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14 - Unheimliche Schwestern

14 - Unheimliche Schwestern

Titel: 14 - Unheimliche Schwestern
Autoren: Elizabeth Massie
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Charon recht herzlich von mir!«
     
    Der
Lachende Grieche war das neueste Restaurant in der Stadt, und ihr erster
Eindruck überzeugte die 17-jährige Buffy Summers, dass es auch das erste sein
würde, das wieder Pleite machen würde. Heute war der große Eröffnungsabend mit
gar nicht mal so üblen »Eins gekauft - eins geschenkt«-Angeboten. Aber der
Blick von der Straße durch die vertäfelten Fenster verriet, dass Sunnydale wohl
beschlossen hatte, den Laden völlig zu ignorieren. Das war zwar traurig, aber
keineswegs überraschend. Die Gerüche, die aus dem Restaurant nach draußen
drangen, ließen einem die Zehennägel aufrollen. Was dem Restaurant nicht zu dem
Ruf eines Gourmet-Tempels verhalf.
    Buffys
Freund Xander Harris war im letzten Jahr zwei Monate lang in eine wunderschöne
griechische Austauschschülerin verknallt gewesen und hatte nun, wie er
hartnäckig behauptete, in jener Zeit eine besondere Vorliebe für die
griechische Küche entwickelt. Kein Wunder also, dass er darauf bestanden hatte,
dass sie alle loszogen und ihre solidarische Unterstützung für die neue
Attraktion demonstrierten.
    »Ich
lehne mich einfach zurück, schnuppere das siedende Olivenöl und schon ist die
Erinnerung an Helena wieder da,« erklärte Xander, als er Buffy und ihre
gemeinsamen Freunde Willow und Oz auf dem Bürgersteig vor der Eingangstür des
Restaurants traf. »Nettes Türschild.«
    Über
der Tür baumelte ein aus Holz geschnitzter, mit Farbe bepinselter Mann, der
etwas Orangenes trug, das entfernt an eine Tunika erinnerte. Er hielt eine
Pfanne voll klumpigem, brutzelndem Zeugs hoch, das keiner von ihnen näher
probieren wollte. Auf seinem Kopf thronte ein Lorbeerkranz, dessen grüne Farbe
alle verdächtig an unappetitliche Verdauungsreste erinnerte. Sein breites
Grinsen erinnerte Buffy an eine Katze, die gerade eine besonders fette Maus
verspeist hatte. Eine reichlich schwachsinnige Katze mit Schlagseite.
    »Ich
frage mich, wer der Künstler war?«, rätselte die hübsche Willow Rosenberg, die
eine Strähne ihres kastanienbraunen Haares zurückschob, mit einem für sie
typischen hoffnungsvollen Lächeln. Sie trug orangefarbene Sneakers, Jeans und
einen sehr fusseligen pinkfarbenen Sweater. »Irgendwie frei und ausdrucksstark,
oder? So niedlich wie das Michelin-Männchen, nur in gruselig?«
    »Hey«,
trug Oz, Willows musizierender Freund, zum Gespräch bei. Er war so förmlich wie
immer gekleidet - ein schwarzes Shirt unter dem aufgeknöpften Hemd. »Was läuft
so?« Einen Daumen hatte er in die hintere Tasche seiner ausgebeulten
Arbeiterhosen gehakt. Der andere Arm baumelte über Willows Schulter.
    »Meine
Mom kocht heute Abend«, antwortete Xander. »Meine Mom? Kochen? Hallo? Diese
Bude muss einfach was Besseres zu bieten haben als eine der Schöpfungen von
Mama - ›Ich bin eine Frau, schau mir beim Pochieren zu‹ - Harris.«
    Buffy
klemmte sich eine blonde Strähne hinter das Ohr und vergrub ihre Hände in den
Taschen ihrer Lederjacke. Ihre Hände fühlten das Holz der glatten, dicken
Pflöcke, die sie aus Gewohnheit mitgenommen hatte. Manchmal konnte sie inmitten
der Alltagsprobleme, mit denen sie und ihre Freunde sich beschäftigten, für den
allerwinzigsten Bruchteil einer Sekunde vergessen, dass sie die Jägerin war,
und dass sie es war, die zwischen den Dämonen der Nacht und dem Rest der
Menschheit stand.
    »Xander,
atme mal ein«, riet sie ihrem Kumpel. »Inhaliere, oder mach einfach das, was
ein Harris so macht, wenn sein Körper Sauerstoff braucht. Kannst du das
riechen? Hier stinkt’s! Glaubst du allen Ernstes, da drin ist es sicher?«
    »Wir
sind in Sunnydale«, erinnerte Xander sie spöttisch, »sag du es
    mir.«
    »Xander…«,
beschwerte sich Buffy.
    »Bleibt
doch einfach locker«, verteidigte sich Xander. »Ist doch nur, um die Erinnerung
an alte Zeiten aufzufrischen. Ein bisschen Nostalgie für ›Xan-Der-Mann‹, um die
Erinnerung an endlos lange Beine unter dem Nachbartisch beim Chemieunterricht
aufzufrischen. Sie hatte ihre Beine damals so weit wie möglich von mir entfernt
geparkt, und jeder Millimeter ihrer wundervollen Gesichtszüge war von
abgrundtiefer Abscheu für mich erfüllt. Na, immerhin saß ich neben ihr. Die
wunderschöne Helena, so betörend wie die Göttin Diana.«
    »Diana
ist eine römische Göttin, keine griechische«, warf Willow ein.
    »Ist
mir schnuppe. Los, kommt schon«, trieb Xander seine Freunde an und stieß die
Tür auf. »Die Gerüche werden wahrscheinlich von
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