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14 - Unheimliche Schwestern

14 - Unheimliche Schwestern

Titel: 14 - Unheimliche Schwestern
Autoren: Elizabeth Massie
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eine
Handvoll Kies auf und warf sie dem Auto nach, aber es war schon zu weit weg,
als dass der Kies noch hätte treffen können. Er sah die roten Schlußleuchten in
der Entfernung verblassen, begleitet von ihrem höhnischen Gelächter.
    Schon
einige Sekunden später war Brian allein in der Finsternis, die nur spärlich von
der Mondsichel erleuchtet wurde. »Ihr jämmerlichen, hirntoten Pfeifen!«,
brüllte er die leere Straße entlang. »Kommt ihr nur wieder her und ihr werdet
es bereuen! Ich werde euch zeigen, wo ihr euch euer mieses Verhalten hinstecken
könnt!«
    Doch
nur die Grillen, die sich im Unkraut am Straßenrand verbargen und ein Duett mit
den Ochsenfröschen in einem nahe gelegenen Tümpel übten, antworteten ihm.
    »Ihr
Typen seid sowieso richtig miese Spieler. Hat euch das schon mal jemand gesagt?
Ihr spielt wie Mädchen!« Auch diese Bemerkung wurde von der Nacht ignoriert.
    Brian
schlug seinen Kragen hoch und sah sich um. Er hatte keine Ahnung, wie er nach
Sunnydale kommen sollte. Noch nie in seinem Leben war er zu Fuß gegangen, um
irgendwo hin zu kommen. Er war immer in einem Auto gefahren; entweder in seinem
eigenen oder in dem von Freunden. Nur Verlierer gingen zu Fuß, wenn sie
irgendwo hin wollten. Sein Auto war gerade wegen eines Schadens an der
Motoraufhängung zur Reparatur, aber irgendeiner seiner Freunde - oder besser,
einer von jenen Idioten, die er bislang als Freunde bezeichnet hatte - hatte
immer einen Wagen an der Hand.
    »Und
was jetzt?«, fragte er sich laut. Er würde sich eher an den Straßenrand setzen
und verrecken, als dass er zu Fuß nach Sunnydale latschen würde. Sollten
Charlie und Greg doch die ewige Schuld an seinem Tod tragen. Die Blöße zu Fuß
zu gehen, würde er sich unter gar keinen Umständen geben. Das mussten locker
zwei oder gar drei Kilometer sein. Mindestens.
    Fast
schien es, als hätte Gott sein Lamentieren gehört, denn er konnte einen weißen
Käfer über den Hügel kommen sehen, der im Mondlicht förmlich zu glühen schien.
Genau neben Brian hielt er an. Das Fenster auf der Beifahrerseite glitt hinab
und gab den Blick auf ein unglaublich gebautes, blondes. Superweib frei, das
ihn mit großen blauen Augen anlächelte. Eine angenehme Parfümwolke hing in der Luft
zwischen den beiden.
    »Guten
Abend«, sagte das Mädchen spöttisch. »Täusche ich mich oder bist du vom rechten
Weg abgekommen?«
    »Häh?«,
machte Brian verdutzt, der sein Glück gar nicht glauben konnte.
    Sie
lachte leise und winkte ihn zu sich. Ihre Fingernägel waren wie ihre Lippen
pink angemalt. Um ihr Handgelenk trug sie ein Armband, das mit echten Diamanten
bestückt war. Sie war die absolute Wucht, keine Frage. Brian stellte sich
voller Vorfreude vor, wie er sie in spätestens 20 Minuten leidenschaftlich küssen
und berühren würde.
    »Ich
glaube, du könntest etwas Hilfe gebrauchen. Bitte, steig ein.«
    Als
wenn ich dazu Nein sagen würde!, schoss es Brian durch den Kopf, dessen Laune
schlagartig besser geworden war.
    Er
ließ sich auf dem Beifahrersitz nieder. Um ihr zu zeigen, was für ein cooler
Typ er war, verschränkte er seine Arme hinter dem Kopfteil des Sitzes und legte
seine Füße auf das Handschuhfach. Falls sich die Puppe daran störte, so sagte
sie ihm das zumindest nicht. Mit einer lässigen Bewegung wischte sie sich eine
Strähne ihres langen, goldenen Haares von den Schultern und fragte ihn: »Also,
wo möchtest du hin?«
    Brian
zuckte mit den Achseln. »Egal«, brummte er mit gesenkter Stimme. »Wo immer du
mich hinbringen willst. Puppe.« Er zwinkerte ihr zu und ließ sie wissen, dass
er ein Mann war, der wusste, was er wollte. Mann, dachte er. Sie riecht so
großartig! Das Mädchen lachte und berührte sanft seine Wange.
    Oh
ja, bald geht’s hier richtig rund. Es muss Gottes Wille gewesen sein, dass
Charlie und Greg mich aus dem Auto geschmissen haben!
    Sie
ließ den Gang einrasten und fuhr den nächsten Kilometer ohne ein Wort zu sagen.
Mit der Erfahrung seiner früheren Erfolge ging Brian behutsam vor. Wenn er zu
schnell zur Sache kam, würde sie ihn so wie seine Ex-Kumpels aus dem Auto
werfen. Also war erstmal Smalltalk angesagt.
    »Beim
letzten Spiel habe ich 28 Punkte erzielt.«
    Keine
Antwort. Das schien sie nicht besonders zu beeindrucken.
    »Nette
Karre. Versteh mich nicht falsch, aber meine ist besser. Ich habe ’nen Lexus.«
    Immer
noch keine Antwort.
    »Ich
trainiere viel. Stemme reichlich Gewichte. Unter diesen Klamotten bin ich
ziemlich
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