - Unheimliche Schwestern

14 - Unheimliche Schwestern

Titel: 14 - Unheimliche Schwestern
Autoren: Elizabeth Massie
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explodieren. Ihr Vater hat
sie den ganzen Abend nur herumkommandiert, als wäre sie ein Volltrottel. Ich
wäre total ausgerastet!«
    »Xander«,
meinte Oz. »Ich hoffe du weißt, was wir heute Abend wegen dir auf uns genommen
haben.«
    »Und
ihr werdet mich für den Rest unseres Lebens daran erinnern, stimmt’s?«, fragte
der beschämte Xander. »Das kommt jetzt auf die lange Liste all jener Dinge, mit
denen ihr den armen Xander auf den Arm nehmen könnt, gleich neben die ›Xander
und seine untoten Freunde‹-Witze.«
    Willow
und Oz verabschiedeten sich von Buffy und Xander und stiegen in Oz’ Van, der
gleich um die Ecke geparkt stand. Oz war Gitarrist bei der recht hippen Band
Dingoes Ate My Baby, und die Leidenschaft für die Musik brannte ebenso stark in
ihm wie die Liebe zu Willow. Seiner schulischen Laufbahn brachte er nicht
annähernd so viel Interesse entgegen, aber sobald das Thema Musik angeschnitten
wurde, war er Feuer und Flamme. Und er spielte echt gut.
    Na
ja, überlegte Buffy neidisch, während Oz versuchte, seinen Van zum Leben zu
erwecken, wenigstens verläuft sein Leben in eine Richtung - seine Bestimmung.
Immerhin muss er nicht jeden Tag sein Leben aufs Spiel setzen, um das Leben all
jener, die ihn umgeben, zu retten. Es sei denn, sie sterben an akutem G-Dur-Mangel.
    »Hey«,
kläffte Xander.
    Na
ja, dachte Buffy, während der Van anfuhr und in der Dunkelheit verschwand, Oz
verwandelt sich jeden Monat für ein paar Tage in einen
    Werwolf,
aber wer könnte es besser als wir Frauen verstehen, dass bestimmte Sachen einem
regelmäßig jeden Monat zu schaffen machen. Und außerdem: Ich hätte nichts
dagegen, gelegentlich mit geifernden Reißzähnen mal so richtig kraftvoll
zuzubeißen, anstatt mit stinklangweiligen Pflöcken rumzuhantieren!
    »Hey
Buffy,« rief Xander erneut. »Lust aufs Bronze?«
    Buffy
schüttelte ihren Kopf. »Mir reicht’s für heute Nacht.«
    »Du
hast keine Lust mit mir zu tanzen?«, fragte er entgeistert. »Du weißt doch, wie
ich mich bewegen kann!«
    »Oh,
das habe ich keine Sekunde lang vergessen«, entgegnete Buffy. »Aber, nein danke.
Außerdem muss ich auf Patrouille gehen.«
    Xander
imitierte ein Hühner-Gackern, drehte sich um und wanderte los, wobei er seine
zerknitterte Essentüte noch immer gegen seinen Brustkasten presste, als könnte
er allein durch seinen Willen den teuflischen Geschmack in einen himmlischen
Genuss verwandeln.
    Dem
Lachenden Griechen noch einen letzten Blick zuwerfend, sah Buffy Allison am
Fenster stehen. Hinter dem milchigen Glas sah Allisons Gesicht verzerrt aus,
aber Buffy war sich sicher, dass Allison wohl kaum lächeln würde. Mit
Sicherheit hatte sie gesehen, wie sie die Tüten mit den Essensresten in die
Mülltonne befördert hatten. Bestimmt hatte sie dabei die Gesichtsausdrücke
ihrer Mitschüler von der Sunnydale High gesehen.
    Mit
einem freundlichen Lächeln und einem kleinen Winken verabschiedete sich Buffy
und schlich den Bürgersteig entlang zur Ecke des Häuserblocks. Sie hielt sich
nördlich und nahm den Weg durch die Gasse. Auf diese Weise war der Weg nach
Hause zwar kürzer, die Chance auf eine Begegnung mit einem Dämon stieg dadurch
aber beträchtlich. Vampire fühlten sich in der Gemeinde von Sunnydale so wohl
wie Maden im Speck, ebenso wie eine beunruhigend ansteigende Vielzahl anderer
bösartiger Wesen, die sich wie teuflische Kaninchen zu vermehren schienen.
Diese sonst so hübsche Stadt in Südkalifornien zog das übernatürliche Übel
geradezu magisch an.
    Vampire,
die sich zwischendurch etwas menschliches Blut gönnen wollten, bevorzugten das
in nächtliche Schatten getauchte Gassen-Gewirr von Sunnydale.
    Okay,
die geplante Vampir-Patrouille habe ich heute Abend nicht wirklich
durchgezogen, warf Buffy sich vor. Ich muss morgen was Beeindruckendes
berichten können. Da kann ich ebenso gut hier anfangen.
    Als
sie die Gasse halb durchquert hatte, bemerkte sie zwei dunkle Gestalten, die
sich ihr näherten. Leise und gewandt ging die Jägerin hinter einem Stapel
Kartons in Deckung und zog die beiden hölzernen Pflöcke aus ihrer Jackentasche.
Sie fühlte sich nicht beunruhigt, schließlich standen den beiden Vampiren zwei
Pflöcke gegenüber. Besser ging es gar nicht. Nur ein kurzes Durchpflocken der
Herzen, und schon würde sie rechtzeitig daheim sein, um sich »Interview mit
einem Vampir« in der Wiederholung anzusehen.
    Ihre
Nerven waren gestählt, ihre Muskeln angespannt. Ihr Wächter hatte sie gut
trainiert. Sie war
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